Doku über DSW21-Bildungsreise nach Auschwitz feiert Premiere im Deutschen Fußballmuseum

Über 100 Interessierte verfolgten die Uraufführung des Dokumentarfilms

Blick in den Saal
Das Interesse war groß: Mehr als 100 Gäste kamen zur Uraufführung der Dokumentation Von Dortmund nach Auschwitz ins Deutsche Fußballmuseum. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

Im Deutschen Fußballmuseum feierte eine besondere Dokumentation Premiere: Der Film „Von Dortmund nach Auschwitz“ zeigt, wie Mitarbeitende der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) auf einer Bildungsreise die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz besuchten. Entstanden ist das Projekt im Rahmen eines umfangreichen Bildungsprogramms gegen Antisemitismus und Rassismus. Der Film von DSW21-Redakteur Daniel Gerken verdeutlicht, wie sehr die Auseinandersetzung mit der Geschichte nachwirkt.

Premiere der Auschwitz-Reise im Deutschen Fußballmuseum

Anfang des Jahres fand das Kick-Off-Meeting für das Bildungsprogramm „Von Dortmund nach Auschwitz“ statt. Die Erwartungen der DSW21 Mitarbeiter:innen: Antworten auf das „Warum?“ erhalten, Argumente gegen Hass an die Hand bekommen, Wissen vertiefen. Wenige Wochen später reisten die 26 Mitarbeiter:innen der Dortmunder Stadtwerke nach Oświęcim, so der polnische Name der Kleinstadt Auschwitz, um die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis zu besichtigen.

Blick in die Gesprächsrunde
Videoredakteur Daniel Gerken (2.v.l.) hat das Bildungsprogramm der 21-Gruppe mit Lukas Raber (r./Kamera) und Michael Brieden (l./Ton) zu einer 40-minütigen Dokumentation und zu einem Audiofeature verdichtet. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

Was sie dort gesehen und erlebt haben und wie der Besuch die Mitglieder der Gruppe verändert hat, erzählt ein Film von Daniel Gerken (DSW21-Konzernkommunikation). Der Film wurde im Rahmen des Kulturprogramms des Deutschen Fußballmuseums erstmals öffentlich gezeigt. Über 100 Besucher:innen verfolgten die Premiere, die von zwei Diskussionsrunden eingerahmt wurde.

Für den Dokumentarfilm hat Redakteur Daniel Gerken 20 Stunden Filmmaterial auf 40 Minuten verdichtet. Zudem ist ein 30-minütiges Audiofeature entstanden. Gemeinsam mit Lukas Raber (Kamera) und Michael Brieden (Ton) hat Gerken dafür das Bildungsprogramm vom Anfang bis zum Ende begleitet.

Erinnerung wachhalten – Verantwortung übernehmen

Bei der Premierenveranstaltung erinnerte Leonid Chraga, Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund, an die Bedeutung solcher Bildungsinitiativen: „Wenn in wenigen Jahren die letzten Zeitzeugen tot sind, werden es die Leugner und Relativierer des Holocausts noch einfacher haben – wir sind deshalb dankbar dafür, dass es das Bildungsprogramm von DSW21 gibt.“

Blick in die Gesprächsrunde
Manuel Neukirchner (mitte), Direktor des Deutschen Fußballmuseums, und Leonid Chraga (l.), Geschäftsführer der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund, gehörten zu den Gesprächspartnern im Rahmen der Uraufführung. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

DSW21-Arbeitsdirektor Harald Kraus betonte: „Niemand von uns kann etwas für die Verbrechen der Vergangenheit, aber sie sind ein prägender Teil unserer Geschichte. Wir haben die Verantwortung dafür, dass dieser Teil nicht in Vergessenheit gerät. Wir dürfen die Fehler unserer Vorfahren nicht wiederholen.“

DSW21, so Kraus, sei in der Zeit des Nationalsozialismus Täter und Opfer zugleich gewesen. „Täter, weil wir mit unseren Straßenbahnen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger von der Sammelstelle aus zur Deportation zum Südbahnhof gefahren und Zwangsarbeit ausgebeutet haben. Opfer, weil auch Beschäftigte der Stadtwerke aufgrund ihrer Religion oder ihrer politischen Einstellung verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden.“

Eine Bildungsreise die nachhaltig berührt und bewegt

Das Bildungsprogramm hat die kommunale Unternehmensgruppe 21 vor vier Jahren gemeinsam mit der what matters gGmbH initiiert. Das Angebot richtete sich zunächst an Auszubildende von DSW21, DEW21/DONETZ und Entsorgung Dortmund EDG. Inzwischen beteiligen sich auch DOKOM21, DOGEWO21 sowie das Klinikum Dortmund mit ihren Azubis.

Blick in die Gesprächsrunde
Mitarbeitende von DSW21 berichteten nach der Uraufführung der Dokumentation über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

DSW21 hat das Programm inzwischen auf alle Mitarbeitenden ausgeweitet. Zu den Projektpartnern gehören neben what matters auch das Deutsche Fußballmuseum, die Jüdische Kultusgemeinde Groß-Dortmund, die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, ADIRA – Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Antisemitismus und Rassismus – sowie die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim.

Die sechstägige Bildungsreise nach Auschwitz hat viele der Beteiligten nachhaltig berührt, bewegt und ihren Blick auf aktuelle Entwicklungen geschärft: „Ich bin aufmerksamer geworden und bin gleichzeitig in Sorge angesichts des aktuellen Rechtsrucks in der Gesellschaft“, schilderte Mitarbeiterin Antonia Hausmann. Und Christian Kläsener ergänzte: „Die Teilnahme am Projekt war ein Augenöffner – ich nehme viele Orte in Dortmund nun ganz anders wahr und versuche, das Erlebte in meine Familie und mein Umfeld zu tragen.“

Unterstütze uns auf Steady

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert