
Der Rat der Stadt Dortmund hat eine wichtige Personalentscheidung getroffen: Frauke Füsers wird neue Beigeordnete für das Dezernat Arbeit, Gesundheit, Soziales, Sport und Freizeit. Die 40-jährige Sozialwissenschaftlerin folgt damit auf Birgit Zoerner, die ihr Amt Ende Mai 2025 vorzeitig niederlegt.
„Ich will etwas in meiner Heimatstadt bewirken“
In der Ratssitzung am Donnerstag (3. Juli) wurde die neue Dezernentin gewählt. Ursprünglich war die Abstimmung offen geplant, doch die AfD beantragte eine geheime Wahl. Von 91 stimmberechtigten Ratsmitgliedern waren 82 anwesend. 77 gültige Stimmen wurden abgegeben: 69 davon entfielen auf Frauke Füsers, acht Ratsmitglieder stimmten mit „Nein“, fünf enthielten sich. Einen Gegenkandidat gab es bei der Wahl nicht (mehr): Ihr Mitbewerber Daniel Kunstleben, Leiter der städtischen Kita-Tochter Fabido, hatte seine Bewerbung im Vorfeld zurückgezogen.

Füsers, die mit ihrer Familie im Klinikviertel wohnt, will nach 14 Jahren in der Landesverwaltung künftig in ihrer Heimatstadt Verantwortung übernehmen. In ihrer Vorstellungsrunde betonte sie, wie wichtig ihr die Förderung sozialer Teilhabe und Bürgerfreundlichkeit ist: „Man kann ein schönes Förderprogramm stricken, aber es kommt darauf an, wie es vor Ort umgesetzt wird.“
Die neue Dezernentin bringt reichlich Erfahrung mit: Nach ihrem Studium der Sozialwissenschaften in Bochum begann sie ihre Karriere bei der Dortmunder Forschungs- und Beratungseinrichtung Soziale Innovation, später wechselte sie ins NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Dort leitete sie zuletzt zwei Referate zu Alterssicherung, Sozialversicherung sowie Reformen der Sozialverwaltung.
Auswahlverfahren mit 13 Bewerbungen
Die Beigeordnetenstelle war Ende März offiziell ausgeschrieben worden. Insgesamt 13 Bewerbungen gingen ein, darunter neben Frauke Füsers auch die Bewerbung von FABIDO-Chef Daniel Kunstleben, der als starker interner Kandidat gehandelt wurde. Füsers und Kunstleben stellten sich mehreren Fraktionen vor.

Vor allem die Fraktion „Die Linke+“ war von seiner Präsentation angetan und liebäugelte, einen eigenen Vorschlag einzubringen. Das Vorschlagsrecht lag allerdings bei der SPD-Fraktion, die sich für Füsers entschieden hatte. Kunstleben zog daher seine Kandidatur zurück – es gab daher im Rat nur ein Vorschlag, über den abgestimmt werden konnte.
Zu den Fachbereichen des Dezernates 5 zählen künftig das Sozialamt, das Gesundheitsamt, der Eigenbetrieb Sport- und Freizeitbetriebe sowie das Jobcenter. Der genaue Amtsantritt von Frauke Füsers steht noch nicht fest – spätestens im Laufe des zweiten Halbjahres 2025 wird sie ihre Arbeit im Rathaus aufnehmen. Die Vereidigung ist für die Oktobersitzung des Rates geplant.
Oberbürgermeister Westphal gratuliert – Füsers nimmt Wahl an

Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses holte Oberbürgermeister Westphal die frisch Gewählte in den Ratssaal: „Der Rat hat Sie soeben mit überwältigender Mehrheit gewählt. Nehmen Sie die Wahl an?“ – „Sehr gerne“, antwortete Füsers knapp. Ein herzlicher Applaus folgte.
Für Dortmund endet damit eine Ära: Birgit Zoerner hatte das Dezernat seit 2011 geführt. Frauke Füsers steht nun vor der Aufgabe, diese großen Fußstapfen auszufüllen – mit neuen Ideen und dem Anspruch, in ihrer Heimatstadt spürbar etwas zu bewegen. Wann sie die Stelle in Dortmund antreten kann und wird, ist bisher noch unklar. Im Rat soll sie im Oktober vereidigt werden.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Mehr auf dazu auf Nordstadtblogger:
Mit Birgit Zoerner verlässt eine erfahrene Krisenmanagerin die Kommandobrücke