Umsetzung durch Kostensteigerung gefährdet

Mosaik e.V. bittet um Spenden für ein inklusives Wohnprojekt in Dortmund-Eving

Der für 2020 geplante Baubeginn musste aufgrund diverser Probleme immer wieder verschoben werden. Durch Lieferengpässe im Zuge der Coronapandemie und des Ukraine-Kriegs und die damit verbundenen Preissteigerungen für Baumaterialien sind die Baukosten um mehr als zehn Prozent gestiegen. Foto: Mosaik e.V.

Seit vielen Jahren setzt sich der Verein Mosaik e.V. für die Gleichberechtigung und Inklusion von behinderten Menschen ein. Der Verein arbeitet an einem generationsübergreifenden, inklusiven Wohnprojekt, bei dem insgesamt 30 Menschen sowohl mit als auch ohne Hilfebedarf eine Wohngemeinschaft bilden, bei der sich aufeinander eingelassen werden soll und gleiche Lebensverhältnisse geschaffen werden sollen. Eigentlich sollte der Bau des Gebäudes bereits 2020 beginnen, doch diverse Probleme wie Bodenkontaminierungen oder Probleme mit der Zufahrt zur Baustelle sorgten immer wieder für Verschiebungen und Mehrkosten. Hinzu kommen die Lieferengpässe und die damit verbundenen Preissteigerungen für Baumaterialen im Zuge der Coronapandemie und des Krieges in der Ukraine, die die Umsetzung des ambitionierten Projektes gefährden. Aufgeben möchte Mosaik jedoch auf keinen Fall und ruft nun die Dortmunder Bürger:innen zu Spenden auf. 

Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Vielfalt und Akzeptanz als Motive

Besonders die Tatsache, dass jeder Mensch eines Tages von einem Schicksalsschlag betroffen sein könnte, macht es für Mosaik noch einmal wichtiger sich für diejenigen einzusetzen, die genau das schon erlebt haben.

Betroffene Personen sollten vor allem im Hinblick auf Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, soziale Kontakte, der Einbringung in die Gesellschaft und vielem mehr unterstützt werden. 

Inklusion gehöre in ein jedes Stadtbild und der Verein will ein Zeichen für die Vielfalt und Akzeptanz gegenüber jedem Menschen setzen, egal ob hilfebedürftig oder nicht.

Projekt: Gemeinsames Wohnen von Menschen mit und ohne Hilfebedarf

Infotreffen im September 2021 direkt vor Ort. Die Vorstandsfrauen von Mosaik (v.l. Gabriele Wiemann, Sylvia Günther und Silvia Eidt) im Austausch mit den Gästen. Foto: Mosaik e.V.

Das geplante Wohnprojekt soll verschiedene Lebensformen miteinander verbinden und für Vielfalt, Gemeinschaft und gegenseitiges Weiterbringen sorgen. Es ist geplant, dass 30 Menschen, von denen zehn hilfebedürftig sind, gleichberechtigt zusammen leben sollen. 

Statt Isolation sollen behinderte Menschen genauso eingebunden werden, wie jeder andere auch. Somit soll eine bessere Lebensqualität entstehen.

Ein Grundstück wurde nach langem Entwicklungsprozess auch gefunden. Es liegt in Dortmund-Eving und dort soll das Wohnhaus als ein U-förmiges Gebäude gebaut werden. 

Kostensteigerungen legen Steine in den Weg

Der Baubeginn war anfangs für 2020 geplant, dies klappte allerdings aufgrund von Bodenkontaminierungen nicht. Zusätzliche Hürden stellten die Corona-Pandemie, der Ukraine-Russland Krieg und Probleme mit der Zufahrtsstraße dar. Aufgrund dieser Faktoren stiegen die Kosten um zehn Prozent. Anstelle von 4,6 Millionen Euro stiegen die Kosten auf 5,1 Millionen Euro.

Aber anstatt das lang geplante Projekt aufzugeben, suchte man sich Hilfe von außen. Unter anderem wurden der Oberbürgermeister und die örtlichen Ansprechpartner:innen mit einbezogen. Der Verein erhielt außerdem großen Zuspruch für das Projekt vom Amt für Wohnen. Mosaik erwarb Darlehen über Privatpersonen und Banken und sparte an bestimmten Stellen im Bau, um die Kosten zu senken. 

Als Beispiel entschied sich Mosaik für Vinyl statt Holzböden. Die Einsparung beträgt allein hier insgesamt ca. 100.000 Euro.

Spendenaktion als Unterstützung für das Wohnprojekt

Ein Teil der Hausgemeinschaft freut sich auf die Besichtigung des ersten Bauabschnitts, der bereits fertiggestellt ist. Er wurde von einer Investorengemeinschaft finanziert. Hier stehen seit einem Jahr 24 größtenteils öffentlich geförderte Wohnungen nahezu bezugsfertig bereit. Foto: Mosaik e.V.

Das Ziel der Spendenaktion waren 100.000 Euro. Sie beschränkte sich vorerst nur auf Freunde und das erweiterte Bezugsumfeld. Dadurch konnten schon innerhalb von vier Tagen ganze 74.000 Euro gesammelt werden.

Am 8. Juni 2022 lag der Spendenstand bei 92.700 Euro. Für die noch ausstehende Summe ruft der Verein die Öffentlichkeit zu Spenden auf und wendet sich an „Spender:innen, die ein Herz haben für neue Wohn-Impulse in unserer Stadt, für soziales nachhaltiges Engagement, für Menschen mit Behinderung, die unabhängig(er) werden wollen.“

Hinter dem Projekt steckt jahrelange Planung, viel Aufwand und eine große Hoffnung auf ein selbstständiges Wohnen und Leben hilfsbedürftiger Menschen.

„Niemand möchte vereinsamen, jede:r hat den Wunsch nach Wertschätzung um seiner selbst Willen“, so die Vorstandsvorsitzende des Mosaik e.V., Sylvia Günther. 

Die Spenden laufen über den gemeinnützigen Verein Mosaik e.V. und werden in die Mosaik eG eingebracht, indem der Verein Genossenschaftsanteile kauft. Wer für dieses Wohnprojekt spenden möchte der kann das unter folgenden Bankdaten tun:

MOSAIK e.V
GLS Gemeinschaftsbank eG Bochum
IBAN: DE95 4306 0967 4025 9682 00
BIC: GENODEM 1 GLS 

Weitere Informationen: www.mosaik-dortmund.de

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