7.500 Euro Preisgeld: Fanti Baum und Elisabeth Pleß gewinnen den Förderpreis Darstellende Künste der Stadt Dortmund

Frauenpower beim Förderpreis Darstellende Künste 2020: Regisseurin und Schauspielerin Elisabeth Pleß (Foto) und Dramaturgin und Festivalmacherin Fanti Baum teilen sich das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro. Foto: Silvia Reimann

Die Dramaturgin und Kuratorin Fanti Baum und die Schauspielerin und Regisseurin Elisabeth Pleß erhalten in diesem Jahr den Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen. Der Preis wird seit 1978 im biennalen Rhythmus (alle zwei Jahre) in wechselnden Kunstsparten verliehen und ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert. Die beiden Gewinnerinnen werden sich das Preisgeld teilen. 

Elisabeth Pleß: Sensibilität für die Lebenswelten anderer Menschen

Die Jury unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Birgit Jörder traf die Entscheidung. Sie sieht in beiden Preisträgerinnen starke künstlerische Persönlichkeiten, die Theater und sich selbst in vielfältigen Kontexten neu denken und entdecken. Beide Preisträgerinnen freuen sich sehr über die Juryentscheidung und die damit verbundene Auszeichnung. Die Feierstunde zur Preisverleihung findet am 6. Dezember 2020 statt. ___STEADY_PAYWALL___

Mit Elisabeth Pleß (Jahrgang 1981) hebe die Jury eine profilierte Künstlerin der Stadt heraus, die mit ihrer Arbeit nicht zuletzt für das große Potenzial der Freien Darstellenden Szene der Stadt stehe. In der Begründung der Jury heißt es, Elisabeth Pleß werde als vielseitig aufgestellte freie Schauspielerin und Regisseurin mit traditionell starker Bindung an die Dortmunder Kulturszene und zugleich ausgeprägter überregionaler und internationaler Arbeitserfahrung gewürdigt.

Sie zeichne sich durch eine dezidiert politisch motivierte künstlerische Haltung aus und beziehe mit ihren Arbeiten wirksam Stellung zu aktuellen gesellschaftlich drängenden Fragen, wie etwa in den NSU-Monologen, einer engagierten Auseinandersetzung mit dem Neonazismus. „Ihre Bühnenproduktionen mit Strafgefangenen sowie ihre Arbeiten mit Jugendlichen zeugen von beeindruckender Einfühlsamkeit für die Lebenswelten der jeweiligen Akteur*innen.“

Fanti Baum: Altbewährtes hinterfragen und Neues wagen

Fanti Baum Foto: Jörg Baumann

Fanti Baum, geboren 1982, wurde von der Jury als eine außergewöhnliche Künstlerin, Dramaturgin und Festivalmacherin mit einem unverwechselbaren Profil wahrgenommen. „In ihrer Arbeit als Festivalmacherin zeichnet sie sich durch große Offenheit und Sorgfalt und ein Gespür für zeitgenössische und eigenständige Positionen aus“, so die Jury. 

Das von ihr und Olivia Ebert geleitete FAVORITEN-Festival in Dortmund habe auch überregionale Wirkung erzielt. Es sei eine eindrucksvolle Demonstration der Vielfalt und der Gleichzeitigkeit von künstlerischen Positionen. Bundesweit habe Baum bereits bemerkenswerte Festivals an ungewöhnlichen Orten im Stadtraum kuratiert. Zudem sei sie als Essayistin und Dozentin an Universitäten tätig.

Die Jury würdigt mit Fanti Baum eine Persönlichkeit, die die Produktionsverhältnisse der freien Szene, ihre eigene Rolle in ihnen, die politischen und sozialen Möglichkeiten des Theaters immer wieder aufs Neue kritisch und produktiv befragt und mit visionärer Kraft neue Wege findet.

 

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Weitere Informationen:

Jury-Zusammensetzung

Der Jury gehörten neben Bürgermeisterin Birgit Jörder noch die Ratsmitglieder Dr. Jürgen Eigenbrod und Barbara Brunsing an. Als Fachpreisrichter*innen konnten Prof. Dr. Jörn Etzold (Professor für Theaterwissenschaft und Mitglied des Dortmunder Theaterbeirates), Monica Fotescu-Uta (Tänzerin, Choreografin), Laura N. Junghanns (Regisseurin und Leiterin Schauspielstudio am Theater Dortmund) und Harald Redmer (Schauspieler, Regisseur und Produzent) gewonnen werden. Kulturdezernent Jörg Stüdemann hat ebenfalls an der Sitzung teilgenommen.

Über den Förderpreis Darstellende Künste:

Der mit 7.500 Euro dotierte Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler wird alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Literaturpreis der Stadt Dortmund – Nelly-Sachs-Preis – vergeben.

Der Förderpreis wird abwechselnd in einer der Sparten Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Architektur und Städtebau oder Foto, Film, Medienkunst ausgeschrieben. Mit dem Preis sollen Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern gefördert werden, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die durch Geburt, Wohnsitz oder ihr Werk mit Dortmund und/oder Westfalen verbunden sind.

Die jeweilige Kunst- Sparte wird im Jahr der Vergabe des Förderpreises vom Rat der Stadt Dortmund festgelegt. Bewerbungen in dieser Sparte nimmt anschließend das Kulturbüro nach einem in der Presse veröffentlichten Aufruf zur Bewerbung entgegen.

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Reaktionen

  1. Kulturbüro Dortmund startet zweite Förderrunde für die darstellenden Künste (PM)

    Kulturbüro Dortmund startet zweite Förderrunde für die darstellenden Künste

    Ab sofort ist es wieder möglich, sich beim Kulturbüro Dortmund um Förderung für Projekte der Darstellenden Künste zu bewerben. Einreichfrist für Anträge ist Sonntag, der 30. Mai.

    Gefördert werden vor allem Projekte, die eine Vernetzung, Kooperation und Koproduktion beinhalten. Die Projekte und Produktionen sollen in der Regel gemeinsam mit freien Spielstätten entwickelt werden. Auch theaterpädagogische Ansätze, eine gezielte und intensive Nachwuchsarbeit sowie integrative und inklusive Produktionen bilden einen Schwerpunkt dieses Förderprogramms.

    Die Projektförderung wird ergänzt um eine Förderung von Produktionsnebenkosten und internationalen Koproduktionen. Die vollständigen Förderkriterien sind zu finden unter https://www.dortmund.de/media/p/kulturbuero/kulturbuero_pdf/Foerderkriterien_fuer_die_freien_Darstellenden_Kuenste.pdf

    Alle benötigen Informationen für eine Antragsstellung gibt es unter http://www.kulturbuero.dortmund.de (unter „Kulturförderung“) Über die Vergabe der Mittel entscheidet der Beirat Darstellende Künste.

    Einsendungen an:
    Kulturbüro Stadt Dortmund, Martina Bracke
    Kampstr. 6, 44122 Dortmund

    Zur Fristwahrung auch gern vorab per Mail an mbracke@stadtdo.de.

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