Winterabitur 2021 am Westfalen-Kolleg Dortmund

36 Absolvent:innen sind fit für die Hochschule – darunter drei mit der Bestnote 1,0

Können sich zu Weihnachten über ein Abitur mit Bestnote 1,0 freuen: v.li. Louisa Rosenkranz, Deborah Markis und Paul Vollmer. Foto: Dmytro Geshengorin für das Westfalen-Kolleg Dortmund

Eigentlich ist Weihnachten die Zeit der Besinnlichkeit und der Geschenke, manchmal aber auch eine Zeit, in der die Früchte harter Arbeit geerntet werden können. So beispielsweise am Westfalen-Kolleg Dortmund, an dem zum diesjährigen Wintertermin kurz vor Weihnachten 36 Studierende das Abitur gemacht haben. Davon gleich mehrere mit der Bestnote 1,0 – und das trotz der Corona-Pandemie.

Paul Vollmer: „Diese Schulzeit war schon extrem anders als früher…“

Das Westfalen-Kolleg Dortmund in der Rheinischen Straße. Foto: Wikipedia

„Insgesamt war die Schulzeit klasse und verging wie im Flug“, zieht Deborah Markis (24) eine Bilanz. Sie ist eine derjenigen Studierenden, die das Winterabitur am Westfalen-Kolleg mit der Note 1,0 bestanden haben. Und auch zwei weitere Studierende mit einem ebenso guten Abschluss bewerten ihre Schulzeit insgesamt positiv.

So sagt Louisa Rosenkranz (26): „Ich habe mich von Anfang an an der Schule wegen des angenehmen offenen Klimas wohlgefühlt.“ Und Paul Vollmer (22) kommt zu dem Schluss: „Diese Schulzeit war schon extrem anders als früher, zwar habe ich weniger Freundschaften geschlossen als früher, da ich viel Sport treibe und nebenher arbeite, aber das Verhältnis zu den Lehrkräften gestaltete sich viel mehr auf Augenhöhe, das hat mir gut gefallen.“

Dabei ist es schon eine Herausforderung das Abitur als Erwachsener auf dem zweiten Bildungsweg zu absolvieren. Denn anders als früher in der ersten Schulzeit, gibt es auch noch ein anderes Leben. Man hat bereits eine Ausbildung gemacht, berufliche Erfahrungen gesammelt und lebt alleine.

Besser spät als nie: der zweite Bildungsweg öffnet vielfältige Perspektiven

So wie etwa Paul Vollmer, der bereits eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker absolviert hat und nebenher als Fitnesstrainer arbeitet. „Mein Ausbildungsberuf hat mir zwar auch Spaß gemacht, aber ich habe schon während der Ausbildung gemerkt, dass ich eigentlich lieber intensiver im Bereich Sport arbeiten würde.“

Für alles, was ihn interessierte, benötigte er aber das Abitur, so dass er nochmal die Schulbank drücken musste. Deborah Markis hatte schon länger einen Traum: „Ich interessiere mich schon seit einiger Zeit für Psychologie, aber ohne Abitur ist es nicht möglich, dort Fuß zu fassen.“

Außerdem habe sie zuvor im Dialog-Marketing und auch hinter diversen Clubtheken zwar zunächst mit viel Spaß gejobbt, aber irgendwann sei sie damit nicht mehr glücklich gewesen, außerdem sei Weiterbildung über den Zweiten Bildungsweg in ihrer Familie immer ein Thema gewesen. So entschied auch sie sich einen zweiten Anlauf zu wagen.

Kolleg bietet flexibles Bildungsangebot für die unterschiedlichsten Lebenssituationen

Wer sich für einen Bildungsgang am Westfalen-Kolleg interessiert, findet im Anhang des Artikels einen Info-Flyer. Weiter Infos gibt’s online.

Louisa Rosenkranz hatte zwar vor dem Besuch des Westfalen-Kollegs noch kein bestimmtes berufliches Ziel, klar war ihr jedoch, dass sie das Abitur machen wollte, um sich neue Perspektiven zu eröffnen.

„Zu Beginn war ich mir noch unschlüssig, aber dann dachte ich mir, dass ich während des Schulbesuchs bestimmt mehr Klarheit gewinnen würde.“ Dabei konnte sie sich mit damals 23 allerdings nicht vorstellen, nochmal eine „normale“ Schule wie ein Berufskolleg zu besuchen und wählte deshalb eine Schule des Zweiten Bildungswegs.

Außerdem schätzte sie die Tatsache, sich am Westfalen-Kolleg aus dem flexiblen Bildungsangebot mit dem Vollzeit-Bildungsgang Kolleg und den berufsbegleitenden Bildungsgängen Abitur Online und Abendgymnasium den für ihre Lebenssituation passenden Bildungsgang aussuchen zu können. Zum Ziel gesetzt habe sie sich aber zunächst einmal „nur“ einen Abschluss mit „so um die 1,6“ erinnert sie sich schmunzelnd.

Erschwerte Studienbedingungen durch Corona-Pandemie

Für Louisa Rosenkranz und Paul Vollmer, die beide ins erste Semester einstiegen, gestaltete sich das erste Jahr ihrer Schulzeit zunächst ganz normal, an Corona war noch nicht zu denken. Aber mit dem Beginn der Qualifikationsphase im 3. Semester, also der Phase, in der es darum geht, Punkte für das Abitur zu sammeln, begann auch die Pandemie.

Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Deborah Markis lernte als Quereinsteigerin ins 3. Semester sogar ihre gesamte Schulzeit lang nur unter Pandemiebedingungen. „Ich war gerade mal einen Monat an der Schule, als der erste Lockdown kam“, erinnert sie sich. „Als Mensch, der sehr von Routinen abhängig ist, empfand ich das als ziemlich schräg und niederschmetternd, zumal ich mich noch gar nicht richtig an die Schule gewöhnt hatte.“

Aber auch für die anderen beiden war insbesondere die erste Zeit der Pandemie nicht einfach. „Es fiel mir am Anfang schon schwer, mich zu motivieren, das gewohnte Miteinander hat mir gefehlt, hinzu kam, dass die Technik noch nicht so richtig funktionierte“, sagt Louisa Rosenkranz.

Und auch Paul Vollmer bestätigt diese Erfahrung: „Zwar bin ich in kein Loch gefallen, Motivationsprobleme hatte ich aber trotzdem, es war für mich viel langwieriger den Stoff nicht im gemeinsamen Unterricht mit den Lehrkräften und Mitstudierenden zu erarbeiten.“ Hinzu kamen bei ihm noch andere Schwierigkeiten, so brach etwa sein Job als Fitnesstrainer und damit eine wichtige Einnahmequelle weg.

Durch die Krise viel kreative Organisation und Selbstdisziplin gelernt

Im Laufe der Zeit gelang es jedoch Routinen zu entwickeln. „Trotz allem habe ich die Zeit im Distanzunterricht auch als sehr unterstützend wahrgenommen“, betont Louisa Rosenkranz. Mit kreativen Ideen habe man trotz allem Wege gefunden, miteinander zu lernen.

Westfalen-Kolleg
Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

„Man konnte unter den Pandemiebedingungen auch vieles andere lernen, nämlich Organisation und Selbstdisziplin.“ Für Paul Vollmer hatte sich die Situation insbesondere dann wieder normalisiert als man irgendwann wieder in die Kursräume zurückgekehrt sei.

Deborah Markis verbindet die Schulzeit insgesamt mit mehr positiven als negativen Erlebnissen. Nach ein bisschen Eingewöhnung habe alles super funktioniert und der Online-Unterricht machte sogar sehr viel Spaß, nicht zuletzt wegen der tollen Lehrkräfte.

„Außerdem habe ich hier meinen Freund kennengelernt“, lacht die 24-Jährige. „Ich habe super viele liebe Menschen kennengelernt, ob unter den Studierenden oder den Lehrkräften.“ Nun ist sie sehr stolz auf ihre Mitstudierenden und sich selbst, es nun endlich geschafft zu haben.

Auf alle Absolvent:innen des Jahrgangs wartet nun schon die nächste Station. Für die Drei bedeutet das, mit ihrem Abi-Durchschnitt von 1,0 ein Studium ihrer Wahl beginnen zu können. Deborah Markis bewirbt sich für Psychologie, Louisa Rosenkranz für Rehabilitationspädagogik. Paul Vollmer steht trotz des Super-Schnitts direkt vor der nächsten, dieses Mal praktischen, Herausforderung, nämlich der Aufnahmeprüfung an der Sporthochschule Köln.

Winterabiturient:innen sind fit für die Hochschule

Das Westfalen-Kolleg ist eine Schule des Zweiten Bildungsweges und bietet Erwachsenen die Möglichkeit, das Abitur oder den schulischen Teil der Fachhochschulreife nachzuholen. Hierfür stehen drei Bildungsgänge mit jeweils unterschiedlichen Unterrichtszeiten zur Verfügung.

Die Winterabiturient:innen 2021 am Westfalen-Kolleg Dortmund. Foto: Dmytro Geshengorin für das Westfalen-Kolleg Dortmund

Dies ermöglicht die Vereinbarkeit von Schule mit den verschiedensten Lebenssituationen erwachsener Lerner:innen. Durch Fächervielfalt, Förderangebote, vielfältige außerunterrichtliche Angebote und systematische Beratung werden die Studierenden auf ihrem schulischen Weg individuell unterstützt.

„Nicht nur zur Sommerzeit, nein, auch im Winter…“ kann im Gegensatz zu anderen Schulen am Westfalen-Kolleg Dortmund das Abitur erworben werden. Nach ihrer „zweiten Schulzeit“ haben zahlreiche Studierende ihre Abiturzeugnisse am Westfalen-Kolleg Dortmund feierlich überreicht bekommen. Ihr Ehrgeiz und Fleiß haben sich gelohnt, denn nun steht einem Hochschulstudium nichts mehr im Wege.

Das Abitur lässt sich am Westfalen-Kolleg Dortmund zwei Mal im Jahr nachholen, zum Sommertermin (gemeinsam mit den Gymnasien) und zum Wintertermin, zu dem nur an Weiterbildungskollegs das Abitur erlangt werden kann. Zum neuen Semesterbeginn am 1. Februar 2022 sind sowohl in den Bildungsgängen „Abendgymnasium“ und „Kolleg“ (ganztags) als auch in „Abitur-Online“ noch Plätze frei. Informationen finden Sie unter: www.westfalenkolleg-dortmund.de oder 0231/50 12 400.

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Weitere Informationen:

Westfalen-Kolleg Dortmund
Rheinische Straße 67 – 69
D-44137 Dortmund
www.westfalenkolleg-dortmund.de
Tel. 0231 – 5012400

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Von der Flucht vor dem Krieg in Syrien zum Einser-Abitur – die Geschichte des Mazen Hassoun

 

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Reaktionen

  1. Abitur nachholen ab 1. Februar 2022 auch im Bildungsgang Abitur Online möglich (PM)

    Wer die Fachhochschulreife oder das Abitur nachholen möchte, kann am Westfalen-Kolleg zum 1. Februar 2022 mit dem Schulbesuch beginnen. Neben dem Vollzeit-Bildungsgang Kolleg und dem berufsbegleitenden Bildungsgang Abendgymnasium startet ganz neu auch der ebenfalls berufsbegleitende Bildungsgang Abitur-Online nicht nur wie sonst im Sommer, sondern auch zum kommenden Februar.

    Die Bildungsgänge Abitur-Online und Abendgymnasium sind besonders auf die Vereinbarkeit von Familie und/oder Beruf ausgerichtet. Die Anmeldung läuft, in allen drei Bildungsgängen sind noch Plätze frei.

    Im Bildungsgang „Abitur-Online“ haben Erwachsene die Möglichkeit, die Fachhochschulreife oder das Abitur durch plattformbasiertes Onlinelernen am eigenen PC zu Hause mit selbstständiger Zeiteinteilung und zusätzlichem Kursunterricht freitags und samstags in der Schule zu erwerben.

    Der Bildungsgang Abendgymnasium bietet zum Februar einen neuen berufsbegleitenden Abendkurs an, zum Sommer Vormittags- und Abendkurse. Im Bildungsgang Kolleg erwerben Studierende Schulabschlüsse in Vollzeit.

    Das Angebot des Westfalen-Kollegs ermöglicht mit seinen unterschiedlichen Bildungsgängen die Vereinbarkeit von Schule mit den verschiedensten Lebenssituationen Erwachsener, die eine neue Perspektive suchen und sich beruflich weiterentwickeln möchten. Dabei können Studierende die Bildungsgänge, je nach Veränderung individueller beruflicher oder familiärer Umstände, wechseln und so die Schullauflaufbahn fortsetzen.

    Das Westfalen-Kolleg ist eine Schule des Zweiten Bildungsweges und bietet Erwachsenen die Möglichkeit, das Abitur oder die Fachhochschulreife schulischer Teil nachzuholen. Hierfür stehen drei Bildungsgänge mit jeweils unterschiedlichen Unterrichtszeiten zur Verfügung. Dies ermöglicht die Vereinbarkeit von Schule mit den verschiedensten Lebenssituationen erwachsener Lerner. Durch Fächervielfalt, Förderangebote, vielfältige außerunterrichtliche Angebote und systematische Beratung werden die Studierenden auf ihrem schulischen Weg individuell unterstützt.

    Weitere Informationen und Anmeldung unter:

    Westfalen-Kolleg, Weiterbildungskolleg der Stadt Dortmund
    Rheinische Str. 67 – 69, 44137 DO
    Tel.: 0231 / 50 12 400
    info@westfalenkolleg-dortmund.de
    http://www.westfalenkolleg-dortmund.de

  2. Einzigartig in Dortmund: Abitur-online Last Minute Anmeldung möglich Abitur nachholen: Last Minute Anmeldungen am Westfalen-Kolleg – Abitur Online erstmals auch zum Sommersemester (PM)

    Das Westfalen-Kolleg Dortmund hat zum Start des Sommersemesters am 1. Februar noch Plätze frei.
    Wer das Abitur oder die Fachhochschulreife nachholen will, kann sich dabei anders als sonst zum Starttermin Februar nicht nur zwischen dem Bildungsgang Kolleg – ganztägig und BAföG-gefördert – oder dem berufsbegleitenden Bildungsgang Abendgymnasium entscheiden. Ganz neu beginnt auch im ebenfalls berufsbegleitenden Bildungsgang Abitur-Online ein 1. Semester zum Februar 2022. Auch dieser Bildungsgang ist kostenlos. Bei Abitur-online erfolgt die Vermittlung der Lerninhalte neben dem Präsenzunterricht am Freitagabend und Samstagvormittag über die schuleigene Lernplattform Moodle in Distanz. Damit ist der Lehrgang gut mit Familie und Beruf vereinbar.

    Weitere Informationen unter:
    http://www.wkdo.info
    Tel.: 0231 / 5012 400.

    „Ich habe für mich entschieden, das Abitur nachzuholen, weil ich gerne Humanmedizin studieren möchte. Beruflich bin ich als Gesundheits- und Krankenpfleger im Schichtdienst unterwegs. Daher erschien mir der Bildungsgang „abitur online“ als „die“ Lösung für mich, um meinem Traumstudium näher zu kommen.
    Mit der Lernplattform kann man sich selbst organisieren, über schulinterne Foren kann man sich
    austauschen oder auch Lerngruppen verabreden. Rückblickend kann ich diesen Bildungsgang
    ausnahmslos allen empfehlen, die es gewohnt sind zu „ungewöhnlichen“ Zeiten zu arbeiten.“
    Alvin G., ehemaliger Studierender (Bildungsgang Abitur Online)

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