Zeitreise: Verschollener Dortmunder Stadtfilm bei RWE aufgetaucht – Stadtarchiv freut sich über wertvolle Ergänzung

RWE-Konzernarchivar Hans-Georg Thomas übergibt den bislang unbekannten Marketingfilm der Dortmunder Stadtverwaltung an Dr. Andrea Zupancic, Leiterin des Bild- und Medienarchivs im Stadtarchiv Dortmund. Foto: RWE/ Lutz Kampert
RWE-Konzernarchivar Hans-Georg Thomas übergibt den bislang unbekannten Marketingfilm an Dr. Andrea Zupancic, Leiterin des Bild- und Medienarchivs im Stadtarchiv Dortmund. Foto: RWE/ Lutz Kampert

Das Stadtarchiv Dortmund hat ein unverhofftes Geschenk vom Essener RWE-Konzern erhalten: Einen bislang unbekannten Marketingfilm der Stadtverwaltung Dortmund von 1964. Der Film wurde vor einiger Zeit im Historischen Konzernarchiv RWE in einer mit „Dortmund“ beschrifteten Filmdose aufgefunden. Der 16-mm-Film erwies sich als Unikat. Im Stadtarchiv Dortmund war seine Existenz nicht bekannt. RWE hat den Film jetzt an die Stadt Dortmund übergeben – zur weiteren Aufbewahrung und Nutzung.

Der Film ist als eine Art Leistungsschau von Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund

„Der Film ‚Moderne Großstadt Dortmund‘ bietet einen aufschlussreichen Blick auf eine kraftstrotzende und optimistische Stadt“, sagt RWE-Konzernarchivar Hans-Georg Thomas. „Niemand würde so einen Schatz bei RWE vermuten. Er gehört in das Dortmunder Stadtarchiv.“

Der Film ist als eine Art Leistungsschau von Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund angelegt. Der damalige Oberbürgermeister Dietrich Keuning präsentiert in Ton und Farbe moderne Schulen und Krankenhäuser, gepflegte Parkanlagen und breite, weitgehend unbefahrene Straßen. Auch stellt er die Planungen für die autofreie Dortmunder Innenstadt, die kreuzungsfreie B 1 und die neuen Großwohnsiedlungen im Osten der Stadt vor.

Dem Betrachter erlaubt der Film eine Zeitreise in ein Dortmund zur Blüte der Montanindustrie. Der Bergbau brummt, die drei großen Eisen- und Stahlwerke in Dortmund laufen auf vollen Touren und die Entwicklung kennt nur eine Richtung: steil nach oben! Die Stadtspitze rechnet langfristig mit 750.000 Einwohnern und plant entsprechend raumgreifend.

Noch immer prägen kriegsbedingte Baulücken die Innenstadt

Beeindruckend ist das Nebeneinander von Alt und Neu: Noch immer prägen kriegsbedingte Baulücken die Innenstadt. Häufig dienen sie als große Parkflächen, während rund um den Alten Markt die erste Fußgängerzone Dortmunds entsteht. Der Blick vom Fernsehturm zeigt viel unbebautes Land – und eine florierende Hörder Hütte.

„Der Film zeigt Facetten Dortmunds, die zum Teil völlig aus dem Stadtbild verschwunden sind oder sich stark gewandelt haben“, erläutert Dr. Andrea Zupancic, die Leiterin des Bild- und Medienarchivs im Stadtarchiv Dortmund. „Damit stellt der Film eine wertvolle Ergänzung für die stadtgeschichtliche Überlieferung dar.“

Am kommenden Dienstag, 20. Februar führt der Historische Verein der Stadt Dortmund den Film öffentlich vor. Die kostenlose Vorstellung im Kino im Dortmunder U beginnt um 19 Uhr. Der Film dauert 49 Minuten und wird von Dr. Andrea Zupancic und Hans-Georg Thomas eingeführt.

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Reaktionen

  1. Dortmunder U

    Verschollener Dortmund-Film: Stadtarchiv und Kino im U bieten weiteren Aufführungstermin

    Ein 54 Jahre alter Film hat gestern für lange Schlangen vor dem Kino im Dortmunder U gesorgt: Der Historische Verein für Dortmund führte einen städtischen Werbefilm aus dem Jahr 1964 vor, der im Essener RWE-Konzernarchiv gefunden und dem Stadtarchiv Dortmund übergeben worden war. Zur 19-Uhr-Vorstellung kamen so viele Interessenten, dass spontan eine zweite Vorstellung am gleichen Abend angeboten wurde. Eine weitere Chance, den Film zu sehen, gibt es am kommenden Dienstag, 27. Februar, 19 Uhr im Kino im U. Dazu ist eine Anmeldung bis zum 26.2. per Mail erforderlich unter lilling@stadtdo.de. Der Eintritt ist frei.

    Ob und in welcher Form der Film in Zukunft zugänglich gemacht werden kann, wird nun geprüft. Vor allem muss das Stadtarchiv zunächst die Urheberrechte klären.

    Im Stadtarchiv Dortmund war die Existenz des 16-mm-Films mit dem Titel „Moderne Großstadt Dortmund“ bislang nicht bekannt. Er ist angelegt als eine Art Leistungsschau von Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund. Der damalige Oberbürgermeister Dietrich Keuning präsentiert in Ton und Farbe moderne Schulen und Krankenhäuser, gepflegte Parkanlagen und breite, weitgehend unbefahrene Straßen. Auch stellt er die Planungen für die autofreie Dortmunder Innenstadt, die kreuzungsfreie B 1 und die neuen Großwohnsiedlungen im Osten der Stadt vor – eine Zeitreise in ein Dortmund zur Blüte der Montanindustrie.

  2. Stadtarchiv Dortmund

    Verschollener Dortmund-Film: Weitere Aufführungen im Kino im U im März

    Das Interesse am lange verschollenen Dortmund-Film reißt nicht ab: In Kooperation mit dem Dortmunder U bieten Stadtarchiv Dortmund und Historischer Verein zwei weitere kostenlose Vorführungen des 49-minütigen Films, der im Konzernarchiv der RWE AG aufgetaucht war. Zu sehen ist er am Dienstag, 6. und 13. März, 19 Uhr im Kino im U. Wer teilnehmen will, kann sich um 18 Uhr ein (kostenloses) Ticket für die Vorstellung am Kinoeingang abholen und kommt damit um 19 Uhr in die Vorstellung. Nach einer kurzen Anmoderation von Dr. Andrea Zupancic, Leiterin des Bild- und Medienarchivs im Stadtarchiv Dortmund, folgt die Zeitreise per Zelluloid ins prosperierende Dortmund der 1960er Jahre.

    Ob und in welcher Form der Film darüber hinaus in Zukunft zugänglich gemacht werden kann, wird nun geprüft. Vor allem muss das Stadtarchiv zunächst die Urheberrechte klären.

    Im Stadtarchiv Dortmund war die Existenz des 16-mm-Films mit dem Titel „Moderne Großstadt Dortmund“ bislang nicht bekannt. Er ist angelegt als eine Art Leistungsschau von Rat und Verwaltung der Stadt Dortmund. Der damalige Oberbürgermeister Dietrich Keuning präsentiert in Ton und Farbe moderne Schulen und Krankenhäuser, gepflegte Parkanlagen und breite, weitgehend unbefahrene Straßen. Auch stellt er die Planungen für die autofreie Dortmunder Innenstadt, die kreuzungsfreie B 1 und die neuen Großwohnsiedlungen im Osten der Stadt vor – eine Zeitreise in ein Dortmund zur Blüte der Montanindustrie.

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