Unsichere Zukunft für das Jugendforum Nordstadt: Finanzierung läuft aus – Keine große Lösung in Sicht

Die grüne Landtagsabgeordnete Daniela Schneckenburger stand im Jugendforum Nordstadt Rede und Antwort. Foto: Alex Völkel
Zahlreiche Gäste standen im Jugendforum Nordstadt Rede und Antwort. Foto: Alex Völkel

Viel Lob gibt es für die Arbeit des Jugendforums Nordstadt. Der Planerladen kümmert sich seit drei Jahren inhaltlich und personell um das Beteiligungsgremium für Jugendliche. Am Freitag wird dazu Bilanz gezogen. Leider ist keine Fortsetzung im bisherigen Umfang in Sicht. Die Förderung läuft aus.

Viel Lob von städtischer Seite: „Es war ein Erfolg auf der ganzen Linie!“

„Es ist ein total erfolgreiches Projekt. Viele Jugendliche haben mitgemacht“, zieht Uta Wittig-Flick schon vorher auf Nachfrage von nordstadtblogger.de ein erstes Resümee. „Es war ein Erfolg auf der ganzen Linie!“

Allerdings gibt es von Seiten der Stadt keine weitere Förderung, da es sich beim Projekt Jugendforum um einen Bestandteil des Integrierten Handlungsprogramms „Soziale Stadt NRW – Dortmund Nordstadt“ handelt, das durch den Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Dortmund gefördert wird. Das Programm endet jetzt.

Jugendforum soll auf jeden Fall weitergehen – aber in anderer Intensität

Beendet wird das Jugendforum selbst aber nicht: „Es gibt Jugendforen in allen Stadtbezirken. In der Nordstadt wird sich dann Harald Landskröner vom Jugendamt darum kümmern. Allerdings in einer ganz anderen Intensität.

Für den Planerladen hat sich vor allem Ali Sirin um das Jugendforum gekümmert. Der Planerladen bemüht sich um eine Fortsetzung. Doch ob dies gelingt, ist fraglich. Mindestens eine Lücke wird entstehen.

Für Mitarbeiter des Planerladens droht trotz Projektende keine Arbeitslosigkeit

Jugendliche des Jugendforums Nordstadt lernten während einer Studienfahrt nach München den 94-jährigen Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer im Haus des Deutschen Taschenbuchverlages kennen. Sie diskutierten mit ihm über Antisemitismus, Politik und die Wichtigkeit des Engagements für die Demokratie.
Ali Shirin (Mitte) betreut schwerpunktmäßig das Jugendforum Nordstadt.

„Wir argumentieren aber nur inhaltlich und drücken nicht auf die Tränendrüse“, unterstreicht Planerladen-Vorstand Prof. Reiner Staubach.

Eine Argumentation, dass bei Nicht-Fortführung jemand arbeitslos werden könnte, will er nicht anzetteln. „Bei uns wird niemand ins Bergfreie fallen“, macht Staubach gegenüber den Nordstadtbloggern deutlich. „Wir werden ihn in anderen Projekten weiter beschäftigen.“

Aber vorerst soll auch das Jugendforum aus den eigenen Ressourcen weitergeführt werden, bis sich eine Lösung abzeichnet. Hier macht es sich bezahlt, dass das Forum am Jugendzentrum Stollenpark angedockt ist. „Sollte dies aber nicht gelingen, werden wir es von unserer Seite einschlafen lassen.“

Öffentliche Präsentation der Arbeit am Freitag

Wer sich für die Arbeit des Jugendforums interessiert, kann sich darüber am Freitag, 19.12., ab 14 Uhr im Jugendtreff Stollenpark in der Stollenstraße informieren. Zum Ende der Förderphase stellen die Jugendlichen, die im Projekt „Jugendforum“ tätig waren und weiterhin aktiv bleiben, ihre Projekte vor, die sie in den letzten drei Jahren entwickelt haben.

Als besonderen Höhepunkt übergeben sie ihr selbst geschriebenes Buch „Nordstadtmärchen“ an die Vertreterinnen des Jugendamtes und der Stadterneuerung, die dieses Projekt in der Förderphase fachlich begleitet und unterstützt haben.

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Reaktionen

  1. Yasin

    Ich finde es sehr schade, dass keine Lösung für die Finanzierung in Sicht ist. Ich selber habe viel Kulturelles erfahren können, was ich ohne das Jugendforums niemals erfahren hätte. Gerade in der Nordstadt halte ich es für wichtig, da viele Jugendliche in ihrem Elternhaus nicht gefördert werden. Viele Jugendliche hier haben auch hier ein Recht auf Bildung. Deswegen bitte ich um eine Lösung für diesen Missstand.
    Mit Hoffnungsvollen Grüßen
    Yasin aus der Nordstadt

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