Aktionstage zur Prävention mit spannenden Angeboten für alle

Sucht hat immer eine Geschichte

Im Stadtgarten wird den Dortmunder Drogentoten gedacht.
In mehr als 45 Veranstaltungen informieren der Arbeitskreis Suchtprävention und 37 Kooperationspartner:innen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Wie entsteht Sucht, welche Suchterkrankungen gibt es – und wie kann man ihnen vorbeugen? Darum geht es bei den Aktionstagen „Sucht hat immer eine Geschichte“ vom 24. bis 31. Oktober. In mehr als 45 Veranstaltungen informieren der Arbeitskreis Suchtprävention unter Geschäftsführung des Jugendamt Dortmund und 37 Kooperationspartner:innen u.a. über den gesunden Umgang mit digitalen Medien und über Selbsthilfeangebote oder bieten Sport, Spaß und Bewegung.

Workshops, Diskussionen, Ausstellungen, Kino- und Theateraufführungen

Auf dem Programm stehen Workshops, Diskussionen, Vorträgen, Ausstellungen, Kino- und Theateraufführungen oder Tage der offenen Tür. Die Kampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ richtet sich Fachleute und Familien und an Menschen aller Altersstufen, besonders auch an Kinder und Jugendliche.

Den Auftakt zur Aktionswoche bildet am Montag, 24. Oktober im Fritz-Henßler-Haus (FHH, Geschwister-Scholl-Straße 33-37) eine öffentliche Veranstaltung, bei der der Fokus auf dem Medienkonsum liegt. Nach einer Begrüßung durch OB Thomas Westphal gibt es einen Vortrag über „Medien – die neue Droge?“ (Dr. Moritz Noack, LWL-Universitätsklinik Hamm).

Außerdem referiert sein Kollege Christian Groß zum Thema „Zwischen Lust und Lost“ über Belohnungseffekte und Suchtmechanismen in Computerspielen. Auf dem Podium diskutieren verschiedene Expert*innen sowie eine Gamerin abschließend unter dem Motto „Gaming – Zwischen Enter & Escape“.

Interaktive Ausstellung ZERO zu Alkoholkonsum in der Schwangerschaft

Sucht in verschiedenen Facetten thematisieren vom 24. bis 31. Oktober die Aktionstage. (Symbolbild) Foto: Torsten Tullius/Dortmund-Agentur

Zugleich eröffnet am 24. Oktober im FHH die interaktive Ausstellung ZERO des FASD-Netzwerkes Nordbayern e. V. zu den Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft, in der die Besucher*innen durch Sehen, Hören und Fühlen 40 Wochen Schwangerschaft aus der Perspektive des Kindes erleben.

Die Aktionstage zur Suchtprävention sind ein Angebot des Arbeitskreises Suchtprävention im Rahmen der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“. Koordiniert werden diese von der Landesfachstelle Suchtprävention NRW (ginko Stiftung für Prävention) und durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) gefördert.

Das komplette Programm und weitere Informationen gibt es als PDF: suchtgeschichte.nrw.de/…Programm_Barrierefrei.pdf

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Reaktionen

  1. Sucht hat immer eine Geschichte: Aktionstage zur Suchtprävention eröffnet (PM)

    „Sucht hat immer eine Geschichte“: Unter diesem Motto sind heute (Montag) die Aktionstage Sucht gestartet. Noch bis zum 31. Oktober bietet der Arbeitskreis Suchtprävention in Zusammenarbeit mit 37 Partner*innen mehr als 45 Veranstaltungen mit Information, Spaß und Bewegung in ganz Dortmund. Themen sind u.a. der gesunde Umgang mit digitalen Medien und Selbsthilfeangebote.

    Oberbürgermeister Thomas Westphal eröffnete die Aktionstage im Fritz-Henßler-Haus mit einem Grußwort. Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung stand der gestiegene Medienkonsum der Kinder und Jugendlichen als eine Folge der Pandemie. „Süchte sind nicht nur stoffgefunden – sie begegnen uns auch in vielen anderen Bereichen, z.B. in den sozialen Medien“, so Oberbürgermeister Westphal. „Auch die Einsamkeit in einer Großstadt kann Suchtauslöser sein. Eine Großstadt der Nachbarn, in der man nicht auf sich alleine zurückgeworfen ist, ist daher auch Suchtprävention.“

    Auf dem Programm stehen in den nächsten Tagen Workshops, Diskussionen, Vorträgen, Ausstellungen, Kino- und Theateraufführungen oder Tage der offenen Tür. Die Kampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ richtet sich Fachleute und Familien, besonders auch an Kinder und Jugendliche.

    Interaktive Ausstellung zu Alkohol in der Schwangerschaft

    Im Gartensaal des Fritz-Henßler-Hauses ist seit heute auch die interaktive Ausstellung ZERO zu den Folgen des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft zu erleben. Nach wie vor ist mütterlicher Alkoholkonsum während der Schwangerschaft eine häufige Ursache für angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, hirnorganische Beeinträchtigungen, Entwicklungsstörungen und extreme Verhaltensauffälligkeiten.

    Alle Formen dieser vorgeburtlichen Schädigungen werden unter dem Begriff FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst. In der Ausstellung des FASD-Netzwerkes können die Besucher*innen noch bis zum 28. Oktober durch Sehen, Hören und Fühlen 40 Wochen Schwangerschaft aus der Perspektive des Kindes erleben.

    Schulklassen und Gruppen können sich dafür anmelden bei Joachim Möde (zwischen 9 und 11 Uhr unter 0157 / 85 05 40 30 oder per Mail: beratung@lebenshilfe-dortmund.de). Zwischen 11 Uhr und 17 Uhr ist die Ausstellung ohne Voranmeldung für Interessierte geöffnet.

    „Der Rausch“ in der Schauburg

    Am Freitag, 28. Oktober, 17.30 Uhr lädt der Arbeitskreis Suchtprävention zur kostenlosen Filmvorführung ins Kino Schauburg (Brückstr. 66) ein. Die mit einem Oskar ausgezeichnete Sozialsatire „„Der Rausch“ handelt von vier befreundeten Lehrern, die aus Frustration gemeinsam ein „Trinkexperiment“ starten, um wieder motiviert vor ihre Schüler treten zu können.

    Im Anschluss an den Film haben die Zuschauer*innen die Möglichkeit zur Diskussion mit der Fachstelle Sucht der Diakonie und lernen das ambulante Angebot „FrIntA – Früh-Intervention Alkohol“ der LWL-Klinik Dortmund kennen. Dies richtet sich an alle, die merken, dass sie ungewollt immer mehr Alkohol trinken. Anmeldung zum Film unter suchtpraevention@dortmund.de.

    Die Aktionstage zur Suchtprävention sind ein Angebot des Arbeitskreises Suchtprävention im Rahmen der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“, koordiniert von der Landesfachstelle Suchtprävention NRW (ginko Stiftung für Prävention) und durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) gefördert.

    Das komplette Programm: suchtgeschichte.nrw.de/download/Aktionstage/2022_Dortmund_Programm_Barrierefrei.pdf

  2. AOK warnt in Dortmund vor der Droge der Zukunft : Wenn Kinder und Jugendliche ins Netz gehen (PM)

    Mit Freunden und Freundinnen schreiben, angesagten Trends folgen und herausfinden, wer man ist – all das können Heranwachsende in sozialen Netzwerken. Besonders Jugendliche pflegen ihre sozialen Kontakte über Social Media. In den letzten zwanzig Jahren erlebte die Welt einen enormen digitalen Wandel, es gehört zum Alltag. Nahezu alle Zwölf- bis 25-Jährigen nutzen täglich in ihrer Freizeit das Smartphone, Tablet oder den Computer.

    Auch wenn die Technik es möglich macht, auch gerade in Coronazeiten, sich zumindest digital mit seinen Freunden auszutauschen, fehlt andererseits durch den ständigen digitalen Medienkonsum ausreichend Bewegung und reale Kommunikation. „Es ist normal, wenn Kinder und Jugendliche auch mal ausschweifend im Netz surfen, spielen oder chatten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock, “wenn die intensive Nutzung auch nach Monaten nicht wieder abnimmt und den Tag bestimmt, sollten Eltern unbedingt handeln.“

    Medien- und Internetabhängigkeit ist quasi die Droge der Zukunft. Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien mehr als ihnen guttut. Aus der Studie zur Drogenaffinität von Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 25 Jahren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom Dezember 2020 geht hervor, dass nahezu alle der rund 7.000 Befragten Computerspiele und/oder das Internet täglich nutzten. Kommunikation und Unterhaltung stehen hier im Vordergrund des Technikeinsatzes.

    In der Woche kommen so mehr als 24 Stunden vor dem Bildschirm oder Display zusammen – zusätzlich zur Nutzung für Schule, Studium oder Arbeit. Die empfohlenen Obergrenzen für Jugendliche ab zehn Jahren sind zehn Minuten Medienzeit pro Lebensjahr pro Tag oder eine Stunde pro Lebensjahr pro Woche. Allein die Nutzungsdauer macht aber noch keine Mediensucht aus. Hierfür müssen noch weitere Warnzeichen hinzukommen.

    Ein übersteigerter Medienkonsum und Computerspielabhängigkeit wird den Verhaltenssüchten zugerechnet. Wie bei einer Alkohol-, Tabak- oder Drogenabhängigkeit wird mit dem jeweiligen Verhalten das Belohnungssystem aktiviert und die Betroffenen möchten sich immer wieder mit diesem Kick belohnen, wollen immer wieder ‚likes‘ für ihre Beiträge oder Fotos und Videos.

    Dabei verlieren sie die Kontrolle über ihr Verhalten, vernachlässigen andere Interessen und ignorieren gesundheitliche Beeinträchtigungen. Für die Kinder und Jugendlichen wird der Computer dann wichtiger als Freunde, Eltern, Hobbys oder Schule. Sie können sich nicht mehr gut konzentrieren, der Rücken tut weh, sie fühlen sich müde und nicht mehr so fit. „Das kann so weit gehen, dass diese Kinder den Herausforderungen der realen Welt kaum noch gewachsen sind und sich von ihrer Umgebung regelrecht entfremden“, so Kock.

    Eltern sollten auf jeden Fall versuchen, mit ihrem Kind darüber zu sprechen und fragen, warum es so lange online ist. Experten empfehlen, möglichst nicht sofort zu bewerten, sondern wirklich neugierig auf die Erklärungen ihres Kindes zu sein. Dabei ist es wichtig, Druck rauszunehmen, um den Konflikt zu entschärfen. Gleichzeitig sollten Eltern auch Grenzen setzen, indem sie Regeln zur Mediennutzung festlegen – am besten schriftlich in einem Mediennutzungsvertrag, den Eltern und Kind unterschreiben.

    Betroffene Eltern können sich auch an eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Dort kann zunächst geklärt werden, ob der Verdacht auf eine Mediensucht berechtigt ist oder nicht. Hilfreiche Informationen gibt es im Internet unter http://www.aok.de/nw, Thema ‚Medienerziehung‘ sowie unter http://www.schau-hin.info.

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