
Gemeinsam für die Zukunft: Die Stadt Dortmund, die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege sowie die Träger der Jugendhilfe haben sich auf neue Förderverträge für die Jahre 2026 bis 2030 geeinigt. Diese Verträge treten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft und ersetzen die bisherigen Verträge, die bis Ende 2025 laufen, wenn der Stadtrat am 3. Juli zustimmt.
Das Fördervolumen wächst um 6,1 Millionen Euro
Bereits seit Januar 2024 fanden intensive Gespräche zwischen Stadt, Verbänden und Trägern statt. Ziel war es, die Angebote in Dortmund weiterzuentwickeln und auf veränderte Bedürfnisse sowie steigende Kosten zu reagieren. Das beschlossene, umfassende Paket beinhaltet auch eine Erhöhung der Fördermittel um 2,4 Prozent, um die erwarteten Kostensteigerungen auszugleichen.
Das Fördervolumen für den Zeitraum bis 2026 beläuft sich auf insgesamt 31 Millionen Euro. Davon fließen 18 Millionen Euro in Angebote des Jugendamtes, die vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unterstützen. Rund 7,4 Millionen Euro werden für die Aufgaben des Sozialamtes eingesetzt, während 5,6 Millionen Euro dem Gesundheitsbereich zugutekommen.

Im Vergleich zum Jahr 2025 bedeutet das eine Steigerung des Fördervolumens um 6,1 Millionen Euro. „Die Krisen der letzten Jahre haben uns deutlich gezeigt, wie wichtig eine verlässliche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verbänden ist, um gemeinsam gute Angebote für die Menschen in Dortmund zu schaffen“, betont Jugenddezernentin Monika Nienaber-Willaredt.
„Auch in schwierigen Zeiten und bei ständig wechselnden Rahmenbedingungen konnten wir zeigen, dass unsere Zusammenarbeit funktioniert und wir flexibel reagieren können. Dieses Ergebnis unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Sozial-, Jugend- und Gesundheitspolitik in Dortmund hat“, so die Dezernentin.
Es gibt Projekte für jedes Alter – Sucht- und Psychotherapie werden ausgeweitet
Die Reform des SGB VIII bringt auch Anpassungen in der Jugendhilfe mit sich. Es gibt zahlreiche Veränderungen, beispielsweise die Einrichtung einer zusätzlichen Jugendschutzstelle. Projekte wie die „Nordstadtliga“ werden fortgeführt, und es werden neue Initiativen wie das Projekt „Care Leaver“ für ehemalige Jugendhilfe-Kinder erstmals gefördert.

Im Bereich der Seniorenarbeit soll das Projekt „Begegnung VorOrt“ ausgebaut und stärker in die Seniorenbüros integriert werden. Zudem sollen Ehrenamtliche unterstützt werden, um Begegnungsstätten für alle Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. Die Arbeit mit Migrantinnen und Migranten wird ebenfalls weiterentwickelt, um die Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu fördern.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Unterstützung bei Suchtproblemen und psychischen Erkrankungen reagiert die Stadt Dortmund mit erweiterten Kapazitäten. Mehr Ressourcen werden für Präventionsmaßnahmen an Schulen sowie für die psychosoziale Beratung von drogenabhängigen Menschen bereitgestellt. Auch Menschen mit Fluchterfahrungen sollen künftig eine bessere psychotherapeutische Unterstützung erhalten.
Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Verbänden
Die Dortmunder Wohlfahrtsverbände blicken sehr positiv auf den erfolgreichen Abschluss der Zuwendungsvereinbarungen mit der Stadt Dortmund für die Jahre 2026 bis 2030: „In konstruktiver und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist es gelungen, tragfähige Vereinbarungen zu entwickeln, die die soziale Infrastruktur unserer Stadt für die kommenden fünf Jahre absichern“, kommentiert AWO-Geschäftsführer Tim Hammerbacher als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Dortmund die Gespräche.

„Besonders erfreulich ist, dass mit dem Sozialamt eine einheitliche Rahmenvereinbarung fortgeführt werden kann, die den Bedarfen der Bürgerinnen und Bürger Rechnung trägt und Planungssicherheit für alle Beteiligten bietet. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung und Weiterentwicklung der sozialen Angebote in Dortmund“, so Hammerbacher.
In den fast 1,5 Jahre dauernden Verhandlungen gab es durchaus kontroverse und herausfordernde Verhandlungszeiträume mit beiden Dezernaten, stand doch stets das Wohl der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Mittelpunkt. „Es ist gelungen, bewährte Strukturen zu identifizieren und deren Fortführung zu sichern – ein wichtiger Erfolg in einer insgesamt angespannten Haushaltslage“, so der AWo-Geschäftsführer weiter.
„Leider konnten nicht alle bestehenden Angebote in die neuen Verträge aufgenommen werden. Dennoch gehen wir mit einer gemeinsamen Haltung und viel Zuversicht aus diesen Verhandlungen hervor. Die Wohlfahrtsverbände und die Stadt Dortmund haben gezeigt, dass sie gemeinsam Verantwortung übernehmen – für eine stabile und verlässliche Versorgung der Menschen in unserer Stadt, heute und in Zukunft“, so der Sprecher der Wohlfahrtsverbände.
Der Rat der Stadt Dortmund entscheidet in seiner Sitzung am 3. Juli endgültig über die geplanten Förderungen. Dann wird auch der konkrete Ablauf der neuen Förderverträge festgelegt.