Eine Spende der SPARBAU Stiftung ermöglicht den Neustart

Spenden, Tauschen, Schätze finden: Die Gib-und-Nimm-Box im Blücherpark ist wieder da!

Tülin Kabis-Staubach (Planerladen) und Esther Okunick (SPARBAU Stiftung) eröffnen die neue Gib-und-Nimm-Box im Nachbarschaftsgarten „Grünes Wohnzimmer“, im nördlichen Teil des Blücherparks. Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Sie ist wieder da: die Gib-und-Nimm-Box im Blücherpark. Ab sofort können Nachbar:innen wieder spenden und tauschen und so manchen kleinen Schatz entdecken. Nachdem die Gib-und-Nimm-Box im Blücherpark im November letzten Jahres durch Feuer zerstört wurde, konnte sie nun Dank einer Spende der SPARBAU-Stiftung wieder aufgebaut werden – geräumiger ist sie geworden und feuerfest.

Buntes Nachbarschaftsfest zur Wiedereröffnung

Fest zur Eröffnung – im Hintergrund die neue Gib-und-Nimm-Box Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Nachbarschaft, Ehrenamtliche, das Team vom Planerladen und die Kinder vom Jugendtreff KEZZ feierten den Wiederaufbau mit einem kleinen Fest.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Box herrschte großer Andrang im Nachbarschaftsgarten „Grünes Wohnzimmer“, denn die Kinder vom Jugendtreff KEZZ freuten sich auf die Schminkaktion, bepflanzten kleinere Hochbete mit Blumen und verteilten den Kuchen, den sie am Vortag selber gebacken hatten.

Lena Klahn präsentierte die Näharbeiten von Amen Juvlja Mundial Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Außerdem vor Ort: ein Stand des Näh-Projekts „Amen Juvlja Mundial“. Lena Klahn präsentierte die vielfältigen, selbstgenähten Produkte der Roma-Frauen und gegen Spende konnte man zum Beispiel eine Tasche erwerben, die aus einem ehemaligen Werbebanner des Dortmunder U gefertigt wurden.

Die Stimmung war fröhlich und entspannt und auch für Außenstehende wurde deutlich: Nachbar:innen und Kinder – sie alle haben die Box vermisst, denn sie ist mehr als ein Ablageort für Dinge, die man nicht mehr braucht.

Wertschätzung für die kleinen und die großen Dinge

Sein Weg durch die Nordstadt führt immer an der Box vorbei: Mathes, der Maler. Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Mathes, der Maler – bekannt für seine Kohlezeichnungen von alten Industrieorten – ist auch einer der Nachbarn und er ist erklärter Fan der Box. Gerade hat er ein paar Bücher vorbei gebracht: „Romane, Klassiker, die ich bereits gelesen und nun für andere aussortiert habe.“

Ihm macht es Freude zu sehen, wie dann jemand auf der Bank sitzt und liest: „Häufig sind das Menschen, die nicht in eine Bibliothek gegangen wären und auch kein Geld für den Buchladen haben.“

Mathes ist viel unterwegs, denn er malt meistens draußen und fast täglich führt ihn sein Weg durch den Park an der Box vorbei: „Hier gibt es immer etwas zu entdecken“, berichtet er, und so mancher Gegenstand, den man selber nicht mehr benötigt, wird ja von anderen Menschen gesucht. „Nachhaltig“, findet er das und „wertschätzend.“

Der Wiederaufbau der Box war auch Teamwork

Erster Ansturm auf die neue Gib-und-Nimm-Box Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Schon während der Planung und Errichtung zeigte sich, welche Bedeutung die Box für das Viertel hat. Anwohner:innen kommentierten nicht nur von der Parkbank aus, sondern unterstützten tatkräftig die Montage.

„Es ist nicht immer einfach im Viertel“, weiß Dieter Schmidt, einer der ehrenamtlichen Gärtner, „aber hier an der Box zeigen sich auch Zusammenhalt und Engagement.“

Sicher ist es manchmal ein wenig chaotisch und es geht auch hier und da etwas kaputt, aber „durch die liebevolle Pflege engagierter Menschen ist die Box immer wieder in einem geordneten und sauberen Zustand,“ erzählt Annika Stremmer, die das Projekt gemeinsam mit  Andreas Schruba Dias beim Planerladen betreut.

„Solche Orte sind wichtig für das Miteinander im Quartier.“

Quartiersmanagerin vor Ort: Theresa Ramlau zu Gast im „Grünen Wohnzimmer“ Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Auch Theresa Ramlau, Quartiersmanagerin für den Bereich Hafen, schaute zur Eröffnung vorbei und freute sich, dass der Platz nun wieder bespielt wird: „Solche freien Orte sind wichtig für das Miteinander im Quartier,“ erklärt sie, „vor allem für die Kinder.“

Möglich wurde der Wiederaufbau der Box durch eine Spende in Höhe von 3.000 Euro an den Planerladen und dafür war Tülin Kabis-Staubach dankbar: „Das grüne Wohnzimmer strahlt wieder rechtzeitig zum Frühling und ist bereit, die Nachbarschaft zu empfangen. Unser Dank gilt der SPARBAU-Stiftung.“ Gemeinsam mit Stiftungsvertreterin Esther Okunick durchschnitt sie symbolisch das Band und der Ansturm der Kinder auf die gut gefüllte Box begann.

Weitere Wünsche für das „Grüne Wohnzimmer“ werden gesammelt

Vielleicht bald Open-Air-Kino? Weitere Ideen für den Ort sind gefragt! Daniela Berglehn | Nordstadtblogger

Für die SPARBAU-Stiftung eine „rundum gelungene Aktion“, fand Esther Okunick, denn Aufgabe der Stiftung sei die Förderung und Stabilisierung von Nachbarschaften und Quartieren, um die Wohnqualität und das Wohlgefühl zu verbessern.

Da von der Spende noch etwas übrig ist, wurden im Laufe des Tages erste Wünsche für den Garten an der Ideenwand gesammelt: eine Hängematte wäre schön, vielleicht ein Baumhaus oder wie wäre es mit Fitnessgeräten oder zumindest einer Tischtennisplatte?

Auch „Kinoabend“ war zu lesen – so ein Nachbarschaftskino gab es bereits im Kreuzviertel, auch da unterstützt von der SPARBAU-Stiftung. Vielleicht würde es auch hier im Blücherpark gut angenommen? Das Team vom Planerladen und die ehrenamtlichen Nachbar:innen sammeln jedenfalls weiter alle Ideen und freuen sich über Tipps und Helfer:innen.

Weitere Informationen

  • Das „Grüne Wohnzimmer“ mit der Gib-und-Nimm-Box befindet sich im nördlichen Blücherpark,  Lessingstraße/Ecke Blücherstraße.
  • Immer dienstags um 16 Uhr treffen sich Menschen zum Gärtnern, Müll sammeln oder quatschen.
  • Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen.
  • Einfach vorbei kommen oder per Mail melden bei sauber-hafen@t-online.de oder konflikt@planerladen.de.
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