Initiativkreis „Selbstverwaltetes sozial-ökologisches Zentrum“ in Dortmund fordert gemeinsam erarbeiteten Ratsbeschluss

Der Initiativkreis SÖZ besteht aus einer Vielzahl verschiedener Gruppen, Einzelpersonen und Initiativen aus antifaschistischen und nicht parteigebundenen Bewegungen. Foto: Initiativkreis SÖZ Dortmund

Am Donnerstag (12. November 2020) findet die konstituierende Sitzung des Rates der Stadt Dortmund statt. Aufgrund neuer Mehrheitsverhältnisse könnte dies einen Umschwung in die bisherige politische Landschaft bringen. Der Initiativkreis für ein selbstverwaltetes sozial-ökologisches Zentrum (SÖZ) in Dortmund möchte den Umschwung nutzen und fordert daher die Grundlage für ein SÖZ – einen gemeinsam erarbeiteten und getragenen Ratsbeschluss – von Beginn der Legislaturperiode an mitzudenken und entsprechend zu handeln.

SÖZ will Raum mit Platz für Austausch, Debatte und freie Bildungsarbeit schaffen 

Im Vorfeld der Kommunalwahl 2020 haben sich in Dortmund unterschiedliche zivilgesellschaftliche Organisationen zum Initiativkreis sozial-ökologisches Zentrum zusammengeschlossen. Ihr erklärtes Ziel ist die Schaffung eines selbstverwalteten, unkommerziellen und parteiunabhängigen Begegnungsortes, der als Reallabor progressiver und nachhaltiger Praxis dient und den drängenden Fragen von Klimagerechtigkeit, sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe Raum gibt. ___STEADY_PAYWALL___

„Raum, der Platz bietet für Austausch, Debatte und freie Bildungsarbeit, für unkommerzielle Kulturveranstaltungen und die kritische Begleitung gesellschaftlicher Prozesse. Raum in einer Stadt, die erst vor kurzem von der Landesregierung als „Gravitationszentrum“ für Neonazis bezeichnet wurde“, heisst es in einer Erklärung der Initiative. Dies verlange nach Räumen, die sich dem widersetzen könnten. Vor den Stichwahlen der Oberbürgermeister*innenwahlen habe die Forderung sowohl von den Grünen, als auch von der CDU Zustimmung erfahren und sei Bestandteil der politischen Agenda für die kommende Legislaturperiode geworden.

Der Initiativkreis SÖZ führe bereits Gespräche mit verschiedenen Parteien und Organisationen der Zivilgesellschaft. Dabei sollte das Ziel sein, einen gemeinsamen Ratsbeschluss zur Umsetzung des SÖZ mit dem Initiativkreis zusammen zu erarbeiten und diesen dann im kommenden Jahr umzusetzen. SÖZ! heißt auf Türkisch „Versprochen!“ – „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, ein sozial-ökologisches Zentrum in Dortmund umzusetzen. Der Initiativkreis besteht aus einer Vielzahl verschiedener Gruppen, Einzelpersonen und Initiativen aus antifaschistischen und nicht parteigebundenen Bewegungen.“

 

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Reaktionen

  1. Sozial-Ökologisches Zentrum: Initiativkreis ist bereit einzuziehen und fordert Stadt zum Handeln auf (PM)

    Sozial-Ökologisches Zentrum: Initiativkreis ist bereit einzuziehen und fordert Stadt zum Handeln auf

    Seit dem Kommunalwahlkampf letzten Jahres tragen die Aktivist:innen des Initiativkreises für ein Sozial-Ökologisches Zentrum ihre Forderungen kontinuierlich in die Öffentlichkeit. Der Versuch, ein Zentrum in Dortmund zu etablieren, das den großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte Rechnung trägt, wird nicht nur von einem breiten Spektrum an Parteien und ihren Vertreter:innen, sondern vor allem von einer Vielzahl von Vereinen und Initiativen der Zivilgesellschaft unterstützt.

    „In den vielen Gesprächen der vergangenen Monate ist deutlich geworden, dass es in Dortmund einen Freiraum braucht. Der Bedarf ist da, der Wille ist da – Jetzt fehlt nur noch ein Gebäude“ sagt Mila Ellee, Pressesprecherin des Initiativkreises.

    Seit einem Beschluss im Ausschuss für Finanzen im Dezember 2020 steht die Initiative im Kontakt mit der Verwaltung und ist aktiv auf Raumsuche. „Natürlich muss unser zukünftiges Gebäude gewissen Kriterien entsprechen: Es muss all den Initiativen, die sich gegen soziale Ungleichheit und für Klimagerechtigkeit engagieren, Platz bieten und sollte möglichst gut erreichbar sein- Ein Sozial-Ökologisches Zentrum, dass nur mit dem SUV erreichbar ist, wäre unsinnig!“ stellt Tim Maaß, Pressesprecher des Initiativkreises, fest.

    Am 1. Mai enthüllten die Aktivist:innen ein Leuchtschild, dass über dem zukünftigen Eingang ihres Gebäudes hängen wird und die Position der Aktivist:innen unterstreicht: „Wir sind bereit einzuziehen und mit der Arbeit loszulegen“ macht Mila Ellee deutlich. „Alles, was jetzt noch fehlt, ist, dass die Stadt in Bewegung kommt.“

    Der Initiativkreis steht zwar im Austausch mit dem Liegenschaftsamt der Stadt Dortmund, es wurden aber bisher noch keine konkreten Besichtigungs- termine angeboten. Zudem fand vor gut 4 Wochen ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister Herrn Westphal statt. Auch hier gab es Zuspruch, bisher aber ohne Arbeitsergebnisse.

    Das geforderte Konzept liegt vor, die Forderungen, wie im Ausschuss für Finanzen gefordert wurden, konkretisiert. Nun ist die Stadt Dortmund am Zug, mögliche Gebäude vorzuschlagen und Ortstermine zu organisieren.

  2. Sozial Ökologisches Zentrum bald in Dortmund-Derne? (PM)

    Der Initiativkreis für ein Sozial-Ökologisches Zentrum (SÖZ), der sich
    seit einem Jahr für einen Freiraum in Dortmund einsetzt, ruft auf zu
    einer Parade für eine Stadt von Unten und das gute Leben für Alle. Am
    10.09. wird die Demonstration um 17:00 im Westpark beginnen und durch
    die Innenstadt in die Nordstadt ziehen. Begleitet wird der Demozug dabei
    von mehreren Soundsystemen, auf denen DJs auflegen. Dabei ist sicher
    gestellt, dass mit der Pandemiesituation angemessen umgegangen wird.

    Gleichzeitig ist die Umsetzung eines Sozial-Ökologischen Zentrums
    greifbar nah. Die Verhandlungen mit der Stadt über ein ehemaliges
    Schulgebäude in Dortmund-Derne sind weit forgeschritten. „Wir schaffen
    hier nicht nur für die Bewohner:innen des Stadtteils einen Ort der
    Zusammenkunft und des Austauschs, sondern setzen auch wichtige Impulse
    für die gesamte Stadt“ sagt dazu Tim Maaß, Sprecher des
    Initiativkreises.

    Zwei Wochen vor der Bundestagswahl wollen wir gemeinsam die Forderungen
    nach einer solidarischen Gesellschaft der Vielen in den Mittelpunkt
    stellen. „Die Klimakrise und die Frage nach sozialer Gerechtigkeit
    stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen. Und bisher hat keine
    Partei zufriedenstellende Lösungen dafür parat“, macht Mila Ellee,
    Sprecherin des Initiativkreises, deutlich. „Deswegen braucht es soziale
    Bewegungen, mit denen wir am 10.09. auf die Straße gehen wollen. Um den
    kommenden Katastrophen etwas entgegen zu setzen braucht es eine bunte,
    vielfältige, eine widerständige Perspektive.“

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