Schon wieder tötet ein Lkw einen Radfahrer in der Nordstadt – 85-Jähriger erlag nach sechs Tagen seinen Verletzungen

„Ghost Bikes“ erinnern an unverschuldet getötete RadfahrerInnen. Foto: Leopold Achilles
„Ghost Bikes“ erinnern an unverschuldet im Verkehr getötete RadfahrerInnen. Foto: Leopold Achilles

In der Nordstadt muss leider das nächste „Ghost-Bike“ aufgestellt werden. Diese weiß lackierten Fahrräder erinnern an tödlich verunglückte RadfahrerInnen. Denn der 85-jährige Mann, der am 6. August 2018 an der Kreuzung Schützenstraße/Ecke Mallinckrodtstraße von einem Lkw überrollt wurde, ist nun – fast eine Woche nach dem Unfall – seinen schweren Verletzungen erlegen.

Es ist schon der dritter getötete Radfahrer in der Nordstadt binnen weniger Monate

Der Rat soll am 11. Juli grünes Licht für den neuen Radschnellweg geben. Foto: Alex Völkel
An der Kreuzung Schützenstraße/ Mallinckrodtstraße hatte der Lkw beim Abbiegen den Radfahrer überrollt.

Aus bisher ungeklärter Ursache erfasste auf der Kreuzung Schützenstraße / Mallinckrodtstraße ein LKW den Radfahrer. Den ersten Unfallermittlungen zur Folge wollte der Fahrer des LKW, ein 59-Jähriger aus Dortmund, mit seinem LKW von der Schützenstraße kommend, nach rechts in die Mallinckrodtstraße abbiegen. 

Gleichzeitig wollte der Radfahrer, ein 85-jähriger Dortmunder, mit seinem Fahrrad auf dem Radweg die Schützenstraße von Süden nach Norden überqueren. Mittig der beiden Fahrstreifen der Mallinckrodstraße wurde der Radfahrer dann von dem LKW erfasst und überrollt.

Der 85-Jährige kam mit einem Rettungswagen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Es ist bereits der dritte Unfalltote in der Nordstadt binnen weniger Monate. 

Auch in den früheren Fällen waren die Radfahrer von Lkw überrollt und getötet worden. Ebenfalls auf der Mallinckrodtstraße war am 29.11.2017 ein elfjähriger Radfahrer überrollt, als ein Lkw-Fahrer nach rechts in die Leopoldstraße abbiegen wollte. Am 13. Februar 2018 war ein 63-Jähriger auf der Bornstraße durch einen rechts abbiegenden LKW-Fahrer überfahren worden. Er starb noch an der Unfallstelle.

Verbände stellen die „Ghost-Bikes“ zum Andenken und zur Mahnung auf

Auch in der Nachbarstadt Lünen stellten die Verkehrsverbände jüngst ein Ghost-Bike auf, um einem am 2. Mai 2018 bei einem Unfall getöteten 58-jährigen Radfahrer zu gedenken. Damit ist nun auch wieder in der Nordstadt zu rechnen. 

Die „Ghost Bikes“ in Dortmund und Umgebung werden zusammen von ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Dortmund bzw. Lünen), CM (Critical Mass Dortmund), VeloKitchen Dortmund, VCD (Verkehrsclub Deutschland Dortmund-Unna) und VeloCityRuhr aufgestellt, wenn RadfahrerInnen unverschuldet bei einem Unfall getötet werden.

Das erste „Ghost Bike“ an der Kreuzung Rüschebrinkstraße/Springorumstraße aufgestellt. Der neue Termin für die Aufstellung steht npch nicht fest. (Wir werden noch berichten.)

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Reaktionen

  1. Dortmunder Fahrradverbände

    Aufstellung eines Ghost Bike in Gedenken an tödlich verunglückten Radfahrer am Freitag

    Am Sonntag ist in Dortmund der vierte Radfahrer innerhalb eines Jahres
    an den Folgen eines Unfalls in Dortmund gestorben. Er fuhr von einem
    Radweg in eine Kreuzung ein und wurde von einem rechts abbiegenden
    LKW-Fahrer erfasst und verstarb wenige Tage später an den Unfallfolgen.
    Auf die gleiche Weise verstarben ebenfalls in der Nordstadt im November
    ein 11-jähriger Radfahrer und im Februar ein 63-jähriger Radfahrer.

    Viele Radfahrer*innen sind von dieser Nachricht betroffen. Ihre
    Anteilnahme mit den Angehörigen bringen sie am Freitag (17. August) mit
    der Aufstellung des fünften Dortmunder Ghost Bikes zum Ausdruck. Die
    weiß lackierten Fahrräder werden seit 2003 weltweit und seit 2017 auch
    in Dortmund an Unfallorten in Gedenken an verstorbene Radfahrer*innen
    aufgestellt. Sie sind eine Erinnerung daran, dass Radfahrer*innen ein
    Anrecht auf sichere Straßen haben und mahnen alle
    Verkehrsteilnehmer*innen zu einem rücksichtsvollen Umgang miteinander.
    Sie vergegenwärtigen auch, wie wichtig es ist, immer mit Fehlern anderer
    zu rechnen.

    Um 19 Uhr startet am Friedensplatz eine kleine Gedenkfahrt. Dort wird
    das Ghost Bike ab Mittwoch die Politik an den Unfall erinnern. Das weiß
    lackierte Rad wird von dort zur Unglücksstelle an der Kreuzung
    Schützenstraße/Mallinckrodtstraße geleitet. Dort wird das Rad gegen
    19:45 aufgestellt.

    Mit großer Wahrscheinlichkeit hätten alle drei Unfälle in der Nordstadt
    durch eine andere Ampelschaltung verhindert werden können. „Wann bekommt
    die Vermeidung von kritischen Situationen endlich Priorität in Politik
    und Verwaltung?“ fragt Konrad Tischler, der mit anderen zusammen die
    Aufstellung organisiert. „Wir laden auch die Politik und Verwaltung ein,
    an der Fahrt und der Aufstellung teilzunehmen.“

    Die zeitnahe Aufstellung ist möglich durch die Zusammenarbeit von
    Allgemeiner Deutscher Fahrradclub Dortmund (ADFC), VeloKitchen Dortmund,
    Verkehrsclub Deutschland Dortmund-Unna (VCD) und VeloCityRuhr. Die
    Organisationen fordern schon länger, dass die Bedingungen für den
    Radverkehr verbessert werden, damit es weniger verunglückte
    Radfahrer*innen gibt und sich daher mehr Menschen trauen, das Fahrrad
    nutzen.

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