Ruhr-IHKs möchten mit einem 10-Punkte-Plan die Wirtschaft im Ruhrgebiet ankurbeln

agenda.RUHR stellt Parteien für die Kommunals- und Ruhrparlamentswahl wirtschaftliche Beratung zur Verfügung

Luftaufnahme eines Logistik-Park’s im Ruhrgebiet- Quelle: Garbe Logistik Leopold Achilles | Nordstadtblogger

Die Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet weisen mit einem 10-Punkte-Plan auf die wirtschaftlichen Schwachpunkte im Ruhrgebiet hin und stellen gleichzeitig Lösungen vor. Mit der agenda.RUHR stehen sie auch allen Parteien für die im September stattfindenden Kommunal- und Ruhrparlamentswahlen als Anspechpartner:innen zur Verfügung. Die IHKs sagen, das Ruhrgebiet stünde vor großen Möglichkeiten, das Potenzial müsse jedoch mit den richtigen Maßnahmen ausgeschöpft werden.

Die Wirtschaft des Ruhrgebiets steht vor Herausforderungen

„Überbordende Bürokratie, marode Infrastruktur, anhaltender Fachkräftemangel – das sind nur drei Beispiele der Herausforderungen, mit denen die Unternehmen und Betriebe im Ruhrgebiet zu kämpfen haben“, sagt der IHK-Präsident Gerd Kleemeyer.

IHK-Präsident Gerd Kleemeyer und IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß. Jacob Socoll

Die Folgen aus den ungelösten Problemen sehen dementsprechend schlecht aus. In den letzten zwei Jahren sollen sich Investitionen im Ruhrgebiet verringert haben. Im Allgemeinen schwächelt die Start-up-Kultur.

Außerdem gibt es nur einen regen Zuzug von neuen Unternehmen. Auch Betriebe vor Ort sollen nur eine langsame Entwicklung aufweisen. Ein weiteres Problem sind die traditionellen Wirtschaftsbranchen, wie Chemie und Stahl, die vor Krisen stehen.

10-Punkte-Plan soll das Ruhrgebiet zu einem Zukunftsstandort machen

Ein wichtiger Punkt in dem Plan besteht darin, die Bürokratie abzubauen. Unternehmen stehen im Ruhrgebiet vor vielen, oft langwierigen, Prozessen. Um die Scheu vor diesen abzubauen, sollen Prozesse schneller und transparenter verwaltet werden. Die agenda.RUHR fordert ebenfalls eine Steuerreform für Betriebe. Trotz der schwächeren letzten Jahre für die Wirtschaft sollten die Steuern für Unternehmen nicht erhöht werden. Im Gegenteil: Eine Steuersenkung wäre ein Zeichen für Investoren, auch in schlechten Zeiten in das Ruhrgebiet zu investieren.

Seit Juni 2024 ist die neue Zentrale der Dortmunder IT-Unternehmensgruppe Materna in Betrieb. Foto: Gerber Architekten / Hans Jürgen Landes

Unternehmen stehen im Ruhrgebiet außerdem vor einem Flächenmangel, der durch die Aktivierung von altindustriellen Flächen behoben werden soll. Das Programm möchte als weiteren Punkt den Markenkern des Industriegebiets, der traditionell aus Chemie, Stahl und Maschinenbau besteht, wiederbeleben.

Weiter soll die Energiewende durch einen raschen Netzausbau beschleunigt werden. Außerdem sollen mehr wissenschaftliche Innovationen in das Ruhrgebiet gebracht werden, indem Hochschulen und Betriebe besser zusammenarbeiten.

agenda:RUHR legt auch auf eine bessere Mobilitätsinfrastruktur wert. Das Ruhrgebiet soll dadurch durch den ÖPNV, den Schienen-, Luft-, und Hafenverkehr gut erreichbar sein. Die Erreichbarkeit spielt auch für das Überleben der Innenstädte eine wesentliche Rolle. Des Weiteren stehen einer Ansiedlung von Unternehmen den IHKs nach oft Missgunst zwischen den Städten selbst im Weg. Deshalb soll eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen gefördert werden, insbesondere in der Digitalisierung.

Ziele der IHKs sollen nach den Wahlen weiterhin verfolgt werden

Die Dortmunder geben im September 2025 ihre Stimmen bei der Kommunalwahl ab. Bild von Michael Schwarzenberger, Pixabay

Die Kommunal-, Bundes,- und Landespolitik müsse mehr Verlässlichkeit in ihren Entscheidungen zeigen, sagen die IHKs. „Dafür steht unsere agenda.RUHR, mit der wir die Stärken der Region ausbauen und gleichzeitig das Ruhrgebiet als Zukunftsstandort etablieren wollen“, hebt IHK-Präsident Gerd Kleemeyer hervor.

„Im November werden wir mit weiteren Partnern aus Wirtschaft und Industrie eine große Flächenkonferenz ausrichten. Die Kommunen müssen dringend in die Lage versetzt werden, mehr altindustrielle Flächen aufbereiten und zu bezahlbaren Preisen auf den Markt bringen zu können. Denn: Neue Flächen schaffen Raum für neue Technologien und attraktive Arbeitsplätze“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß.

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