Novum bei den Wahlen im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund: Die Kreissynode tagte coronabedingt online

Die erste digitale Kreissynode im Kirchenkreis wurde aus dem Haus der Evangelischen Kirche live gestreamt; v.l.: Sandra Sternke-Menne (Scriba), Andrea Auras-Reiffen (bisher amtierende stellvertretende Superintendentin, Heike Proske (Superintendentin), Michael Stache (alter und neuer stellvertretender Superintendent) Lisa Prang (Verwaltungsleiterin).
Die erste digitale Kreissynode im Kirchenkreis wurde aus dem Haus der Evangelischen Kirche live gestreamt; v.l.: Sandra Sternke-Menne (Scriba), Andrea Auras-Reiffen (bisher amtierende stellvertretende Superintendentin), Heike Proske (Superintendentin), Michael Stache (alter und neuer stellvertretender Superintendent) Lisa Prang (Verwaltungsleiterin).

Wahlen standen im Mittelpunkt, als die Kreissynode – das Parlament der Evangelischen Kirche in Dortmund, Lünen und Selm im September – zu ihrer nachgeholten Sommertagung zusammenkam. Ursprünglich geplant war die Sitzung für Anfang Juni. Jetzt traf sich das oberste Gremium des Kirchenkreises erstmals ausschließlich digital.

Leonie Grüning löst Andrea Auras-Reiffen als ständige stellvertretende Superintendentin ab

Die stellv. Superintendentin Leonie Grüning. Foto: Stephan Schütze
Die stellv. Superintendentin Leonie Grüning. Foto: Stephan Schuetze

Zur Wahl standen zwei der drei Mitglieder in der theologischen Leitung – Superintendentin Heike Proske war erst vor zwei Jahren in ihr Amt gewählt worden, nachdem ihr Vorgänger Ulf Schlüter in die Leitung der Landeskirche gewechselt war – sowie alle übrigen Mitglieder des Kreissynodalvorstands, der den Kirchenkreis im Auftrag der Synode leitet. Auch die Abgeordneten zur Landessynode sowie zahlreiche Ausschüsse und Synodalbeauftragte mussten neu bestimmt werden. ___STEADY_PAYWALL___

Neue ständig stellvertretende Superintendentin wurde Leonie Grüning. Die Pfarrerin der Dortmunder Kirchengemeinde St. Reinoldi, folgt auf Andrea Auras-Reiffen, die nicht erneut zur Wahl stand. Grüning gewann die Abstimmung gegen ihre Mitkandidatin, Schulpfarrerin Sigrun König.

Als ständig stellvertretender Superintendent wurde Michael Stache gewählt. Er setzte sich gegen seinen Herausforderer, den Brechtener Gemeindepfarrer Hanno Gerke durch. Stache geht damit in eine zweite Amtszeit als ständig stellvertretender Superintendent. Er hatte das Amt schon seit Gründung des neu formierten Kirchenkreises Dortmund im Jahr 2014 inne.

Neben den Wahlen ging es bei der Sitzung der Kreissynode um Finanzen

Anders als kleinere Kirchenkreise in Westfalen wird der Kirchenkreis Dortmund, zu dem alle evangelischen Gemeinden in Dortmund, Lünen und Selm sowie zahlreiche Referate und Dienste gehören, von einem dreiköpfigen theologischen Leitungsteam geführt, zu dem neben der Superintendentin die beiden stellvertretenden Superintendent/inn/en gehören.

In den Kreissynodalvorstand, dem fünf theologische und acht nicht-theologische Mitglieder angehören, wurden neben den Superintendent/inn/en gewählt: Pfarrerin Sandra Sternke-Menne, Pfarrer Ralf Greth, Heike Hoppe, Katrin Schlegel, Petra Cifuentes-Perello, Gela Mund, Thomas Müller, Dr. Günther Weber, Jürgen Salamon und Ulrich Wemhöhner.

Neben den umfänglichen Wahlen berieten die 231 Delegierten über Finanzangelegenheiten. So standen die Jahresabschlüsse für die Finanzausgleichskasse und die Kreissynodalkasse für Dortmund, Lünen und Selm auf dem Programm. Auch über die Haushalte der betriebswirtschaftlich zu führenden Einrichtungen im Kirchenkreis erhielten die Synodalen detailliert Auskunft. Hierzu zählen insbesondere die 64 Tageseinrichtungen für Kinder in der Gemeinsamen Trägerschaft – der Evangelische Kirchenkreis ist nach der Stadt Dortmund der größte Träger von Kindergärten in Dortmund – und die Einrichtungen der Offenen Ganztagsschulen.

Solidarische Hilfe: Liquiditätsfonds für Kirchengemeinden in der Coronakrise

Der stellv. Superintendent Michael Stache. Foto: Stephan Schuetze
Der stellv. Superintendent Michael Stache. Foto: Stephan Schuetze

Angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Unsicherheit, die von der Corona-Krise verursacht wurde, beschloss die Synode, einen Liquiditätsfonds einzurichten. Er soll Kirchengemeinden zugutekommen, die unmittelbar durch Folgen der Corona-Pandemie in Liquiditätsengpässe geraten. Auf diese Weise wollen Kirchengemeinden und Kirchenkreis, die den Fonds gemeinsam speisen, dafür Sorge tragen, dass Gemeinden im Krisenfall solidarische Hilfe erfahren.

Über außergewöhnliche Maßnahmen und Entwicklungen im Rahmen der Corona-Krise berichtete auch Superintendentin Heike Proske in ihrem Bericht der theologischen Leitung. Erwähnung fanden darin unter anderem auch die Unterstützung des bundesweiten Projekts ‚United 4 Rescue‘ durch den Kirchenkreis. Anknüpfend an eine Initiative auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag im vergangenen Jahr in Dortmund entstand damit ein Aktionsbündnis, das ein Rettungsschiff für Geflüchtete in Seenot ins Mittelmeer entsandte.

In Bezug auf die gegenwärtigen katastrophalen Zustände im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos schloss sich der Kirchenkreis Dortmund auf der Synode ausdrücklich den Stellungnahmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Die EKD hatte schnelle, umfangreiche Hilfe für die betroffenen Menschen aus Moria gefordert.

Mit dem Zukunftsprojekt „KIEK“ – Kirche, innovativ, evangelisch, kreativ sollen neue Wege beschritten werden

Zudem stellte die Superintendentin den Synodalen in ihrem Bericht das Projekt ‚KIEK‘ vor. Es steht für ‚Kirche, innovativ, evangelisch, kreativ‘ und soll die Möglichkeit geben, außergewöhnliche, zukunftsweisende Ideen für kirchliche Arbeit weiterzudenken und in die Tat umzusetzen.

Die Kreissynode in Dortmund tritt zweimal im Jahr zusammen. Sie wählt ihre leitenden Vertreterinnen und Vertreter und fällt Beschlüsse zu grundsätzlichen Fragen des kirchlichen Geschehens in den Städten Dortmund, Lünen und Selm.

Zum ersten Mal tagte das Gremium mit seinen 231 Delegierten aus den evangelischen Gemeinden und Diensten ausschließlich digital. Superintendentin Heike Proske leitete die Tagung live aus dem Haus der Evangelischen Kirche. Von dort aus wurde sie auf der Internetseite des Kirchenkreises gestreamt. Die Synodalen nahmen an eigenem Laptop, PC oder Tablet teil und konnten von dort aus auch ihre Stimmen für die Wahlen abgeben.

Wer ungeübt in digitalen Sitzungsformaten war, der hatte die Möglichkeit, in Räumen des Kreiskirchenamtes ein geeignetes digitales Endgerät zu nutzen. Dabei boten IT-Fachleute der Kirche unmittelbar praktische Unterstützung.

 

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Reaktionen

  1. Dortmunder Kirchenparlament lud online zur Herbsttagung ein – Synode in Dortmund – zum zweiten Mal digital (PM)

    Dortmunder Kirchenparlament lud online zur Herbsttagung ein – Synode zum 2. Mal digital

    Zum zweiten Mal innerhalb eines Vierteljahres trat die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund virtuell zusammen. Das oberste Entscheidungsorgan der Evangelischen Kirche in Dortmund, Lünen und Selm führte am Montag seine reguläre Herbsttagung durch. Nach den guten Erfahrungen der vergangenen Synodentagung und aufgrund anhaltend hoher Infektionszahlen in der Corona-Pandemie traf sich die Kreissynode unter der Leitung von Superintendentin Heike Proske erneut digital, live gestreamt und moderiert aus dem Haus der Evangelischen Kirche in der Dortmunder Jägerstraße.

    Standen auf der Synodensitzung im September umfangreiche Wahlen im Mittelpunkt – auch sie waren erstmals digital erfolgt -, so befasste sich die Synode im November wie in jedem Jahr mit Finanzangelegenheiten der Kirche. Die 231 stimmberechtigten Mitglieder des Kirchenparlaments legten den Haushaltsplan des Kirchenkreises für das bevorstehende Jahr fest. Die Planung des Gesamthaushalts schließt die grundlegenden Entscheidungen über die Zuwendung von Kirchensteuereinnahmen an die 28 Kirchengemeinden in Dortmund, Lünen und Selm für das Jahr 2021 ein. Mittelfristig machen rückläufige Kirchensteuereinnahmen eine Aufwandsreduktion erforderlich, auch wenn aktuell die zurückhaltenden Planungen aus dem Vorjahr die pandemiebedingten Einbußen abzufedern helfen.

    Auch die Finanzplanung für die kreiskirchlichen Referate und Dienste und die wirtschaftlich geführten Einrichtungen der evangelischen Kirche stand auf dem Programm der Synodentagung. Dazu zählen die Kindertageseinrichtungen. Der Evangelische Kirchenkreis ist mit mehr als 60 Tageseinrichtungen für Kinder nach der Stadt Dortmund der zweitgrößte Anbieter von Kindergärten in der Region.

    Die Dortmunder, Lüner und Selmer Synodalen erhielten außerdem Berichte von der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen, die zu Beginn des Monats getagt hatte. Darüber hinaus informierten sie sich über die Arbeit, die in den kreiskirchlichen Arbeitsfeldern im zurückliegenden Jahr geleistet wurde. Alle Referate und gemeinsamen Diensten des Kirchenkreises legen jeweils zur Herbsttagung der Synode ihre Berichte vor.

    Die Synode begann mit einer digitalen Andacht aus der Schlosskirche in Bodelschwingh. Ein virtuelles Grußwort erreichte die Synodalen von Rev. Dr. Mitri Raheb aus der Dar al-Kalima Universität in Bethlehem.

  2. Dortmunder Kreissynode tagt erneut auf digitalem Wege – Thema: ‚Die Zukunft des Gottesdienstes‘ (PM Ev. Kirchenkreis Dortmund)

    Dortmunder Kreissynode tagt erneut auf digitalem Wege – Thema: ‚Die Zukunft des Gottesdienstes‘

    Zu ihrer ersten Tagung des Jahres tritt die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund am kommenden Samstag, 12. Juni zusammen. Zum dritten Mal in Folge tagt das Parlament der Evangelischen Kirche in Dortmund, Lünen und Selm auf rein digitalem Wege. Superintendentin Heike Proske und die beiden stellvertretenden Superintendent*innen Leonie Grüning und Michael Stache leiten die Online-Sitzung live aus dem Haus der Evangelischen Kirche in der Dortmunder Jägerstraße.

    Im Mittelpunkt der Sommertagung der Synode steht neben einigen Beschlüssen zur Haushaltsplanung und einzelnen Nachwahlen für stellvertretende Mitglieder in Gremien das Thema: ‚Zukunft des Gottesdienstes – Gottesdienst der Zukunft‘. Als Impulsgeber erwartet die Synode den Pfarrer und Gottesdienstcoach Christian Binder aus dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche von Westfalen in Villigst.

    Anschließend werden sich die Synodalen in Online-Workshops mit innovativen Ideen und neuen Formen der Verkündigung beschäftigen. Mit der Projektplattform ‚KIEK‘ (Kirche – Innovativ, Evangelisch, Kreativ) hat der Evangelische Kirchenkreis Dortmund in den vergangenen eineinhalb Jahren schon einige interessante Projekte für kirchliche Arbeit in der Zukunft auf den Weg gebracht. Insbesondere die Entwicklung digitaler Andachts- und Gottesdienstformen hat zudem durch die Bedingungen der Pandemie ungeahnte Beschleunigung erfahren.

    Die Dortmunder Kreissynode tritt in der Regel zweimal im Jahr zusammen. Sie umfasst 231 Delegierte, darunter Vertreter*innen der 28 Evangelischen Kirchengemeinden in Dortmund, Lünen und Selm sowie berufene Mitglieder. Das Kirchenparlament berät und trifft Beschlüsse zu grundsätzlichen Fragen des kirchlichen Geschehens im Bereich des Kirchenkreises. Seine Mitglieder sind mittlerweile gut mit dem digitalen Sitzungsformat vertraut. Im vergangenen Spätsommer hatte die Kreissynode erstmals auf digitalem Wege die beiden stellvertretenden Superintendent*innen sowie den neuen Kreissynodalvorstand und verschiedene Synodalausschüsse gewählt.

    Beratende Mitglieder der Synode und Gäste können die Sitzung über das Videoportal ‚Youtube‘ verfolgen: http://www.youtube.com

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