
In Dortmund-Menglinghausen entsteht derzeit auf dem Gelände des „Natur Sport Parks Zeche Kaiser Friedrich“ein einzigartiger Ort für Kinder und Jugendliche: das neue Kinder- und Jugendhaus des Erlebt-was e.V. Das 18-Hektar große Gelände ist damit größer ist als der Tremoniapark und der Westpark zusammen.
Eine großzügige Förderung der Deutschen Fernsehlotterie
Möglich wurde der Beginn des Ausbaus durch eine Förderung der Deutschen Fernsehlotterie, die 137.500 Euro für die Ausstattung der neuen Halle bereitstellt. Die Gesamtkosten für die Einrichtung belaufen sich auf rund 275.000 Euro.
Stephan Masch, Repräsentant der Fernsehlotterie, betont: „Wir wollen da helfen, wo es keine öffentliche Finanzierung gibt. Oft gibt es nur Repression, keine Prävention. Aber wenn man nicht in die Prävention investiert, funktioniert auch nichts.“
Freizeitmöglichkeiten für jede Wetterlage – egal ob Sonne oder Schnee
Das Gelände bietet bereits jetzt vielfältige Freizeitmöglichkeiten – Kletterwand und Bogenschieße, kreative Ecken und sogar 24 Pferde. Doch bislang fehlte eine passende Infrastruktur für den Winter. „Wir haben mit nichts angefangen“, berichtet Hannes Regner, Projektmitarbeiter des Erlebt-was e.V.,rückblickend.

Aber jetzt, nach elf Jahren, steht bald auch eine rund 1.700 Quadratmeter große Halle mit zwei Ebenen bereit.
„Ich möchte mich im Namen der von uns betreuten jungen Menschen für die Förderung bei den Mitspielern der Deutschen Fernsehlotterie von Herzen bedanken. Nur durch ihr Vertrauen in die Soziallotterie können wir diese wichtige Investition überhaupt tätigen und den Kindern und Jugendlichen diesen Ort hier schaffen“, so Regner.
Die neue Halle soll für Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 18 Jahren nicht nur Bewegungsräume bieten, sondern auch als Lernort, Kreativwerkstatt und Begegnungsstätte dienen – ganzjährig, wetterunabhängig und vor allem offen für alle. Besonders im Fokus stehen Kinder aus sozial benachteiligten Familien, bildungsfernen Schichten sowie junge Geflüchtete.
„Mit der neuen Ausstattung wird ein Ort geschaffen, an dem junge Menschen unabhängig von Herkunft oder sozialem Status zusammenkommen, interagieren, lernen und sich entfalten können. Dabei helfen wir im Sinne der Mitspieler bei unserer Soziallotterie gern“, erklärt Stephan Masch.
Vielfältige Angebote von Fahrradwerkstatt bis Digitalwerkstatt
Zu den geplanten Einrichtungen in der Halle gehören eine Fahrrad- und eine Holzwerkstatt sowie ein Parcours- und Boulderbereich. Auch eine Digitalwerkstatt und ein pädagogischer Mehrzweckraum sind vorgesehen.

Eine großzügige Terrasse soll zudem Familien ansprechen: Während die Kinder spielen, können Eltern dort zur Ruhe kommen.
Die Ausstattung wird durch viele lokale Partner unterstützt. Unter anderem spendeten die Reinoldi-Gemeinde und das Einrichtungshaus Zurbrüggen eine Einbauküche.
Auch nachhaltige Aspekte spielen eine Rolle: Auf dem Hallendach wird eine Solaranlage installiert. Derzeit wird der Fußboden eingebaut, die Fertigstellung ist für Januar 2026 geplant.
Halle steht auf historischem Boden der weltgrößten Zeche „Kaiser Friedrich“
Auf dem Gelände befand sich einst die weltgrößte Zeche Kaiser Friedrich. Ein riesiges Graffiti in der Halle, in der einst bis zu 1.400 Menschen arbeiteten, wird künftig an die Geschichte erinnern. „1960 wurden die ersten Gebäude errichtet – es ist großartig, dass es jetzt endlich echte Aufwertungen gibt.“
Architektin Regina Bieber, die die Planungen begleitet, sieht in dem Projekt auch einen gesellschaftlichen Auftrag: „Junge Leute müssen mit dem Ehrenamt anfangen – die Alten können nicht alles retten.“ Es brauche weiterhin nicht nur Kapital, sondern auch Engagement, um Orte wie diesen dauerhaft zu sichern und zu entwickeln, so Bieber.
Mit der neuen Halle soll nicht nur ein Raum für Bewegung und Kreativität entstehen, sondern auch ein Zeichen für gesellschaftliches Miteinander und Integration.
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