
Die neue Remberg-Brücke in Dortmund-Aplerbeck wird zur digitalen Vorreiterin: Im Rahmen eines Modellprojekts rüstet die Stadt das Bauwerk mit 14 Sensoren aus, die in Echtzeit Daten zu Belastung, Dehnung und Temperaturunterschieden liefern. Ziel ist es, frühzeitig Verschleiß zu erkennen und so Instandsetzungen gezielter zu planen – bevor es zu Sperrungen oder Schäden kommt.
„Wir wollen wissen, wie es der Brücke geht“

„Wir wollen wissen, wie es der Brücke geht“, erklärt ProjektleiterChristian Heck vom Katasteramt der Stadt Dortmund. Über ein Gateway und eine SIM-Karte werden die Messwerte direkt übermittelt.
So lassen sich beispielsweise Temperaturunterschiede zwischen der Ober- und Unterseite der Brücke oder die Belastung durch schweren Verkehr präzise dokumentieren. Ein Feuerwehrkran mit 48 Tonnen etwa wurde von den Sensoren (an der Wittekindstraße) deutlich erfasst – relevante Daten, um langfristig Aussagen zur Belastbarkeit und Lebensdauer zu treffen.
„Modellprojekte Smart Cities“: Digitale Infrastruktur für die Zukunft

Das Projekt ist Teil des bundesweiten Programms „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Gemeinsam mit der Stadt Schwerte erprobt Dortmund neue digitale Anwendungen für eine vorausschauende Stadtplanung.
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal sieht in der Technik große Chancen: „Wir können der Brücke beim Altern zusehen – und das ist durchaus erwünscht. Denn nur so lassen sich rechtzeitig Maßnahmen einleiten, um Sperrungen oder teure Reparaturen zu vermeiden.“
„In zehn Jahren wird das Standard sein“

Die kontinuierliche Überwachung, so die Stadt, funktioniere vergleichbar mit einer medizinischen Überwachung auf der Intensivstation – nur eben für ein Bauwerk.
Bei auffälligen Abweichungen greifen die Fachleute des Tiefbauamts sofort ein. „In zehn Jahren wird das Standard sein“, prognostiziert Sylvia Uehlendahl, Amtsleiterin im Dortmunder Tiefbauamt. „Dann erkennen wir Veränderungen frühzeitig – und haben die gesamte Infrastruktur ständig im Blick.“
Es gibt über 280 Brücken in Dortmund

In Dortmund gibt es rund 280 Brücken, viele davon mit unterschiedlichem Baualter und Erhaltungszustand. Während einige in einem sehr guten Zustand sind, stehen andere kurz vor einer Sanierung.
Die Daten des neuen Modellprojekts sollen helfen, die Lebenszyklen der Bauwerke besser zu verstehen und Ressourcen effizienter einzusetzen.
Hintergrund: Smart Cities – Digitale Stadtentwicklung
- Das Modellprojekt Smart Cities unterstützt Städte bei der digitalen Transformation.
- Im Fokus stehen nachhaltige und resiliente Stadtstrukturen, darunter Mobilität, Verwaltung, Infrastruktur und Klimaanpassung.
- Dortmund gehört zu den rund 70 Kommunen bundesweit, die vom Bund im Rahmen des Programms gefördert werden.

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