Zum Auftakt neue Ausstellung „Kaleidoskop“ im Friedrich7 in Hörde

Kunstwerke und ihre Schöpfer:innen hautnah erleben bei den „Offenen Ateliers Dortmund“

Offene Nordstadtateliers 2015. Atelier 21 in der Zimmerstraße
Bei den „Offenen Ateliers Dortmund“ haben die Besucher:innen wieder die Möglichkeit hinter die Kulissen in den Ateliers zu schauen und mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen. Archivfoto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Die „Offenen Ateliers Dortmund“ bieten Kunstinteressierten alle zwei Jahre die Möglichkeit, Kunst dort zu erleben, wo sie entsteht. 2024 öffnen 138 Künstlerinnen, Künstler und Galerien an 81 Standorten ihre Türen. An den ersten beiden Oktoberwochenenden können Besucher:innen ein breites Spektrum an Kunst erleben und Einblicke in die Arbeitsweise der KünstlerInnen gewinnen. Am 5. und 6. Oktober 2024 öffnen die teilnehmenden Ateliers östlich der B54 ihre Pforten für die Gäste, am 12. und 13. Oktober dann die westlich der B54. Zum Auftakt am kommenden Samstag wird im Friedrich7 in Dortmund-Hörde zusätzlich eine neue Ausstellung mit dem Titel „Kaleidoskop – acht Köpfe, acht Facetten, ein Haus“ präsentiert.

Das Besondere ist der direkte Kontakt zu den Künstler:innen

Ateliers, Studios, Werkstätten und Galerien in privaten Wohnhäusern, Gemeinschaftsateliers und größeren Atelierhäusern öffnen im Rahmen der „Offenen Ateliers“ ihre Türen. Die Besucher:innen entdecken dabei sowohl beschauliche Hinterhöfe als auch industriell geprägte Areale des Ruhrgebiets.

Karte der beteiligten Ateliers. Einen Flyer mit der Karte und weiteren Infos gibt es am Ende des Artikels. Grafik: Offene Ateliers Dortmund

Sowohl etablierte Kunstschaffende als auch neue Teilnehmer:innen, darunter Studierende, präsentieren ihre aktuellen Arbeiten. Sie freuen sich auf den direkten Austausch mit den Gästen. Die gezeigten Werke reichen von Malerei, Bildhauerei und Grafik über Fotografie und Film bis hin zu digitalen Medien, Klangkunst und Performance.

Das Besondere an den „Offenen Ateliers Dortmund“ ist der direkte Kontakt zu den Künstler:innen. Besucher:innen können aus erster Hand erfahren, unter welchen Bedingungen ein Kunstwerk entsteht, und haben die Möglichkeit, durch den Erwerb eines Werkes ihre eigene Kunstsammlung zu erweitern.

Online gibt es eine umfassende Übersicht zur Veranstaltung

Die Veranstaltung bietet einen umfassenden Einblick in die Vielfalt der Dortmunder Kunstszene. Sie zeigt, wie groß die Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen in Dortmund ist und wie kreativ die Stadt auf diesem Gebiet agiert.

Fotos: l. Offene Ateliers Dortmund, r. Rita-Maria Schwalgin

Aufgrund der großen Resonanz sowohl von Seiten der Künstler:innen als auch der Besucher:innen findet das Event 2024 bereits zum sechsten Mal statt.

Die neue Webseite (Link am Ende des Artikels) bietet alle Informationen zu den teilnehmenden KünstlerInnen und Galerien. Eine Suchfunktion und eine digitale Karte erleichtern die individuelle Routenplanung.

In den kommenden Tagen werden auch die kostenlosen Führungen veröffentlicht, bei denen sich Interessierte direkt bei orts- und fachkundigen Guides anmelden können.

„Kaleidoskop“: Acht Künstler:innen aus der Nordstadt präsentieren ihre Werke

Zum Auftakt der „Offenen Ateliers Dortmund“ präsentieren Künstler:innen des „Atelierhaus Kunstdomäne“ ihre neue Ausstellung „Kaleidoskop“ im Kulturladen Friedrich7 in Dortmund-Hörde. Skurril, teils mystisch, realistisch und abstrakt, farbig intensiv und mit leiser Poesie.

Sieben der an der Ausstellung beteiligten Künstler:innen.
Sieben der an der Ausstellung beteiligten Künstler:innen. Foto: Rita-Maria Schwalgin

Die Künstlerinnen und Künstler vom Atelierhaus Kunstdomäne zeigen ein Potpourri an Kunstwerken und -techniken. Wie bei einem Kaleidoskop überraschen die Acht aus der Dortmunder Nordstadt mit einem Strauß an Kreativität, wecken Neugier, zielen auf Emotionen.

Es ist schon etwas ungewöhnlich, wenn ein ganzes Künstlerhaus in ein temporäres Domizil umzieht. Und gleich acht in einen Raum? Ein bisschen DADA oder was? Ja das ist es schon – doch auch viel mehr.

Vernissage am Samstag, 5. Oktober 2024 um 15 Uhr, Eintritt frei

Raumbestimmend von Meistermaler Franz Ott sind die Portraits der DADAisten der ersten Stunde. U. a. sind auch Hannah Höch, Richard Huelsenbeck und natürlich die Dortmunder DADA-Zwerge farbstark vertreten. Das großformatige Bild hing schon 2020 anlässlich der 2. Internationalen DADA-Messe im „Berliner Zimmer II“ des Künstlerhauses.

Eine der ausgestellten Arbeiten von Max Klemann. Foto: Max Klemann

Die Gruppe scheint mit den skurrilen Objekten von A. Diéga (Dieter Gawol) zu korrespondieren. Der Mitinitiator des Künstlerkollektivs „DADADO“ (2015) zeigt eine schier unerschöpfliche Kombinationsgabe, Gegenstände aus ihrem ursprünglichen Verwendungszweck zu lösen und daraus überraschende, lustige oder auch sehr nachdenklich stimmende Werke zu kreieren.

Farbstark die zwei Großformate von Max Klemann. Seine Arbeiten wirken expressiv und abstrakt, doch beim näheren Betrachten erkennt man Figürliches, oft in Form von Karikaturen und sie eröffnen den Betrachtenden neue andere Welten. Typisch für ihn das Arbeiten mit Komplementärfarben. Spannend: Bei Veränderung des Standortes oder des Umgebungslichtes changieren die Farben und damit die Wirkung des Ganzen.

„Kaleidoskop“-Ausstellung wird bis zum 3. November 2024 zu sehen sein

Völlig anders die intuitiven Bilder von Nicole Ahl-Selbstaedt, die einladen einen Moment innezuhalten, zu träumen, zu interpretieren und hinter die eigene, vielleicht zumeist verborgene Fantasie zu blicken.

Fotografie von Rita-Maria Schwalgin. Foto: Rita-Maria Schwalgin

Ein spannender Kontrast sind die farbstarken Fotografien von Rita-Maria Schwalgin. Sie bringt mit dem Dortmunder U ein Stück Nordstadt nach Hörde. Dank -zufällig- aufsteigender Taube neben den fliegenden Bildern von Adolf Winkelmann zaubert diese ein Stück Hoffnung in den blauen Himmel.

Fast gespenstisch schön die weißen Friedenstauben vor der ukrainischen Flagge. Doch das Werk „24.02.2022“ zeigt unterschwellig subtil die nach wie vor die brutale Realität, denn der Titel fixiert das Datum des Überfalls Russlands auf die Ukraine.

Bei beiden Veranstaltungen gibt es künstlerische Vielfalt zu entdecken

Imposant der 2m „Trauerbaum“ mit exakt 200 anonymen Briefen von Rita-Maria Schwalgin. Er steht stellvertretend für eine Installation, die mehr als 4.000 Briefe umfasst: Eindeutig politisches Stalking. An einem leeren Baum können Besucher:innen ihre Wünsche und Träume hinterlassen.

Der „Trauerbaum“ von Rita-Maria Schwalgin. Foto: Rita-Maria Schwalgin

Filigran gegenständlich, doch immer wieder mystisch anmutend die feinen Skulpturen und mit spitzem Stift gezeichneten, zart colorierten Grafiken von Sandra Lamzatis. Inhaltlicher Schwerpunkt der Kleinplastiken und Objektkästen sind Verwandlungen, Metamorphosen, Naturprozesse – teils archaisch, märchenhaft.

Ihre Liebe zu kräftigen, bunten Farben zeigt Anette Göke. Ihre bekannten Silhouetten von Menschen sind über viele Projekte auch im öffentlichen Raum sichtbar. So zum Beispiel an Schulen, Bussen und Stadtbahnen. Hier nun ein Werk aus ihrer neuen Bilderreihe „der lose Faden“.

Ein Statement gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft, gegen Intoleranz und Lügen. Sie möchte Mut machen zu „verbinden“ und positive Zeichen für die Zukunft setzen. Sinnlich, traumtänzerisch bewegen sich die Poesiefahnen von Katja Dalberg. In den eingearbeiteten Kristallen reflektiert und spiegelt sich das Licht. Kalligrafische Botschaften im Schaufenster an die Passant:innen.

Anbei der Flyer zu den „Offenen Ateliers Dortmund 2024“. Hier geht es zur neuen Website.


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  1. Temporäre Galerie im Sozial-Ökologischen Zentrum während der Offenenen Ateliers Dortmund (PM)

    Wir freuen uns darauf, am Wochenende, des 5. und 6. Oktobers im Rahmen der Offenenen Ateliers Dortmund in unserem Café im Sozial-Ökologischen Zentrum (SÖZ) in der Gut-Heil-Straße in der Nordstadt eine temporäre Galerie für mehrere Künstler*innen aus der Outsider Art Szene bereit zu stellen.

    Outsider Art, auch bekannt als Art brut, bezeichnet Kunst von Menschen, die sich zumeist am „Rande der Gesellschaft“ befinden. Die Definition dieses Begriffs ist nicht unumstritten; umfasst jedoch oft Minderheiten, die ohne akademische Schulung ihrer Phantasie und ihrem inneren Erleben Ausdruck verleihen.

    Zu diesen „Outsidern“ zählen häufig Kunstschaffende mit (physischen, kognitiven oder psychischen) Einschränkungen, Kinder, (ehemalige) Strafgefangene oder finanziell benachteiligte Menschen. Wir möchten – ganz im Sinne des SÖZ! – gerade den vermeintlich Ungehörten und Übersehenen eine Bühne bieten.

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