Bald ist es wieder soweit: Auf dem Hansaplatz erwacht Schritt für Schritt die Dortmunder Weihnachtsstadt zum Leben. Mit jedem Licht, das angebracht wird, wächst die Vorfreude – auf eine Zeit voller Begegnungen, Wärme und leuchtender Momente. Ein besonderer Auftakt ist wie jedes Jahr die Grundsteinlegung für den größten Weihnachtsbaum der Welt.

„Was wären wir ohne euch“, ruft Ute Mais, Bürgermeisterin der Stadt Dortmund, den Anwesenden entgegen – und ihre Worte tragen weit über den Platz. Sie feiert das Engagement und das Ehrenamt, das Dortmund lebendig macht. „Die Weihnachtsstadt bereichert unsere Stadt – und das ist ohne euch nicht denkbar.“ Stellvertretend für alle Aktiven lobt sie Patrick Arens, den Sprecher der Schausteller.

Hinter ihm wächst schon das monumentale Bauwerk in den Himmel: der größte Weihnachtsbaum der Welt. Noch vier Wochen bis zur Eröffnung, und es gibt viel zu tun. Das Gerüst wird 45 Meter hoch, wiegt 40 Tonnen und braucht 28 Tage Aufbauzeit. 138.000 LEDs werden später das Herz der Stadt zum Leuchten bringen – ein Baum aus rund 1.700 Rotfichten, eigens für diesen Zweck gezüchtet.

Carsten Weise, Inhaber der Gerüstbaufirma, gönnt sich während der Arbeiten eine erste Bratwurst. „Wir ändern die Dekoration etwas“, erzählt er. „Über die Jahre haben wir einen großen Fundus an Baumschmuck gesammelt. Viele fanden den Baum im letzten Jahr etwas karg – das nehmen wir ernst. Dieses Jahr schmücken wir wieder üppiger.“ Zwischen Metall, dem Geruch nach Bratwurst und Glühweinaroma liegt Zuversicht in der Luft.

Bernd Krispin, Gründer und Vorsitzender der Stiftung Kinderglück, lächelt, als er von der Spendenaktion erzählt. Verena Winkelhausen vom Schaustellerverband hatte ihn eingeladen – der Erlös der Grundsteinlegung geht an seine Stiftung. Stolz zeigt er den Kinderglück-Bus und die Schulranzen der eigenen Marke, die an bedürftige Kinder in Dortmund verteilt werden.

Christine Ahrend steht lachend am Grill, die Hände fest am Heft der Grillzange. Der Duft von Bratwurst zieht über den Platz, Gespräche mischen sich mit Gläserklirren. Viele sind der Einladung gefolgt, und es fühlt sich an wie das, was die Veranstalter in der Einladung versprochen haben: vertraute Rituale, Gemeinschaft und die kleinen Gesten, die diese Zeit so besonders machen.

Ein Anstoßen, ein Lächeln, Dampf, der aus den Glühweintassen steigt. Carolin Dornbusch und Jenifer Pioscyk genießen den Moment – wie viele andere, die an diesem Nachmittag die Vorfreude auf die Weihnachtsstadt teilen.


Vertreter:innen von CDU, SPD und Grünen. Für einen Moment spielt die Parteifarbe keine Rolle. Was zählt, ist das gemeinsame Ziel: eine Stadt, die zusammen feiert, baut und teilt.


Patrick Arens tritt ans Mikrofon. Er eröffnet die Feier zur Grundsteinlegung und bedankt sich bei den vielen Aktiven: „Mehr als 250 Stände bauen wir auf.“ Dann fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Es wird Zeit, mit dem Meckern aufzuhören. Wir müssen uns auf das Gute konzentrieren.“ Gelächter, Applaus – und Zustimmung, als er verrät, dass der Glühweinpreis gleich bleibt. „Nur 16 Kommentare – bei einer Erhöhung wäre das anders gewesen.“

Ute Mais greift das Thema auf: „Vieles ist großartig hier. Und wer mault, dass hier und da Müll liegt, kann sich bücken und ihn aufheben.“ Lachen und Applaus brechen aus. „Wir werden eine tolle Weihnachtszeit haben – wenn wir miteinander sprechen, die Atmosphäre aufnehmen und das Miteinander genießen.“

Bernd Krispin führt aus: „Sechstausend Kinder werden jedes Jahr hier eingeschult“, sagt er. „1.800 bekommen ihren Schulranzen von uns. Und für jeden verkauften Ranzen spenden wir einen weiteren.“ Die Besucher:innen applaudieren bewegt.

Dann der Moment: die Grundsteinlegung selbst. Ein vertrautes Ritual, fest und feierlich, das jedes Jahr aufs Neue den Auftakt markiert. Es ist der Augenblick, in dem der Weihnachtszauber beginnt.

Die Menschen bleiben, reden, lachen, blicken nach oben zum Gerüst. Noch ist es nur Stahl, bald wird es glitzern. In den Gesichtern spiegelt sich das, was diese Stadt ausmacht: Gemeinschaft, Zuversicht und ein kleines bisschen Stolz.
Schlussgedanke: Was wären wir ohne euch? Vielleicht eine Stadt ohne diesen Zauber. Aber so, mit euch, wird Dortmund wieder zur Weihnachtsstadt – hell, herzlich und voller Leben.

Die Illumination des Weihnachtsbaums soll wie immer nach Totensonntag stattfinden.
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