Gesellschaft im Wandel: „The New Normal“ – Ein Jahresprojekt der »Produzentengalerie 42 Kunst im Kreuzviertel«

„The New Normal“ wird insgesamt sieben Ausstellungen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten umfassen. Während des Lockdowns werden die Inhalte online präsentiert. Es sind aber auch Terminvereinbarungen möglich. Das Foto zeigt ein Werk von Annelie Sonntag mit dem Titel „Zwei im Spiel“. Fotos: Produzentengalerie 42

Die unter dem Dach der »Produzentengalerie 42 Kunst im Kreuzviertel« zusammengeschlossenen Künstlerinnen und Künstler haben sich entschieden, ausgelöst durch ihre Erfahrungen mit der „Corona-Krise“, ihre Ausstellungen und Veranstaltungen in diesem Jahr unter das Motto „The New Normal“ zu stellen. Dabei besteht die Absicht, dass unter diesem Oberthema zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen mit thematischen Schwerpunkten und vielfältige künstlerische Statements stattfinden. Während des Lockdowns ist die Ausstellung online zu sehen und es können Einzeltermine für einen Besuch vor Ort vereinbart werden.

Das evolutionäre Prinzip der Wandlung und Veränderung

„Metamorphone“ von Claudia Terlunen.

Der Titel ist dem bekannten Zukunftsforscher Matthias Horx entlehnt, der unter dem Titel „Das neue Normal“ im Mai 2020 ein Aufsehen erregendes Essay verfasst hat, das in zahlreichen Medien diskutiert wurde. ___STEADY_PAYWALL___

In seinem Text heißt es: „Über das Neue Normal, das jetzt entsteht, gibt es zwei verschiedene Anschauungen. Die eine geht davon aus, dass tatsächlich etwas Neues beginnt. Wir können vielleicht noch nicht genau wissen, was das genau ist. Aber es deutet sich etwas an, das der Zukunft eine andere Richtung gibt.

Die gegenteilige Denkweise wird von denjenigen vertreten, die immer schon alles gewusst haben. Durch die Krise wird sich nicht das Geringste verändern. Menschen, Gesellschaften, sind unfähig, sich zu verändern. Alles geht demnächst weiter den Bach herunter, nur schneller.

Es ist allerdings schlechterdings unmöglich, dass alles so bleibt, wie es war. Menschen, Gesellschaften, Kulturen, wandeln sich ja andauernd, sonst wären wir gar nicht hier. Das ist das evolutionäre Prinzip.“

Spurensuche aus künstlerischer Perspektive – insgesamt sieben Ausstellungen geplant

„Schmetterlingsfrau“ von Annelie Sonntag.

2021 werden siebzehn Dortmunder Künstlerinnen und Künstler, die sich unter dem Label »Produzentengalerie 42 Kunst im Kreuzviertel« zusammengeschlossen haben, mit sieben Ausstellungen und Aktionen unter dem Thema „The New Normal“an die Öffentlichkeit treten.

Die Themen: Verwandlung (17.Januar bis 14. Februar), Radius (21. Februar bis 21. März), Bewegungsmuster (25. April bis 30. Mai), Beziehungen (6. Juni bis 4. Juli), Stille (26. September bis 24. Oktober), Verdichtung (31. Oktober bis 28. November), Naturgewalten (5. Dezember bis Januar 2022).

Teilnehmende Künstler an der Ausstellungsreihe für das Jahr 2021sind: Marika Bergmann, Michaela Düllberg, Petra Eick, Rosa Fehr-von Ilten, Barbara Giesbert, Sabine Gorski, Ulla Kallert, Claudia Karweick, Heide Möller, Heinrich Möller, Monika Pfeiffer, Klaus Pfeiffer, Suse Sollbach, Annelie Sonntag, Claudia Terlunen, Wendy Wendrikat, Hartmut Willutzki, Gabriele Wirths 

Die erste Themenreihe eröffnen die Künstlerinnen Annelie Sonntag, Claudia Terlunen, Ulla Kallert und Marika Bergmann mit Arbeiten aus dem Bereich Malerei, Objekt und Installation zum Thema Verwandlung.

Auftakt zum Thema „Verwandlung“ vom 17. Januar bis zum 14. Februar 2021

„Abschied von Überholtem“ von Ulla Kallert.

Das neue Normal ist geprägt von Verwandlungen: Umgangsformen, Verhaltensweisen und Maskierungen. Die Masken sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.

Im öffentlichen Leben begleiten sie uns wie ein elementares Kleidungsstück mit wechselnden Gefühlen. Masken gewähren uns Schutz, sie verändern uns aber auch. Die äußerliche Verwandlung ist offensichtlich, die innere nicht unmittelbar, auch unsere Gefühle, Haltungen und Verhaltensweisen vollziehen Verwandlungen.

Verwandlungen gerade unter den Bedingungen des Virus beziehen sich nicht nur auf die Menschen, ihre Beziehungen und das gesellschaftliche Leben, sie beziehen sich auch auf die Natur und unser Verhältnis zu ihr.

Auch die Frage, wie verwandeln die Verwandlungen uns Künstler und unsere Kunst, gehört dazu. Sicherlich ist auch die Kunstgeschichte auch ohne die unmittelbaren Einflüsse eine Geschichte der Verwandlungen. All das fließt zusammen in der ersten Ausstellungsreihe des Projekts „The New Normal“.

Annelie Sonntag sagt zu ihrer Arbeit: „Menschen sind ein wesentlicher Bestandteil in meiner Malerei und meiner zeichnerischen Arbeiten. In freier figürlichen Abstraktion und Realität deute ich meist nur schemenhaft Geschichten an. Es entstehen Bilder, die Phantasie und Wirklichkeit verschmelzen lassen.“

Claudia Terlunen sagt zu ihren Arbeiten. „Mich beschäftigen Verwandlungsprozesse in der Natur. Meine Arbeiten zeigen Malerei und Objekte, die sich mit Metamorphose und Mutation beschäftigen. Die Zusammenstellung meiner Arbeiten aus verschiedenen Schaffensprozessen, einer teilweise überarbeiteten Erneuerung und aktuellen Objekten zum Thema zeigen den stetigen Wandel auf.“

17 Künstler*innen präsentieren viele unterschiedliche Stile – Pausenbilder im Schaufenster

Die Arbeit von Ulla Kallert „Strukturen, alte Köpfe, alte Kleider – neue Wege“ versucht zu zeigen, was der Moment uns spüren lässt. Ulla Kallert sagt: „So geht es nicht weiter! Anhalten, neu denken und neu handeln lernen. Bevor das Neue sich zeigen kann, heißt es alte Strukturen zu erkennen, aufzubrechen und Neues zu Formen.“

Marika Bergmann fragt sich: „Gibt es eine Kunst neben meiner Natur?“ Surreal und expressiv öffnen ihre malerischen großformatigen Inszenierungen und kleinen Farbenspiele neue Perspektiven und Aktionsräume. 

In den Phasen zwischen den Einzelausstellungen gibt es Pausenbilder: Installationen, Projektionen und Aktionen, die sich in den Fenstern der Galerie abspielen. Hiermit experimentiert das Künstler*innenteam mit anderen Formen der Kunstpräsentation in Zeiten der Pandemie. Das erste Pausenbild im neuen Jahr ist ab sofort zu sehen, eine Lichtprojektion von Rosa Fehr und Claudia Terlunen im großen Fenster der Galerie.

Interessierte haben die Möglichkeit der Ausstellungsreihe „The New Normal“ auch während des Lockdown auf der Homepage www.kunstimkreuzviertel.de oder im Sozialen Netzwerk zu folgen, Einzeltermine zu vereinbaren, oder bei einem Spaziergang durch das Kreuzviertel einfach mal einen Blick in den Showroom der dynamischen Ausstellung zu werfen. 

 

Unterstütze uns auf Steady

 

Reaktionen

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert