Der Dortmunder Versicherungsverbund legt die Bilanz für 2022 vor

Gegen den Branchentrend: Continentale bleibt auch in schwierigen Zeiten auf Wachstumskurs

Sitz der Direktion des Continentale Versicherungsverbunds an der Ruhrallee – ab 2025 ist ein Umzug an den neuen „Continentale Campus“ an der Stadtkrone-Ost geplant. Presse_Continentale

Die Continentale wächst weiter. Die Beitragseinnahmen des Versicherungsverbunds stiegen 2022 insgesamt um vier Prozent auf 4,52 Milliarden Euro. Damit entwickelte sich der Verbund entgegen dem Trend des Gesamtmarktes, der um 0,7 Prozent abnahm. Zu der positiven Entwicklung im Verbund trugen alle drei Sparten des Konzerns bei. 

Versicherte sollen vom Geschäftsergebnis profitieren

„Die Geschäftszahlen des Jahres 2022 zeigen, dass wir mit unserer Strategie auch im vergangenen Jahr gut gefahren sind“, betont Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender Continentale Versicherungsverbund, und sieht sich auch „in schwierigen und für viele auch wirtschaftlich unsicheren Zeiten“ im Kurs des Unternehmens bestärkt.

Trotz der extrem schwierigen Situation an den Kapitalmärkten nahm das Kapitalanlageergebnis um 2,3 Prozent auf 648 Millionen Euro zu und stieg insgesamt um 3,4 Prozent auf 26,26 Milliarden Euro.

Dr. Christoph Helmich,Vorstandsvorsitzender, Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit Volker Wiciok

Damit erzielte die Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr ein Bruttoergebnis von 705 Millionen Euro; das Rohergebnis lag bei 640 Millionen Euro. Das Eigenkapital des Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahr um 51 Millionen auf 1,04 Milliarden Euro.

Von den positiven Ergebnissen sollen nun in erster Linie die Versicherten profitieren. 92 Prozent des Rohergebnisses kommt ihnen – laut Pressemitteilung des Versicherers – zugute. So wurden beispielsweise insgesamt 588 Millionen Euro für Beitragsrückerstattungen oder die Beitragsentlastung der Kund:innen in der Kranken- und Lebensversicherung zurückgestellt.

Auch sonst hatte der Verbund Grund zu feiern: Der Grundstein für den neuen „Continentale Campus“ an der Stadtkrone Ost wurde 2022 gelegt. Wenn es weiterhin so gut läuft, sollen in der neu entstehenden Direktion ab Frühjahr 2025 rund 1.900 Mitarbeiter arbeiten.

Steigende Erträge in der Krankenversicherung

Zum guten Ergebnis trug die Sparte Krankenversicherung durch Beitragseinnahmen von 1,87 Milliarden Euro bei – ein Plus von 2,3 Prozent. Die Leistungen für Versicherte stiegen dabei im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent.

„Als eine Folge der Corona-Pandemie waren die Leistungen in der Krankenversicherung zwischenzeitlich deutlich gesunken. Das lag zum Beispiel an verschobenen Krankenhausaufenthalten oder Vorsorgeuntersuchungen. Diese Effekte kommen inzwischen zunehmend weniger zum Tragen“, kommentiert Helmich die Entwicklung.

Lebensversicherung entwickelt sich weiter sehr positiv

Sitz der Direktion des Continentale Versicherungsverbunds an der Ruhrallee 52.

Ebenfalls auf Wachstumskurs: die Sparte Lebensversicherung. Hier erwirtschafteten die zusammengeschlossenen Versicherer ein Beitragsplus von insgesamt 7,3 Prozent. Damit entwickelten sie sich gegensätzlich zum Markt, dessen Einnahmen sogar um 6,9 Prozent zurückgingen.

Das Wachstum wird dabei vor allem von der klassischen „Continentale Lebensversicherung“ getragen. Allein hier stiegen die Beitragseinnahmen um 9,6 Prozent. Mit 1,09 Milliarden überschritten sie damit erstmals die 1-Milliarde-Marke. Dieses Plus ergibt sich sowohl aus einem Zuwachs bei den laufenden Beiträgen (um 8,8 Prozent) als auch den Einmalbeiträgen (um 13,8 Prozent). 

Ursachen für den Erfolg sieht der Versicherer in seiner umfangreichen Produktpalette: „Als einer der wenigen Lebensversicherer im deutschen Markt, bieten wir ein breites Angebot von der Basis- über die Riester-Rente bis hin zu fondsgebundenen Tarifen mit und ohne Garantieleistungen“, so das Unternehmen in seiner Presseerklärung.

Schwieriges Geschäftsumfeld in der Schaden- und Unfallversicherung 

Obwohl das Abbiegen verboten war, kreuzte der Wagen die Gleise der Stadtbahn.
Nach Ende der Corona-Pandemie haben die Autounfälle wieder zugenommen. Foto: Feuerwehr Dortmund

Auch die dritte Sparte – Schaden und Unfallversicherung – trägt zum guten Gesamtergebnis der Gruppe bei. Hier ist trotz schwierigen Geschäftsumfelds ein Anstieg der Beitragseinnahmen von 2,8 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro zu verzeichnen.

„Wie der gesamte Markt spüren die Sachversicherer im Verbund die Auswirkungen der Inflation. Im Vergleich zur mittleren Inflation sind der Kfz-Ersatzteilpreisindex und der Baupreisindex sogar noch stärker gestiegen. Dazu kommt eine nach Corona wieder steigende Schadenhäufigkeit im Kfz-Bereich“, urteilt Helmich.

Die Gesellschaft reagierte auf die Herausforderungen am Markt mit der Weiterentwicklung einiger Produkte und erweiterte unter anderem die Kfz-Versicherung um Leistungen für Elektro-Fahrzeuge. Zudem führte sie in der Hausratversicherung einen neuen TOP-Schutz ein und verbesserte ihre betrieblichen Angebote mit neuen Produktbausteinen in der Haftpflicht und Unfallversicherung. Maßnahmen, die die Kund:innen offenbar honorierten.

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