„Fliegende Bilder“ am Dortmunder U beenden Winterschlaf: Modernisierte LED-Anlage lässt Motive noch heller strahlen

Nach dem Austausch der LEDs und der Modernisierung der technischen Anlage strahlen die „Fliegenden Bilder“ wieder über Dortmund und mahnen jetzt mehrsprachig, die Corona-Abstandsregeln einzuhalten. Fotos: Leopold Achilles

Von Jil Bastian

Nachdem die Flächen des Dortmunder U für drei Monate dunkel waren, leuchten die „Fliegenden Bilder“ seit Montag, den 1. März, wieder mit neuen Motiven am Wahrzeichen der Stadt. Um die 6000 mit LEDs bestückte Lamellen wurden erfolgreich ausgewechselt, wodurch der Turm in neuem Glanz erstrahlt. Der Rat der Stadt Dortmund bewilligte 2,6 Millionen Euro für die Instandsetzung.

Endlich sind die Bildflächen an der Dachkrone des Dortmunder U wieder hell erleuchtet

Adolf Winkelmann, Erfinder der „Fliegenden Bilder“. Foto: Roland Gorecki /Dortmund Agentur

Der Dortmunder Regisseur Adolf Winkelmann lässt seit Montag die „Fliegenden Bilder“ wieder leuchten. Nach insgesamt drei Monaten ist die Renovierung an der Dachkrone des 70 Meter hohen Gebäudes endgültig abgeschlossen. ___STEADY_PAYWALL___

Etwa 6000 Lamellen, die mit LEDs ausgestattet sind, wurden erneuert. Ebenfalls wurden wesentliche Teile der Computertechnik renoviert, da sie in die Jahre gekommen war. Der Umbau sollte eigentlich einen Monat andauern, jedoch benötigte man drei Monate aufgrund von Glasfaserkabeln, die gespleißt werden mussten. Zudem stellte der Winter, insbesondere der Schnee Ende Januar, eine große Herausforderung dar.

Vor dem Beginn der Einweihung der modernisierten „Fliegenden Bilder“ war Adolf Winkelmann sehr aufgeregt, ob mit der Technik alles einwandfrei funktioniert. Im Probedurchlauf hat es gut geklappt, ebenfalls um 15 Uhr, als es endlich soweit war und der Turm des Dortmunder U wieder zum Leben erwachte.

Der Turm macht manchmal, was er will: Adolf Winkelmann hofft, dass alles reibungslos abläuft

Der U-Turm mit der auffälligen Lichtkonstruktion ist ein Wahrzeichen der Stadt Dortmund.

Vor drei Wochen hat das Wahrzeichen der Stadt selbstständig, ohne fremden Einfluss, geblitzt. Es wurden helle Bilder auf den Leinwänden abgespielt, obwohl die Anlage nicht in Betrieb war. Die Schaltflächen waren auf Schwarz geschaltet und es wurden keine Bilder gesendet, was laut dem Erfinder der „Fliegenden Bilder“ sehr mysteriös war.

Es sollen noch weitere Steuermodule modernisiert werden, jedoch konnte das Kunstwerk nun nach einer langen Winterpause wieder über den Dächern der Stadt erstrahlen. „Der Turm hat die Zeit der erzwungenen Ruhephase genutzt, um Fremdsprachen zu lernen“, erklärt Filmemacher Adolf Winkelmann.

Bis Oktober letzten Jahres konnte der U-Turm nur auf Deutsch die Corona-Regel mitteilen. Die neuen Illustrationen zeigen passend zu der aktuellen Corona-Pandemie, die Regel ,,Bitte, Abstand halten“ in verschiedenen Sprachen auf den großen Bildflächen des Dortmunder U.

Die Schrift erstrahlt auf gelben Hinweisschildern, die aufeinander zukommen und sich voneinander abstoßen. Zusätzlich erstrahlen abstrakte Farb-Spiralen in Regenbogenfarben auf den Bildschirmen, die den „Fliegenden Bildern“ noch mehr Tiefe geben und zur Untermalung der Hinweisschilder dienen. Es ist ein Zeitlupenfilm, der sich in das Bewusstsein der Dortmunder Betrachter*innen einprägen soll.

Dafür benötigt man lange Zeit sowie kohärentes Material. Falls andere Künstler*innen ihre Werke auf dem U-Turm präsentieren möchten, muss die Regie trotzdem beibehalten werden, damit das Ganze einheitlich ist, sagt Adolf Winkelmann. Der U-Turm leuchtet durch den Umbau nun heller.

Restauration noch nicht abgeschlossen: Was in naher Zukunft noch modernisiert werden soll

Seit über zehn Jahren leuchten die „Fliegenden Bilder“ vom Dortmunder U aus über das Ruhrgebiet. Mit mehr als 1,2 Millionen LEDs gehört es zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf nationaler sowie internationaler Ebene hat die Kunst-Installation einen sehr hohen Bekanntheitsgrad.

Künstler Adolf Winkelmann lässt von politischen, über tagesaktuelle bis zu witzigen Statements diverse Bilder an den höchsten Leinwänden Dortmunds erstrahlen. Die neuen Steuerungsmodule sind bis jetzt noch nicht eingebaut worden. Die Lightshow wird momentan noch mit einem alten Computer gesteuert.

In naher Zukunft wird man mit neuen Servern arbeiten, wenn diese fertig eingerichtet sind. Die Lichter leuchten seit der Eröffnung des denkmalgeschützten Gebäudes, was als Zentrum für Kreativität und Kunst gilt, ununterbrochen, sodass es nun an der Zeit war, sie auszuwechseln.

Zusätzlich wurde die Technik verfeinert, was die optische Darstellung der „Fliegenden Bilder“, die Langlebigkeit sowie die Energieeffizienz verbessert. Laut Adolf Winkelmann hat man versucht, das Dortmunder U so zu restaurieren wie es zu Beginn aussah. Mit einer großen Wahrscheinlichkeit werden die mit LEDs bestückten Lamellen mindestens genauso lange halten, wenn nicht noch länger. Die alten LEDs waren über 70.000 Stunden in Betrieb.

Bei LEDs ist es normal, dass diese bei einer Betriebsstundenzeit von 50.000 dunkler werden. Vor allem die blauen LEDs sind sehr stark ausgefallen, sodass sich Adolf Winkelmann sehr über die Sanierung freut. Man könne nie genau sagen, was in der Zukunft noch kaputtgehen wird, jedoch sei die Anlage jetzt sehr robust gebaut und man gehe davon aus, dass es die nächsten zehn Jahre zu keinen Komplikationen kommen wird.

 

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Reaktionen

  1. FLIEGENDE GRAFFITIES: ADOLF WINKELMANN und seine „FLIEGENDEN BILDER“ X „GRAFFITI ART“ von MAD C / Claudia Walde und SOTEN-ONER (PM)

    FLIEGENDE GRAFFITIES: ADOLF WINKELMANN und seine „FLIEGENDEN BILDER“
    X „GRAFFITI ART“ von MAD C / Claudia Walde und SOTEN-ONER

    44309 PUBLIC//ART SPACE hat zusammen mit Adolf Winkelmann zwei herausragende internationale Künstler*innen eingeladen die Installation FLIEGENDEN BILDER auf dem Dortmunder U mit virtueller Urban Art live zu bespielen. Kunst im öffentlichen Raum hoch über der Stadt.

    Am Mittwoch, 10. März, im Zeitraum zwischen 18:00 und 20:00 Uhr, werden MAD C und SOTEN-ONER zusammen mit Adolf Winkelmann aus der 44309 STREET//ART GALLERY auf der Rheinischen Straße 16,
    live die „FLIEGENDEN BILDER“ auf dem „Dortmunder U“ bespielen.

    Seit mehr als zehn Jahren leuchten die „Fliegenden Bilder“ von Adolf Winkelmann vom „Dortmunder U“, dem ehemaligen Hochhaus der Dortmunder Union Brauerei, das zu dem Kunst- und Kulturzentrum „Dortmunder U“ umgebaut und anlässlich der Ruhr 2010 eingeweiht wurde. Die Bewegt -Bild-Lichtskulptur aus 1,2 Millionen LEDs mit den mal witzigen, mal politischen, häufig auch tagesaktuellen Statements des Künstlers Adolf Winkelmann gehören zum Dortmunder Stadtbild und erfahren national wie international hohe Aufmerksamkeit.

    Eingeladen wurden 2 große Namen aus der Urbanen Kunst Szene. Wir freuen uns auf Claudia Walde aka MAD C, geb. in Halle an der Saale. Sie ist eine der großen internationalen Player im weltumspannenden Graffiti Game und ist in der Urban Art Kultur überhaupt legendär (INSTARGM @mad_c1). Mit einem Ihrer langjährigen Crewmates und nicht weniger bekannten Weggefährten, dem Dänischen Graffiti Writer Henrik Soten aka SOTEN_ONER (INSTAGRAM @soten_oner) wird sich das Duo erneut in Dortmund für ein großartiges Projekt einfinden und um seine kreativen Kräfte hoch oben am U zu bündeln.

    Zu anderen Zeiten umrunden Henrik und Claudia die Welt und haben in den letzten Jahren Ihre Kunst auf Hunderten von Wänden auf fast allen Kontinenten hinterlassen; um an dieser Stelle explizit zu erwähnen, dass MAD C bereits 2015 das Haus des VMDO e.V. an der Beuthstr. in Dortmund mit ihrer leuchtenden Farbpalette bespielt hat.

    Was liegt also näher, als in dieser sehr eigenwilligen „dunkleren Jahreszeit“, bunte und leuchtende Bilder auf den U Turm zu bringen. Sie sind alle herzlich eingeladen, von jedem Platz mit Blick auf das Dortmunder U, an diesem Live- Event teilzuhaben. Auch wenn wir den öffentlichen Raum bespielen, dabei bitte stets an die gebotenen Abstandsregeln halten!

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