Es ist eines der bedeutendsten Projekte der Stiftung Kinderglück:

Es gibt 400 neue Fahrräder und viel Zubehör für alle sieben Grundschulen in der Nordstadt

In allen sieben Nordstadt-Grundschulen gaben es in den vergangenen Monaten Fahrradspenden.
In allen sieben Nordstadt-Grundschulen gaben es in den vergangenen Monaten Fahrradspenden.

Von Peter Gräber

Das unerwartete Treffen hatte schon fast Symbolcharakter: Mitten in die Verteilung der Tornister am Ausgabetag des Schulranzenranzen-Projektes der Stiftung Kinderglück standen auf einmal drei Abgesandte der Grundschule am Nordmarkt in der Kinderglückhalle in Holzwickede vor Bernd Krispin, um sich bei ihm für etwas ganz anderes als Tornister zu bedanken.

Umfangreiches Projekt: „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“

Julia Burger, Lavinia Ruja und Serkan Yoldüz überbrachten dem Gründer der Stiftung Kinderglück ein selbstgemaltes Plakate mit Namen ihrer Grundschüler:innen, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für die nagelneuen Fahrräder, die ihnen die Stiftung wenige Wochen zuvor samt Sicherheitsausstattung geschenkt hatte.

Die Vertreter:innen der Nordmarktgrundschule Serkan Yoldüz (2.v.l.), Julia Burger (2.v.r.)  und Lavinia Ruja (r.) überraschten Bernd Krispin (li.).
Die Vertreter:innen der Nordmarktgrundschule Serkan Yoldüz (2.v.l.), Julia Burger (2.v.r.)  und Lavinia Ruja (r.) überraschten Bernd Krispin (li.). Stephan Schuetze

Denn was viele gar nicht wissen: Die Stiftung Kinderglück führt nicht nur das bundesweit größte Schulranzen-Projekt durch, bei dem im vergangenen Monat 4.000 hochwertige Tornistersets über das stiftungseigene Netzwerk an bedürftige Kinder im Großraum Dortmund verteilt wurden.

Die Stiftung führt auch noch zahlreiche weitere Hilfsprojekte durch. Eines der jüngsten ist das Fahrrad-Projekt „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“, das allerdings rasant an Bedeutung gewinnt.

„Wir haben allein die sieben Grundschulen in der Dortmunder Nordstadt in den vergangenen sechs Monaten mit rund 400 (!) neuen Fahrrädern samt Helmen, Schlössern und Warnwesten im Gesamtwert von circa 120.000 Euro versorgt“, bestätigt Bernd Krispin.

Bis zu 80 Prozent der Viertklässler:innen haben keine Fahrräder

Damit ist das Fahrrad-Projekt quasi aus dem Stand zu einem der bedeutendsten Projekte der Stiftung Kinderglück geworden. Warum das so ist, erläutert Bernd Krispin, der die Stiftung gemeinsam mit seiner Frau Susanne ins Leben gerufen hat.

Bernd Krispin freut sich, dass auch Thomas Schieferstein von der Stiftung ProFiliis die Fahrradaktion von Stiftung Kinderglück unterstützt.
Bernd Krispin freut sich, dass auch Thomas Schieferstein von der Stiftung ProFiliis die Fahrradaktion der Stiftung Kinderglück unterstützt.

„Wir erleben eine sich rasant entwickelnde Dramatik an Grundschulen in sozialen Brennpunkten, die zu einer Erweiterung unseres Fahrradprojektes führt. Wir erhalten Anträge von Grundschulen, in denen teilweise bis zu 80 Prozent der Kinder in den vierten Klassen keine Fahrräder besitzen und somit auch nicht an den Fahrradtrainings- und Verkehrsprüfungen teilnehmen können.“

Das Projekt „Mit dem Fahrrad in eine bessere Zukunft!“ ermöglicht den Kindern durch Anschaffung eines Fahrrades die Teilhabe an der Radfahrausbildung und schafft damit die Voraussetzung für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr, so Bernd Krispin.

„Beim Radfahren schulen die Kinder ihre motorischen Fähigkeiten, erweitern ihren Radius durch die gewonnene Mobilität, können sich mit anderen Kindern in ihrer Freizeit treffen und betätigen sich gleichzeitig sportlich. Das eigene Fahrrad bietet somit den Kindern eine bessere Chance auf Gesundheit, Integration und Bildung.“

Bislang wurden überwiegend die Grundschulen in der Nordstadt bedacht

Was es für ein Kind bedeutet, sein erstes eigenes Fahrrad zu bekommen, erlebt Bernd Krispin jedes Mal, wenn er und seine Helfer:innen Fahrräder verteilen. „Wenn die Kinder ihre Fahrräder bekommen, muss man nur in ihre strahlenden Augen sehen. Das bewegt mich jedes Mal tief.“

„Wie alle Hilfsprojekte der Stiftung Kinderglück soll auch das Fahrrad-Projekt möglichst dauerhaft durchgeführt werden. „Die nächsten Viertklässler ohne Fahrrad werden nämlich nicht lange auf sich warten lassen“, weiß Bernd Krispin aus Erfahrung.

Für die Verteilung der Fahrräder wurden eigens ehrenamtliche Schrauberteams gebildet, die zumeist aus älteren Herren bestehen.
Für die Verteilung der Fahrräder wurden eigens ehrenamtliche Schrauberteams gebildet, die zumeist aus älteren Herren bestehen.

Bislang wurden überwiegend die Grundschulen in der Dortmunder Nordstadt bedacht. Doch auch schon jetzt sind einige der Fahrräder auf dringende Bitte auch an Grundschulen im Kreis Unna gelandet.

Damit das Fahrrad-Projekt dauerhaft etabliert werden kann, ist die Stiftung auf die Unterstützung mehrerer Förderpartner:innen, Spender:innen und natürlich ein großes Team ehrenamtlicher Helfer:innen angewiesen.

Denn zur Logistik des Projektes gehören neben der Anschaffung auch die Lagerhaltung, der Zusammenbau der Räder, Transporte, Verteilung, Planung und Organisation der Schulhof-Aktionstage.

Für die Verteilung der Fahrräder wurden eigens ehrenamtliche Schrauberteams gebildet, die zumeist aus älteren Herren bestehen. „Die Fahrräder werden verpackt und zerlegt in großen Kartons geliefert. Deshalb haben sich die Schrauberteams mehrere Wochen lang nachmittags in unserer Kinderglückhalle in Holzwickede getroffen, um die Fahrräder zusammenzubauen“, berichtet Bernd Krispin. „Ende Juli sind übrigens schon wieder die nächsten Schraubertage angesetzt.“

Es ist also absehbar, dass es schon bald wieder leuchtende Kinderaugen an den Grundschulen im Dortmunder Norden geben wird.

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