
Manchmal dauert es länger und immer wird es teurer: Die „Sporthalle Unionviertel“ östlich des U-Turms soll nun endlich auf den Weg gebracht werden. Die Entwurfsplanung für den Bau ist abgeschlossen, der Ausschuss für Stadtgestaltung hat einstimmig Grünes Licht gegeben. Nun muss der Rat noch den Bau des mehr als 80 Millionen Euro teuren Gebäudes beschließen. Eigentlich hätte die Halle schon in diesem Sommer eröffnet werden sollen und zehn Millionen Euro billiger sein sollen. Jetzt ist eine Fertigstellung für 2029 anvisiert.
Der abgespeckte Bau wird nicht billiger, sondern zehn Millionen Euro teurer
Die Vierfachsporthalle soll überregional sowohl für nationale als auch internationale Sportveranstaltungen zur Verfügung stehen und damit eine besondere Wettkampfstätte für den Dortmunder Leistungssport bieten. Sie bekommt daher auch eine Tribünenanlage für rund 3.250 Zuschauende. Darüber hinaus soll die Halle künftig von den zwei benachbarten Berufskollegs genutzt werden – dem Robert-Schuman- und dem Robert-Bosch-Berufskolleg. ___STEADY_PAYWALL___

Soweit, so unstrittig. Allerdings hatten Diskussionen und Nachbesserungsforderungen die Planung der Tiefgargage über Jahre verzögert. Ein Grund: Eine Ratsmehrheit wollte eine abgespeckte Variante mit nur einer statt zwei Parkebenen. Man wollte so die Kosten drücken.
Doch durch die daraus resultierenden Verzögerungen von rund vier Jahren bei Planung und Baubeschluss führten zu solchen Kostensteigerungen, dass das Gebäude mit nur einem Parkdeck teurer sein wird als die erste Planung mit zwei Parkdecks.

Ursprünglich sollte das Gebäude rund 70 Millionen Euro kosten. Das war dem Rat zu viel – es sollte umgeplant und ein Parkdeck gestrichen werden. Das kommt die Stadt nun teuer zu stehen. Nun soll der abgespeckte Bau mehr als 80 Millionen Euro kosten. Daher hatte der Fachausschuss auch nicht mehr wirklich Lust, noch weiter über die Planungen zu diskutieren. Sie winkten den Plan einstimmig durch.
Stadtdirektor und Liegenschaftsdezernent Jörg Stüdemann hatte auf Nachfrage im Vorfeld daran erinnert, dass die Verzögerungen durch den Überplanungsauftrag des Rates entstanden seien. Dadurch habe die gesamte Architektur verändert werden müssen – schließlich müsse das ja auch mit der Barrrierefreiheit passen.
Grünes Dach mit Photovoltaik und grüne Fassaden geplant
Zudem gab es einen langen Diskurs über die mögliche Begründung der Fassade – die Entwürfe seien zwei Mal überarbeitet worden. „Auch das hat viel Zeit gekostet. Wir haben schon damals drauf hingewiesen, dass es länger dauert und die erwünschte Kosteneinsparung nicht zu erzielen ist – sie wurde durch die Preisentwicklung und zusätzliche Planungskosten aufgezehrt“, so Stüdemann.

Nun sollen in der eingeschossigen Tiefgarage 220 PKW-Stellplätze zur Verfügung stehen. Darin enthalten sind 75 Stellplätze mit E-Ladesäulen für PKW. Zusätzlich sind 24 Fahrradstellplätze mit E-Ladesäulen vorhanden.
Von außen soll die Halle später viel Natur bieten. Eine sogenannte troggebundene Grünfassade ist geplant: Die Pflanzen wurzeln in Trögen oder Pflanzgefäßen an der Fassade. Bewässert werden sollen sie mit Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wird und über ein Pumpsystem nach oben gelangt.
Auch das Dach wird grün: Geplant ist ein Solar-Gründach, also eine Kombination von Photovoltaik-Anlage und Dachbegrünung, mit der über die Verdunstungskälte der Effizienzgrad der PV-Module gesteigert werden kann.
Nach dem Beschluss sollen mehrere Schritte parallel laufen

Wenn der Rat am 3. Juli zustimmt, sollen dann mehrere Schritte parallel laufen, die sonst aufeinander folgen: Während das Bebauungsplanverfahren noch läuft, wird die Baugenehmigung bereits gestartet.
Auch die funktionale Leistungsbeschreibung wird schon erarbeitet und die Vergabe für die nächsten Phasen angestoßen.
So könnte die Halle zum Jahresende 2029 fertiggestellt sein. Das ist 4,5 Jahre später als ursprünglich geplant. Denn vor der Umplanung sollte 2022 Baustart sein und die Eröffnung für Sommer 2025 geplant…
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Reaktionen
Dortmunder Bürger
2021 hieß es noch: „Die neue Halle, die maximal 28 Millionen Euro kosten soll, ist der größte Baustein im Maßnahmenpaket der Dortmunder Sporthallen-Infrastruktur.“
Jetzt also (mind.) 80 Mio. Euro.
Wie kann man als Dortmunder Bürger da noch ruhig bleiben? Diese Kostensteigerung ist doch Wahnsinn!
Übrigens: in Düsseldorf ist gerade eine Vierfach-Sporthalle in Planung. Kostenpunkt: 21,7 Mio. Euro.
Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-schulen-an-der-redinghovenstrasse-erhaelt-vierfach-sporthalle_aid-108365107