Eine neue Band namens „Chilek“ gründet sich über Facebook und macht ein Blinddate für die erste Probe aus

Die Bandmitglieder von „Chilek“ v.l.: Lars Wege (Schlagzeug); Ludger Schmidt (Cello), Matthias Hecht (Gesang und Gitarre).

Von Jan Schebaum

Die Zeit der Auftritte von Bands und live-Musik stand lange still. Erst jetzt, im Frühling 2021, erwachen die Bands und Musiker*innen aus ihrem erzwungenen Winterschlaf, um die Bühnen mit Klang zu füllen. Doch trotz des Winterschlafes der Musikwelt kamen drei Musiker über Social Media für ihre erste Probe zusammen. Ein Blinddate, aus dem eine Band entstehen sollte. 

Bandname wurde bei der ersten Probe schnell gefunden: „… jetzt heißen wir wie meine Oma.“

Foto: Chilek.

Drei Musiker aus Dortmund, Bochum und Umgebung, haben sich über den Facebook Algorithmus gefunden. Auslöser dafür war Schauspieler und Theaterregisseur Matthias Hecht, der seine unfreiwillige Freizeit nutzte, um seine eigenen Songs von seinem Wohnzimmer aus auf Facebook zu präsentieren. ___STEADY_PAYWALL___

Die ihm bereits bekannten Musiker Ludger Schmidt und Lars Wege wurden so auf seine Musik aufmerksam. Schnell kam es zur ersten Probe in dem Bochumer Theater „Rottstraße 5“, wo Matthias eigentlich arbeitet.

Dieses Treffen war gleichzeitig ein Blinddate zwischen dem Cellisten Ludger und dem Schlagzeuger Lars, die sich vorher gar nicht kannten. Mit Gitarre, Schlagzeug und einem Cello besetzt, haben die Songs von Matthias sofort funktioniert, wie er sagt:

„Wir mussten es in keine Form bringen, weil es sofort gepasst hat, wie ich mir das vorgestellt habe.“ Auch der Bandname war innerhalb der ersten Probe schnell gefunden wie Lars erzählt: „Ich erzählte, wie ich am Grab meiner Oma stand und sagte, dass ihr Nachname Chilek ein cooler Band- oder DJ-Name wäre. Jetzt heißen wir wie meine Oma“. Neben der witzigen Anekdote, die hinter dem Namen steckt, sehen die Musiker im Klang des Namens eine Verbundenheit zum Ruhrgebiet und die Ähnlichkeit mit dem Wort „Cello“. 

„Nicht existierende Grenzen werden zu neuen Möglichkeiten“

Gerade dieses Instrument macht den Klang der Band so charakteristisch, denn Ludger nutzt sein eigentlich klassisches Instrument nicht nur als Bass-, sondern auch als Solo-Instrument. Mit verschiedenen Soundeffekten wie Hall, Echo oder Verzerrung mischt der Cellist den Songs eine neue Klangfarbe bei, die der Band „Chilek“ neue Möglichkeiten im Arrangement bietet.

Inhaltlich geht es in den komponierten Songs von Matthias um das Suchen oder um Dinge, die verloren wurden. Von der Interpretation der Stücke bis hin zur Stilrichtung haben sich die Musiker keine Grenzen gesetzt, da diese „zu neuen Möglichkeiten werden“, wie Matthias sagt. Einem Genre möchten sie sich nicht unterordnen, da sie das als Einschränkung sehen. 

Kein Genre bitte – die Einflüsse anderer Bands und die Grenzenlosigkeit  

Ihren ersten Gig spielten  „Chilek“ im Subrosa in der Nordstadt. Den Livestream findet ihr im Anhang des Artikels. Foto: Screenshot

Die unterschiedliche Prägung von Musiker*innen macht die absolut freie Gestaltung für „Chilek“ erst möglich. So steht Ludger gerade auf die Musik von „Xenakis“ und den „Red Hot Chili Peppers“. Wenn man „Chilek“ in eine Schublade stecken müsste, würde Ludger sie „lebendige Musik“ taufen.

Auch für Lars und Matthias ist diese Schublade nicht vorhanden: „Unsere Grenze ist erreicht, wenn es einem von uns nicht gefällt“, sagt Matthias. Denn das Genre wird nebensächlich, wenn die Band einen Namen hat. Bei den „Red Hot Chili Peppers“ fragt schließlich niemand, was die für eine Musik machen.

Das grenzenlose Trio hat dennoch eine Richtung, die sie kategorisch ablehnen, nämlich rechtspolitische Musik. Die Band „Chilek“ möchte möglichst viel live spielen und das Publikum entscheiden lassen, wie ihre Musik wahrgenommen wird. 

Spannung und Wirkung – Das Trio ist auf die ersten Konzerte gespannt 

Besonders Matthias ist auf die Reaktion des Publikums gespannt, wenn seine eigenen Songs das erste Mal ungeschützt auf neue Ohren treffen. Wo sie dafür auftreten, ist den drei Musikern relativ egal, denn für sie ist vor allem eines wichtig: Spielen, spielen, spielen. So viel, wie es geht. Ihren ersten Auftritt hatten „Chilek“ bereits in Form eines Livestreams im Subrosa (siehe Anhang des Artikels).

Wer die Band „Chilek“ live erleben möchte, sollte unbedingt auf ihrer Facebookseite (Link im Anhang) vorbeischauen, um nichts zu verpassen. Das erste Konzert mit Publikum nach der langen Durststrecke hat die Band bereits beim „Sommer auf dem Imbuschplatz“ in Bochum absolviert.

Es besteht sogar die Möglichkeit, das „Chilek“ bei Euch zuhause im Garten und im Wohnzimmer für Stimmung sorgen. Bei Interesse einfach mal auf der Facebook-Seite der Band vorbeischauen und Kontakt aufnehmen.

 

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