Einbruchszahlen gehen in Dortmund und Lünen weiter zurück: Neue App zeigt die Tatorte der Zukunft

Tatortdienst Polizei Dortmund
Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich bei den Einbruchszahlen in Dortmund und Lünen fort. Strafverschärfung, bessere Eigensicherung und gute Ermittlungsarbeit sind die Gründe hierfür. Foto: Polizei Dortmund

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Nordrhein-Westfalen laut Polizei Dortmund erneut gesunken. Hiermit setz sich ein Trend der vergangenen Jahre fort. Eine aktuelle Auswertung zeige, dass die Fallzahlen in der 600.000-Einwohner-Stadt Dortmund zwischen Januar und Oktober in der Summe erstmals nur noch dreistelllig gewesen sei. Positiv sei die Entwicklung auch in Lünen, wo mehr als 86.000 Menschen leben.

Rückgang der Einbruchsfälle in Dortmund um 20, 53 und in Lünen um 26,88 Prozent

NRW-weit sei die Zahl um sechs Prozent auf rund 22.000 Taten gesunken. Im Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund falle der Trend im Vergleich zum Oktober 2019/2020 noch deutlicher aus: In Dortmund liege der Rückgang bei 20,53 und in Lünen bei 26,88 Prozent. ___STEADY_PAYWALL___

Die Übersicht für Dortmund, jeweils Januar bis Oktober:

  • 2015: 2781             2018: 1270
  • 2016: 2391             2019: 1018
  • 2017: 1683             2020: 809

Die Übersicht für Lünen, jeweils Januar bis Oktober:

  • 2015: 289               2018: 177
  • 2016: 305               2019: 93
  • 2017: 153               2020: 68

Erhöhtes Strafmaß, bessere Eigensicherung und schlagkräftige Ermittlungskommission

Tatortdienst Polizei Dortmund
Beamte des Tatortdienstes der Polizei bei der Arbeit.

Aus Sicht der Polizei gibt es nicht den einen Grund für den Rückgang, sondern mehrere Faktoren greifen ineinander:

Die Kriminalpolizei arbeitet weiter u.a. in der schlagkräftigen Struktur einer Ermittlungskommission und richtet dabei den Fokus auf die Bandenkriminalität. Das erhöht den Druck auf Kriminelle und führt zu Ermittlungserfolgen.

Die 2017 vom Deutschen Bundestag beschlossene Veränderung des Strafgesetzbuchs droht höhere Strafen für dieses Verbrechen an. Die Mindeststrafe liegt jetzt bei einem Jahr Haft und nicht mehr bei drei Monaten.

Haus- und Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter sichern Türen und Fenster besser. Damit ist der mechanische Widerstand größer – so steigen der Arbeitsaufwand und das Entdeckungsrisiko der Täter.

Von Bedeutung sei auch die Pandemie: Viele Beschäftigte würden Haus und Wohnung teilweise über Monate als Homeoffice nutzen, sodass die Tatobjekte bewohnt sind und damit für Einbrecher als „Arbeitsplatz“ zu gefährlich sind.

Gregor Lange: „ Insgesamt 877 Einbrüche in Dortmund und Lünen sind 877 Einbrüche zu viel.“

Polizeipräsident Gregor Lange: „Die Zahlen verlaufen ausgesprochen positiv. Aber wir dürfen nicht locker lassen: In zu vielen Häusern und Wohnungen haben die Täter noch leichtes Spiel, weil Haustüren offen stehen oder Fenster und Wohnungstüren nicht gut gesichert sind. Deshalb sind die kostenlosen Beratungsangebote der Kriminalpolizei immer noch topaktuell. Insgesamt 877 Einbrüche in Dortmund und Lünen sind 877 Einbrüche zu viel.“

Die Beratungsstelle der Dortmunder Kriminalpolizei informiert kostenlos über den Schutz vor Einbrechern. Kontakt: 0231/132 7950.

Neue App bietet „Einbruchsradar“ mit Tatorten und Präventionstipps

Screenshot der KATWARN-App im Apple App Store.

Neu ist eine Smartphone-App mit einem „Einbruchsradar“, der vergangene Tatorte aus den Wohnbezirken anzeigt und auch Einbruchs-Prognosen erstellt. Datenbasis dafür ist eine landesweit und auch beim Polizeipräsidium Dortmund bereits genutzte Software. Sie heißt „Skala“ – die Abkürzung für „System zur Kriminalitätsanalyse und Lageantizipation“.

Vom Landeskriminalamt aufbereitete lokale Prognosedaten stehen den Bürgerinnen und Bürgern nun digital zur Verfügung – erstmals ab dem 30. November 2020. Dortmund ist eine von 16 NRW-Städten, in denen diese Tatort-Daten dann abrufbar sind.

Wer im App-Store oder bei Google Play sucht, wird mit den Begriffen „Katwarn“ und „Mehrwetter“ fündig. Dort sind dann nicht nur die Tatorte zu sehen, sondern auch Präventionstipps.

 

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  1. Einbruchsschutz jetzt auch digital! Die professionelle, unabhängige und kostenfreie Beratung Ihrer Polizei zum Einbruchschutz ist ab sofort auch digital möglich, kontaktlos und sicher! (PM)

    Einbruchsschutz jetzt auch digital! Die professionelle, unabhängige und kostenfreie Beratung Ihrer Polizei zum Einbruchschutz ist ab sofort auch digital möglich, kontaktlos und sicher!

    Opfer eines Einbruchs zu sein bedeutet einen tiefen Einschnitt in die Intimspähre und das eigene Sicherheitsgefühl kann nachhaltig erschüttert werden. Den besten Schutz davor bieten immer noch gut gesicherte Fenster und Türen und ein stets sicherheitsbewusstes Verhalten. Ungefähr jeder zweite Einbruch bleibt im Versuch stecken. Machen Sie es dem Einbrecher so schwer wie möglich oder sogar unnmöglich!

    Obwohl die Polizei in den letzten Jahren große Erfolge bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls erzielen konnte, gilt es jetzt nicht nachzulassen und noch mehr Häuser und Wohnungen gegen Einbruch zu sichern.

    Um Sie auch in diesen schwierigen Zeiten kontaktlos, aber persönlich und individuell beraten zu können, ermöglicht die Polizei ab jetzt die Beratung per Videokonferenz.

    Erkundigen Sie sich ganz einfach bei uns unter der Rufnummer 0231-132 7950 nach der Möglichkeit, sich von unseren technischen Fachberatern Michael Duisberg und Indra Naskar live zu Hause beraten zu lassen. Nutzen sie die Gelegenheit ihr Heim zu sichern!

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