
Diskriminierende Bemerkungen gibt es nicht nur an Stammtischen, auf der Arbeit, unter Freunden oder sogar in der Familie. Doch wie und was dem entgegnen? Stefan von Zons ist politischer Trainer und hat verschiedene Workshops zum Thema „Gemeinsam gegen diskriminierende Stammtisch-Parolen“ im Programm. In spielerischen Übungen will er kommunikatives Handwerkszeug für solche Situationen vermitteln. Für den Workshop, am 6. Februar 2025, in der VHS gibt es noch freie Plätze. Die Veranstaltung beginnt um 17.45 Uhr und dauert rund drei Stunden. Auch in weiteren Veranstaltungen informieren Expert:innen bei der VHS zu Demokratie-Themen.
Erstmal wieder ins Gespräch kommen
„Den Medien und dieser Lügenpresse kann man doch nicht mehr trauen.“ – „Der kleine Mann hat ja nichts mehr zu sagen.“ Sätze wie diese schallen bei den Workshop von Stefan von Zons durch den Raum. Die Personen stehen bei der Übung im Kreis und alle können verschiedene Reaktionen im geschützten Raum ausprobieren. „Ich bin nicht deiner Meinung“, sagt ein Mann und geht. „Auch das ist eine Reaktion, wenn man nicht diskutieren kann oder möchte, aber seine Ablehnung deutlich machen möchte“, sagt Stefan von Zons.
Der 51-jährige freie Trainer hat sich auf präventive Arbeit spezialisiert, schlichtet aber auch in Krisensituationen. Oft geht er in Schulen, immer mehr aber kommen auch Erwachsene, die sich über ihr Schweigen ärgern. „Es gibt viele Menschen, die Haltung zeigen möchten, aber nicht wissen wie“, sagt er. Zu seinen „Kunden“ gehören auch enge Angehörige von „Tätern“, die sich Tipps für einen Umgang mit extremen Meinungen im engsten Familienkreis wünschen. Aber auch welche, die diskriminierenden Äußerungen im Job oder auf der Straße Paroli bieten wollen. Das alles vermittelt Stefan von Zons mit Humor im geschützten Raum.
„Es ist wichtig, dass wir wieder miteinander ins Gespräch kommen und diskutieren können. Es geht nicht darum, jemanden von seiner Meinung zu überzeugen, sondern es geht um die Kommunikation, zu erkennen, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Ich will Argumentationshilfe geben und helfen, Sprachmuster zu erkennen“, sagt Stefan von Zons. Jede Gruppe ist für ihn eine neue Chance, wieder miteinander zu sprechen – es geht ihm vor allem um die Mitläufer. „Wenn keiner widerspricht, wird es schon richtig sein – so denken viele“, sagt er. Wenn man die Mitläufer zum Nachdenken bekommt, dann sei schon viel geholfen.
Weitere Veranstaltungen der VHS zur Demokratie
Was hat Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit zu tun? In einer Online-Veranstaltung (6. Februar), zusammen mit der ARD, geht es um den gesellschaftlichen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien und wie sie den demokratischen, sozialen und kulturellen Auftrag bestmöglich im Sinne der Bürger:innen erfüllen wollen. Das erläutert Marc Heydenreich (ARD) in einem Impulsvortrag, danach geht es in die Diskussion. Die Veranstaltung (25-51426) beginnt um 18 Uhr und ist kostenfrei. Der Zugangslink wird nach Anmeldung zugeschickt, ein internetfähiger PC/Laptop ist nötig. Anmeldeschluss ist am 5. Februar.

Newsroom: Wie arbeitet eine Nachrichtenredaktion? Welche News schaffen es in die Nachrichtensendung und woher bekommen die Journalist:innen eigentlich ihre Informationen? In der VHS-Veranstaltung (25-51140) am 20. Februar in Zusammenarbeit mit der ARD wird die Arbeit der Nachrichtenredaktion vorgestellt. Die Online-Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und ist kostenfrei. Der Zugangslink wird nach Anmeldung zugeschickt, ein internetfähiger PC/Laptop ist nötig.
Die neue Realität der EU-Asylpolitik vor der Bundestagswahl. Um die Asylpolitik und ihre Auswirkung auf die Asylsuchenden und die Kommunen geht es am 10. Februar. Nachdem sich die Europäische Union vergangenes Jahr auf eine Reform des europäischen Asylsystems geeinigt hatte, wurde sie teilweise schon wieder von der Wirklichkeit überholt. Mitgliedstaaten führten von sich aus Grenzkontrollen und Zurückweisungen von Asylsuchenden an den Staatsgrenzen ein. Einige Regierungen wollen die EU-Asylregeln nicht anwenden. Was bedeutet das für die Asylsuchenden im Vorfeld der Bundestagswahl in der Bundesrepublik Deutschland? Und ganz konkret: für die Kommunen, in denen die Geflüchteten unterkommen? Diese Fragen werden mit Prof. Dr. Eckart Stratenschulte diskutiert. Die Veranstaltung in der VHS ist kostenfrei. Beginn um 17.45 Uhr. Dauer rund zwei Stunden.
Was bedeutet die FPÖ für Europa? Eine Online-Veranstaltung zur österreichischen Partei FPÖ zeigt am Donnerstag, 20. Februar, von 19 bis 20.30 Uhr den Aufstieg der Partei auf. Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei (FPÖ) ist an fünf von neun Landesregierungen beteiligt, ihr Bundesvorsitzender Herbert Kickl will ausdrücklich Volkskanzler werden. Kickl orientiert sich offen am ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán: Das betrifft die Medienpolitik genauso wie die Europapolitik. Johannes Huber berichtet, wie er dieses Ziel bislang erreichen konnte. Er ist selbstständiger Journalist und Blogger. Eine Veranstaltung der VHS und der Auslandsgesellschaft. Anmeldung: veranstaltungen@auslandsgesellschaft.de. Der Zugangslink wird zugesandt.
Mehr Informationen:
- Für den Workshop von Stefan von Zons kann man anmelden sich unter: vhs.dortmund.de/kurse.
- Zur Anmeldungen und dem Veranstaltungsangebot geht es unter: vhs-dortmund.de.
Reaktionen
„Und was kann ich tun?“ Gemeinsam aktiv für die Demokratie: Multikulturelles Forum lädt mit LpB NRW Personen und Initiativen zu einem Demokratieretter-Wochenende ein (PM)
In einer Zeit, in der Rassismus und extremistische Ideologien nicht nur am Rande, sondern immer mehr auch in der Mitte unserer Gesellschaft sichtbar werden, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Themen nicht nur zu diskutieren, sondern aktiv gegen die Gefährdung von demokratischen Werten vorzugehen. Die Demonstrationen der letzten Tage zeigen, dass viele Menschen auch in unserer Region ein Zeichen für die vielfältige, demokratische Gesellschaft setzen möchten. Denkt man an die Demonstrationen Anfang 2024 zurück, ist aber auch klar, dass einem aktiven Engagement auch darüber hinaus eine große Bedeutung zukommt.
Für viele (potenziell) Engagierte stellt sich hierbei häufig die Frage, wie ein solches Engagement aussehen kann. Mit dieser Frage beschäftigt sich eine gemeinsame Wochenendtagung, die das Multikulturelle Forum gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung NRW und der AEF am 5. und 6. April 2025 ausrichtet. „Ob Personen, die sich jetzt erstmalig denken, dass sie dem Rechtsruck etwas entgegensetzen möchten, Engagierte, die noch Verbündete suchen, oder Gruppen, die neue Ansätze kennenlernen und an ihren Ideen arbeiten möchten – unsere Wochenendtagung soll ein Lern- und Austauschort für alle sein,“ freut sich Zeynep Kartal, die für das Multikulturelle Forum an der Planung der Tagung involviert ist.
Neben spannenden Vorträgen, z.B. von Autorin und Journalistin Gilda Sahebi, bietet die Tagung viele Praxis-Workshops zu zivilgesellschaftlichem Engagement, zu erprobten Kommunikationsansätzen, zu den Möglichkeiten des Engagements im Netz und vielem mehr. Außerdem dient die Tagung auch als Raum für den Austausch untereinander, damit die Teilnehmenden ihre eigenen Themen und Anliegen mitbringen, Mitstreiter*innen oder Anknüpfungspunkte finden, einander inspirieren und voneinander lernen können.
Das zweitägige Forum ist eine Kooperation der Landeszentrale für politische Bildung NRW, der AEF-Spanischen Weiterbildungsakademie und des Multikulturellen Forums e.V. und findet in der Akademie Klausenhof in Hamminkeln statt. Alle Informationen zur Anmeldung und das vollständige Programm finden Interessierte auf der Website des Multikulturellen Forums unter http://www.multikulti-forum.de