Klimafreundliche Heizenergie soll die Umwelt schonen und Kosten sparen

Die ersten Wärmepumpen-Heizungen für fast 700 Wohnungen von Vonovia sind installiert

In Dortmund hat Vonovia unter anderem in der Gerstenstraße die Wärmeversorgung von Erdgas- auf Wärmepumpenheizungen umgestellt. Dabei kommen Systeme von vier Herstellern zum Einsatz, unter anderem Vaillant.
In Dortmund hat Vonovia unter anderem in der Gerstenstraße die Wärmeversorgung von Erdgas- auf Wärmepumpenheizungen umgestellt. Dabei kommen Systeme von vier Herstellern zum Einsatz, unter anderem Vaillant. Foto: Simon Bierwald

Das Wohnungsunternehmen Vonovia hat in Dortmund damit begonnen, geeignete Wohnimmobilien von Erdgas- auf Wärmepumpenheizungen umzustellen. Bis Ende 2022 wurden in 31 Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 445 Wohneinheiten Luftwärmepumpen installiert, im ersten Quartal 2023 folgen 19 weitere Wohngebäude mit insgesamt 226 Wohneinheiten. Das Investitionsvolumen beträgt rund acht Millionen Euro. Die Maßnahme ist Teil der Vonovia Initiative, den Gebäudebestand bis 2045 nahezu klimaneutral zu gestalten. Hierzu soll unter anderem der Einsatz von Wärmepumpen und von Photovoltaikanlagen in den Gebäudebeständen forciert werden.

Erneuerbare Energiequelle schont Klima und Geldbeutel

Wärmepumpen beziehen einen Großteil ihrer Energie zum Heizen aus der Umwelt und nutzen damit eine erneuerbare Energiequelle. Hinzu kommt eine im Vergleich zu anderen Heizsystemen geringe Menge an Energiebezug aus dem Versorgungsnetz in Form von Strom.

Mit Blick auf aktuelle Prognosen, dass die Energiekosten auch weiterhin hoch bleiben, sind Wärmepumpen damit ein effizienter und klimafreundlicher Weg, Heizenergie und damit Kosten zu sparen. Dies gilt gerade im Hinblick auf die zuletzt stark gestiegenen Erdgaspreise.

Das bestätigt auch eine aktuelle Vergleichsstudie des Prognos Instituts, der zufolge die Installation von Wärmepumpenheizungen in Mehrfamilienhäusern – insbesondere bei einem hohen Erdgaspreisniveau – deutliche Kosteneinsparungen für Mieter bringt.

Eine energetische Sanierung ist die Voraussetzung

Vonovia Projektleiter Patrick Knieps (links) und Heiko Scharf, Heizungs-/Sanitärinstallateur bei Vonovia, neben der neuen Wärmepumpen-Heizungszentrale eines Mehrfamilienhauses in Dortmund.
Projektleiter Patrick Knieps (links) und Heizungsinstallateur Heiko Scharf neben der neuen Wärmepumpen-Heizungszentrale eines Mehrfamilienhauses in Dortmund. Foto: Simon Bierwald

Vonovia bewirtschaftet in Dortmund knapp 20.000 Wohnungen und ist damit größter Vermieter der Stadt. Mittelfristig besteht im gesamten Vonovia-Bestand das Potenzial für jährlich dreistellige Millioneninvestitionen in den Energieträgerwechsel. Bis Ende 2027 könnte damit der Erdgasbedarf um bis zu 30 Prozent sinken.

„Die Effizienz der Wärmepumpe ist stark abhängig vom Systemkontext. Die Dortmunder Bestände eignen sich gut, da wir sie in den vergangenen zehn Jahren zu rund zwei Drittel energetisch saniert haben. Diese vergleichsweise hohe Quote ist eine ideale Ausgangsbasis“, so Vonovia-Regionalbereichsleiter Ralf Peterhülseweh. Den ersten realisierten Projekten soll in den nächsten Jahren eine Forcierung des Wärmepumpenausbaus in Dortmund folgen, so Peterhülseweh.

Damit die ersten Mieter:innen bereits in der laufenden Heizperiode von dem Einsparpotenzial der fortschrittlichen Technologie profitieren können, ist jetzt eine enge Abstimmung mit dem Dortmunder Stromnetzbetreiber DONetz wichtig, um die Anlagen auch zeitnah in Betrieb nehmen zu können.

Zukunftsfähige Wärmeerzeugung für den Klimaschutz

„Wir begrüßen die Initiative von Vonovia, durch Investitionen in eine zukunftsfähige Wärmeerzeugung die Abhängigkeit von teuren Energieimporten zu verringern. Das ist eine zeitgemäße Entscheidung. Zugleich sind die ersten realisierten Projekte zusammen mit dem von Vonovia intensivierten Ausbau der Photovoltaik ein wichtiger Impuls in Richtung Klimaschutz in den Dortmunder Quartieren“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Zwei der Projekte werden eng durch das auf regenerative Energien spezialisierte Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE begleitet. Hier wird ein detailliertes Monitoring der Anlagen durchgeführt, um ein noch besseres Verständnis für einen effizienten Anlagenbetrieb im Mehrfamilienhaus zu erhalten.

„Allein durch die jetzt realisierten ersten Projekte in Dortmund lassen sich voraussichtlich mehr als 400 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Dies bedeutet eine Reduzierung um rund 40 Prozent im Vergleich zu den bisher betriebenen Heizungen“, erläutert Lars Dittmann, Abteilungsleiter Portfoliomanagement bei Vonovia.

Da die Wärmepumpen mit Strom betrieben werden und der Anteil erneuerbarer Energien im Strommix weiter steigen wird, erwartet Vonovia in zehn Jahren eine weitere Einsparung von jährlich rund 400 Tonnen CO2 durch die dann bessere Klimabilanz des genutzten Stroms.

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Reaktionen

  1. Baustopp bei Vonovia: GRÜNE machen Tempo bei Dachausbau (PM)

    Die Ankündigung von Vonovia, 2023 keine neuen Wohnungen zu bauen, hat die GRÜNEN im Rat der Stadt Dortmund alarmiert. Sie werden das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Planungsausschusses setzen und auch nach den Auswirkungen für aktuelle Projekte in Dortmund fragen.

    „Die Ankündigung eines der größten Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet, alle Baupläne für 2023 auf Eis zu legen, ist eine alarmierende Meldung“, bestätigt Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der GRÜNEN. „Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum steigt in Dortmund seit Jahren. Schon jetzt gibt es lange Wartelisten bei den Wohnungsunternehmen – insbesondere für Familien. In der Stadt bräuchten wir jährlich 2.000 neue Wohnungen, vor allem im geförderten Wohnungsbau. Die Zahlen werden schon heute nicht erreicht. Wenn es jetzt noch einen Baustopp bei den Wohnungsunternehmen gibt, ist das eine Katastrophe“. Es stelle sich die Frage, wie man hier jetzt schnell Lösungen, z.B. mit Hilfe der neu aufgestellten Stadtentwicklungsgesellschaft oder durch die verlängerte Gültigkeit von Baugenehmigungen finden könne.

    In Dortmund hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein, und damit auf eine geförderte Wohnung. Der Mietpreis dafür liegt aktuell bei 6,40€/qm. „Das bedeutet“, so Ingrid Reuter, „dass sich jede*r Zweite eine frei finanzierte Wohnung einfach nicht leisten kann. Der Druck nimmt zudem noch weiter zu, weil immer mehr Preisbindungen für geförderte Wohnungen, die auf 20 bis 25 Jahre begrenzt sind, auslaufen.“

    Aus Sicht der GRÜNEN muss jetzt verstärkt über Nachverdichtungen, Umbau und Dachausbau nachgedacht werden. In ihrem Haushaltsantrag wollen Grüne und CDU gerade letzteres auch mit städtischem Geld nochmal deutlich unterstützen.

    „Im Ausschuss möchten wir wissen, welche Projekte von der Ankündigung der Vonovia in Dortmund direkt betroffen sind und ob Auswirkungen z.B. auf das Projekt an der Insterburger Straße zu befürchten sind. Und vor allem, wie und welche Lösungen für die Zukunft gefunden werden können“.

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