Tag der Arbeit: Nach zwei Jahren Corona-Pause wieder Großveranstaltung

1. Mai im Zeichen der Wahl: Demo und zentrale NRW-Kundgebung des DGB im Westfalenpark

Die Demonstration zum Tag der Arbeit des DGB 2019 führt vom Platz der Alten Synagoge zum Westfalenpark. Fotos: Klaus Hartmann
Die Demonstration zum Tag der Arbeit des DGB führt  vom Platz der Alten Synagoge zum Westfalenpark. Foto: Klaus Hartmann für nordstadtblogger.de

Nach dem weitgehenden Wegfall der Corona-Restriktionen lädt der DGB Dortmund-Hellweg, wie traditionell üblich, am 1. Mai wieder zum Demonstrationszug ab 11 Uhr vom Platz der Alten Synagoge Richtung Westfalenpark. Dort findet anschließend die zentrale Landeskundgebung auf der Bühne an der Festwiese statt. Es folgt eine Diskussionsrunde mit den Spitzenkandidat*innen der demokratischen Parteien zur kommenden Landtagswahl. Auch das bunte Kultur- und Familienfest kann in diesem Jahr an Ort und Stelle stattfinden.

DGB-Aufruf für Frieden, Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt

In seinem bundesweiten Aufruf zum 1. Mai setzt sich der Deutsche Gewerkschaftsbund auch mit dem gegenwärtigen Krieg in der Ukraine auseinander: „Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt kommen nicht von selbst. Sie müssen immer wieder gemeinsam erkämpft werden. Die Menschen spüren das in diesem Jahr so intensiv wie seit vielen Jahren nicht mehr.“

Solidarität mit der Ukraine beim Ostermarsch 2022. Auch der DGB macht dies am 1. Mai zum Thema. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

In diesen Zeiten tiefgreifender Veränderungen stünden die Gewerkschaften für ein solidarisches Miteinander. „Gemeinsam gehen wir in diesem Jahr wieder auf die Straßen und Marktplätze und setzen am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zukunft. Denn wir wissen: Solidarität braucht Nähe!“, so der DGB.

Durch den brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine sterben jeden Tag Menschen. Millionen Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, sind auf der Flucht. „Dieser Krieg ist auch ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, die auf Freiheit, Menschenrechten, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit basiert“, kritisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund.

Die Botschaft der Gewerkschafter:innen zum 1. Mai lautet daher:  „Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung für die Ukraine! Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!“

GeMAInsam Zukunft gestalten: sozial, ökologisch, demokratisch

Weiter heißt es in dem Aufruf: „Mit rasanter Geschwindigkeit hat sich unser Leben in den vergangenen Jahren verändert. Klimaschutz, Digitalisierung und Globalisierung haben enorme Auswirkungen darauf, wie wir arbeiten, leben und konsumieren. Für uns ist klar: Diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation können wir nur mit einer starken Mitbestimmung und einer hohen Tarifbindung erfolgreich gestalten. Gute Arbeit, nachhaltigen Wohlstand und sozialen Fortschritt gibt es nur mit einem Ausbau der Arbeitnehmerrechte und starken.“

1.Mai-Demo des DGB für soziale Gerechtigkeit und gegen Rechtsextremismus in Dortmund. Foto: Alex Völkel
1.Mai-Demo des DGB für soziale Gerechtigkeit und gegen Rechtsextremismus in Dortmund. Archivbild: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Die Menschen brauchten Sicherheit, gerade in Krisenzeiten und in Zeiten des Wandels. Daher fordern die Gewerkschaften eine gute Qualifizierung der Beschäftigten für die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik.

„Wir fordern die Erneuerung des Sicherheitsversprechens für einen solidarischen Sozialstaat mit guten Renten sowie einer Bürger- und Pflegevollversicherung. Sozialabbau zur Gegenfinanzierung der gegenwärtigen Krisen lehnen wir ab: Sozialabbau ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie“, heißt es im Aufruf.

Ihr (Zwischen-)Fazit: „Wir haben viel erreicht! Durch Kurzarbeit konnten in der Pandemie drei Millionen Arbeitsplätze gerettet und die Arbeitslosigkeit niedrig gehalten werden. Dass der Mindestlohn noch in diesem Jahr auf 12 Euro erhöht wird, ist auch unser Erfolg. Das kommt Millionen Menschen – besonders Frauen – im Land zugute.“

Und weiter heißt es: „In diesen Wochen finden Betriebsratswahlen in rund 28.000 Betrieben statt. 180.000 Betriebsrät:innen kämpfen für Gute Arbeit und sichere Beschäftigungsperspektiven. Das geht am besten mit und in Gewerkschaften!“

Der Appell: „Wir stehen für eine demokratische, gerechte und solidarische Gesellschaft und Arbeitswelt. Wir stehen für die solidarische Kraft der Vielen! Die Herausforderungen unserer Zeit können wir meistern, in Deutschland und Europa, wenn wir gemeinsam handeln und niemanden bei den Veränderungen, die vor uns liegen, alleine lassen“, so der DGB.

Ablauf des Programms am 1. Mai:

DGB Dortmund-Hellweg
  • Die AWO-Gruppe trifft sich wie immer um 10.30 Uhr vor dem AWO-Zentrum in der Klosterstraße, um von dort gemeinsam zum Theatervorplatz (Platz der Alten Synagoge) zu laufen.
  • 11 Uhr: Beginn der offiziellen DGB-Demonstration am Platz der Alten Synagoge. Von dort geht es zum Westfalenpark, der an diesem Tag allen allen Demonstrierenden unentgeldlich offensteht.
  • Dort im Westfalenpark findet ab ca. 12:15 Uhr die Mai-Kundgebung statt, u.a. mit der Mai-Rede der DGB-Landesvorsitzenden Anja Weber und einem moderierten Talk mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unter der Mitwirkung von Dortmunder Betriebs- und Personalräten.
  • Ab ca. 13 Uhr: Podiumsdiskussion mit den Spitzenkandidat*innen zur Landtagswahl Thomas Kutschaty (SPD), Mona Neubaur (Grüne), Jules El-Khatib (Die Linke) und Joachim Stamp (FDP), Weitere Beiträge auf der Bühne von Vertreter:innenn verschiedener Dortmunder Jugendverbände.
  • Um 13 Uhr beginnt ebenfalls das bunte Kultur- und Familienfest. In unmittelbarer Nähe zum Fernsehturm gibt es unter anderem das Schlemmermobil, den AWO-Stand, Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, Infostände und natürlich die legendäre Currywurst vom Schultenhof, mit Pommes, versteht sich.

 

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Reaktionen

  1. Demo der Initiative „Anarchistischer 1. Mai in Dortmund“ (PM)

    Der 1. Mai ist seit mehr als einhundert Jahren der Tag der
    Arbeiter*innenbewegung. Seit Jahren finden an diesem Tag in Dortmund als
    Alternative zu den Veranstaltungen des DGB anarchistische 1.
    Mai-Demonstrationen statt.

    In der Vergangenheit nahmen stets mehrere
    Hundert Menschen an diesen Demonstrationen teil. Im vergangenen Jahr war
    die anarchistische 1. Mai-Demonstration mit 800 Teilnehmer*innen sogar
    die teilnehmerstärkste Versammlung am 1. Mai in Dortmund.

    Auch in diesem Jahr rufen wir, ein Initiativ-Kreis aus der
    anarchistischen Bewegung unserer Stadt, zur 1. Mai-Demonstration auf.
    Unsere Versammlung unter dem Motto „Für eine Zukunft ohne Krisen“ ist
    bereits angemeldet und wird um 16 Uhr im Westpark beginnen. Von dort
    werden wir nach einer Auftaktkundgebung in Richtung Hauptbahnhof laufen.

    Dort wird eine Zwischenkundgebung stattfinden. Danach wird sich die
    Demonstration über den Wall und die Nordstadt bis zum Blücherpark im
    Hafen bewegen. Im nahegelegen anarchistischen Zentrum Black Pigeon und
    im Blücherpark wird es anschließend Essen und vielfältiges
    Kulturprogramm geben.

    Mehr Infos und den Aufruf zur Demonstration auf der
    Website: https://1maidortmund.blackblogs.org/.

  2. LINKE Spitze beim 1. Mai in NRW (PM)

    Wie in jedem Jahr werden die Landessprecher:innen der Partei DIE LINKE NRW an den Kundgebungen zum 1. Mai teilnehmen. Auch Dr. Carolin Butterwegge wird wieder am 1. Mai teilnehmen, in diesem Jahr als Spitzenkandidatin für DIE LINKE NRW. Sie sagt:

    „Durch den langjährigen gemeinsamen Kampf für mehr Gerechtigkeit und natürlich die gemeinsame Herkunft aus der Arbeitnehmerbewegung fühlen wir uns den Gewerkschaften seit jeher tief verbunden. Der Einsatz für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und natürlich für einen größeren Anteil am Ertrag ihrer Arbeit, also bessere Bezahlung, gehört seit jeher zum Kern linker Arbeit. Gerechtigkeit haben wir auch zum Zentrum unseres Wahlkampfes gemacht, denn: mehr Gerechtigkeit ist dringend nötig. Ob wir von Kita-Plätzen sprechen, von Bildung, von Wohnungen – überall gilt: Wer reich ist, hat keine Probleme, wer knapp zum Monatsende rechnen muss, kann sich oft eigentlich Selbstverständliches nicht leisten.

    Ich sage: Wir als Gesellschaft können uns die Samthandschuhe gegenüber den Reichen nicht leisten. Wir müssen die großen Vermögen in die Pflicht nehmen, mit einer Vermögenssteuer und einer einmaligen Krisen-Vermögensabgabe.“

    Jules El-Khatib, Landessprecher und Spitzenkandidat für DIE LINKE NRW, stellt fest:

    „Wir haben ja die Situation, dass viele wichtige Aufgaben in NRW vernachlässigt werden, weil angeblich kein Geld da ist. Ob es um genügend Lehrkräfte geht, um Kita-Plätze, um einen leistungsfähigen Nahverkehr: Die Aufgaben liegen seit mindestens 10 Jahren auf dem Tisch, passiert ist wenig. Und jetzt haut die Bundesregierung mal eben 100 Milliarden extra für Waffen raus. 100 Milliarden, davon könnte man 10 Jahre lang 200.000 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher bezahlen, oder 100.000 zusätzliche Pflegekräfte in den Krankenhäusern und 100 000 in Pflegeeinrichtungen für 9 Jahre. Wir brauchen keinen neuen Rüstungswettlauf, wir brauchen ausreichend Kita-Plätze, ausreichend Pflegekräfte und faire Bezahlung der Beschäftigten in diesen wichtigen Berufen.

    Und gleichzeitig schwören Anzugträger in Düsseldorf und Berlin die arbeitenden Menschen auf harte Zeiten ein. Man solle mal die Ärmel hochkrempeln, der Höhepunkt des Wohlstandes sei vorbei… damit meinen die Schwarz-Gelben Herren nicht sich selbst, damit meinen sie die arbeitende Mehrheit.“

    Nina Eumann, Landessprecherin für DIE LINKE NRW erklärt:

    „‘Mehr von uns ist besser für alle‘ sagen die Pflegekräfte im Kampf um verbindliche Personalpläne, bessere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Dass das stimmt leuchtet jedem sofort ein, außer den Arbeitgebern, sei es den öffentlichen, oder den Privaten. Nun sagt Die Linke: Krankenhäuser gehören in die öffentliche Hand, und die öffentliche Hand braucht eine Regierung, die die Interessen der Mehrheit in den Fokus rückt. Krankenhäuser sollen Gesund machen, nicht Gewinn, und wenn die Frage ist, ob Geld in Krankenhäuser oder in Waffen investiert wird, dann steht Die Linke klar auf Seiten der Beschäftigten und der Patientinnen und Patienten. Deshalb unterstützen wir die Aktion „Notruf-Entlastung“.

    ‚Mehr von uns ist besser für alle‘ gilt auch für den Sozial- und Erziehungsbereich, auch da steht Die Linek voll hinter den Beschäftigten. Mehr von uns, das heißt in beiden Fällen auch, mehr für Euch, denn nur wenn der Beruf attraktiv ist und gut bezahlt wird, wird auch dauerhaft genug Personal da sein.

    Mehr ist nur fair gilt außerdem überall da, wo die Konzerne dicke Gewinne machen, aber beim Personal knausern, aktuell in der Stahlindustrie und sowieso bei Amazon, wo die Beschäftigten noch immer darum kämpfen müssen überhaupt einen Tarifvertrag zu bekommen. Kein Tarifvertag bei einem gigantischen Unternehmen, das dem reichsten Menschen der Welt gehört… das ist ein absolutes Unding. In diesem Sinne wünschen wir allen Beschäftigten einen kämpferischen 1. Mai!“

    Übersicht Orte und Daten:

    Dr. Carolin Butterwegge wird am 1. Mai in Köln teilnehmen:
    Was: 1. Mai Demonstration Köln des DGB
    Ort: Hans-Böckler-Platz, 50672 Köln
    Zeit: 01.05.2022, 12:00

    und

    Was: 1. Mai Kundgebung Köln des DGB
    Ort: Heumarkt, 50667 Köln
    Zeit: 01.05.2022, 13:00

    Jules El-Khatib wird am 1. Mai in Dortmund teilnehmen:
    Was: 1. Mai Demonstration Dortmund des DGB
    Ort: Platz der Alten Synagoge, 44137 Dortmund
    Zeit: 01.05.2022, 11:00

    und

    Was: 1. Mai Fest Dortmund des DGB
    Ort: Westfalenpark Dortmund
    Zeit: 01.05.2022, 12:15

    Nina Eumann wird am 1. Mai in Köln teilnehmen:
    Was: 1. Mai Demonstration Mülheim an der Ruhr des DGB
    Ort: Rathausmarkt, 45468 Mülheim an der Ruhr
    Zeit: 01.05.2022, 12:30

    und

    Was: 1. Mai Kundgebung Mülheim an der Ruhr des DGB
    Ort: Ringlokschuppen, Am Schloß Broich 38, 45479 Mülheim an der Ruhr
    Zeit: 01.05.2022, 13:00

  3. 1. Mai in Dortmund: „GeMAInsam Zukunft gestalten“ (PM)

    Mit einer Demonstration und anschließender Kundgebung, gepaart mit einem bunten Familienfest im Westfalenpark feiert Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Dortmund den traditionellen Tag der Arbeit am 1. Mai wieder in seiner gewohnten Form!

    Nach einer digitalen Veranstaltung 2020 und in reduzierter Präsenz auf dem Friedensplatz im vergangenen Jahr, freuen sich die Gewerkschaften den diesjährigen 1. Mai wieder gemeinsam mit den Kolleg*innen durchführen zu können. Dabei steht die anstehende Landtagswahl im Mittelpunkt der Veranstaltung.

    Ulrike Hölter, stellvertretende DGB-Stadtverbandsvorsitzende: „Der 1. Mai ist traditionell der Tag, an dem die Gewerkschaften ihre Forderungen für eine gerechte und arbeitnehmerfreundliche Politik an die politischen Entscheidungsträger*innen richten. Diese Botschaften werden wir in diesem Jahr persönlich ausrichten können, alle aktuellen Spitzenpolitiker*innen aus NRW sind in Dortmund zu Gast.“

    Nach der Rede der DGB-NRW Vorsitzenden Anja Weber wird es einen moderierten Talk zwischen ihr und dem Ministerpräsidenten Hendrik Wüst geben. Nach einen Bei-trag der Gewerkschaftsjugend findet im Anschluss eine Podiumsdiskussion mit den Spitzenkandidat*innen der demokratischen Parteien statt. Mit dabei sind Thomas Kutschaty (SPD), Mona Neubaur (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Joachim Stamp (FDP) und Jules El-Khatib (DIE LINKE). Ergänzt wird diese Runde punktuell mit Betriebs- und Personalräten aus Dortmunder Betrieben, die ihre eigenen Fragen an die Politik stellen werden.

    Klaus Waschulewski, DGB Organisationssekretär, zum diesjährigen Motto des 1. Mai: „Wir Gewerkschaften stehen für eine demokratische, gerechte und solidarische Gesellschaft und Arbeitswelt. Die Herausforderungen unserer Zeit können wir meistern, wenn wir gemeinsam handeln und niemanden bei den Veränderungen, die vor uns liegen, allein lassen. Das ist die DNA der Gewerkschaften, das macht uns seit jeher aus!“

    Nähere Informationen zu den Forderungen des DGB zu den Landtagswahlen finden sich im Forderungsflyer der NRW-Gewerkschaften auf nrw.dgb.de

    Eine Live-Übertragung / Stream der Veranstaltung im Westfalenpark findet ab 11:45 Uhr auf dem Youtube-Kanal der DGB-Region Dortmund-Hellweg statt.

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