
Auch dieses Jahr fand das „Münsterstraßenfest“ am 21. Juni 2025 statt. Daran schließt sich bis zum 28. Juni die „Internationale Woche“ an, die, wie das Fest, bunt, gemeinschaftlich und lebendig sein soll. Mit verschiedenen kulinarischen Spezialitäten, Tanz- und Gesangprogrammen auf der Bühne und rund 30 Vereinen, die sich vorstellen und interaktive Mitmachaktionen anbieten, wird die gewünschte Zusammenkunft und Vielfalt greifbar. Ausbaumöglichkeiten gibt es trotzdem – das wird auch vom Integrationsrat selbst angesprochen.
Ein Fest, das für Begegnung und Beteiligung sorgt
Am 21. Juni machte das Münsterstraßenfest auf der Einkaufsstraße im Nordmarkt-Viertel den Auftakt für die Internationale Woche. Zwischen kulinarischen Angeboten standen die verschiedensten Vereine, etwa die AWO, Seniorenbüros oder Integrationsvereine, bereit, über sich aufzuklären und zum Mitgestalten einzuladen.

Die Stände boten dabei vielfältige Möglichkeiten, mit den Besucher:innen ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Wer beispielsweise am Stand von „Echt Nordstadt“ vorbeikam, konnte seine Verbesserungsvorschläge für den Stadtteil an eine Karte pinnen.
Der Verein „MigraDo“ wiederum erzählte bereitwillig von seinen Zielen – etwa, wie auch die Themen von Nicht-Wahlberechtigten in die Kommunalpolitik eingebracht werden können. Auf der Bühne sorgten im Laufe des Tages Bauchtanz, Capoeira, chinesischer Tanz und weitere Auftritte für Stimmung. Am Eröffnungstag wurde die Bühne unter anderem vom Gesang des deutsch-ukrainischen Kulturvereins erfüllt.
Grußwort von OB Thomas Westphal mit klarer Botschaft
Am Nachmittag betrat Oberbürgermeister Thomas Westphal die Bühne und richtete ein Grußwort an die Zuschauer:innen. Er betonte, dass die „Lebendigkeit“ und das Engagement auf dem Münsterstraßenfest, trotz schwieriger Zeiten mit Krieg und Konflikten in der Welt, weiterhin spürbar seien.

Der Oberbürgermeister sprach zudem von einem besonderen Zusammenhalt, der in Dortmund herrsche.„Wir in Dortmund lassen uns nicht auseinanderbringen“, sagte Westphal. Auch wenn es Probleme auf der Welt gebe, würde die Stadt „niemals in Streit geraten, der uns auseinanderbringt.“
Auf die Feststellung eines Mitglieds des Integrationsrats, dass viele Stände und Vereine das Fest seit einigen Jahren eher leer erscheinen ließen, beharrte der Oberbürgermeister auf der Lebendigkeit, die „nach wie vor gegeben“ sei. Es könne aber „immer besser sein, immer mehr.“
Das Fest bleibt dennoch ein Wiedererkennungs- und Wohlfühlort
Diesen Eindruck teilten viele auf dem Münsterstraßenfest. Mit der Corona-Pandemie sollen sich zahlreiche Vereine zurückgezogen haben, was das Fest spürbar verkleinert habe. Die Einschränkungen hätten nicht nur die Zahl der Teilnehmer:innen reduziert, sondern auch die Vielfalt der vertretenen Gruppen beeinträchtigt.

Auch Hannah Rosenbaum von den Grünen sieht das so. Ihr fielen etwa die fehlenden Sinti- und Roma-Communities auf. An einem Ort, der Kommunikation zwischen Menschen fördern und Vorurteile abbauen soll, sei es wichtig, möglichst viele Gemeinschaften sichtbar zu machen.
Trotz der angesprochenen Verbesserungsmöglichkeiten bleibt das Münsterstraßenfest ein Begegnungsort für eine Vielfalt verschiedener Kulturen, die eine angenehme Atmosphäre schaffen. Sabera, eine Ehrenamtliche bei „Train of Hope“ mit afghanischen Wurzeln, berichtet: „Die Vielfalt, die wir hier sehen, gibt mir ein sicheres Gefühl. Man merkt, dass das Fest gegen Diskriminierung ist.“
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