VRR erhöht Ticketpreise im Schnitt um 4,9 Prozent und das DeutschlandTicket kostet künftig 63 Euro

Die zweite Stufe der Tarifreform soll im Sommer 2026 starten

Das DeutschlandTicket
Das Deutschlandticket wird zum 1. Januar 2026 auf 63 Euro erhöht. Quelle: DSW21/Jörg Schimmel

Zum Jahresbeginn 2026 passt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Ticketpreise um durchschnittlich 4,9 Prozent an. Auch das bundesweit gültige DeutschlandTicket wird teurer und kostet künftig 63 Euro im Monat. Hintergrund der Anpassung sind unter anderem gestiegene Kosten für Personal, Energie und Investitionen in nachhaltige Antriebstechnologien. Parallel dazu bereitet der VRR die zweite Stufe seiner Tarifreform vor, die im Sommer umgesetzt werden soll.

VRR erhöht Fahrpreise aufgrund gestiegener Kosten

Die neuen Preise gelten ab dem 1. Januar 2026 für das gesamte Tarifangebot im VRR. Maßgeblich für die Erhöhung sind laut Verbund die seit Jahren steigenden Betriebskosten im öffentlichen Personennahverkehr sowie zusätzliche Aufwendungen im Zuge der Mobilitätswende.

Symbolbild DeutschlandTicket.
Bei DSW21 machen DeutschlandTickets mittlerweile zwischen 85 und 90 Prozent aller verkauften Tickets aus. Foto: DSW21

Bei DSW21 machen DeutschlandTickets mittlerweile zwischen 85 und 90 Prozent aller verkauften Tickets aus. Entsprechend sind nur vergleichsweise wenige Fahrgäste von weiteren Preisanpassungen im VRR-Tarif betroffen.

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke verweist darauf, dass die Erhöhung notwendig sei, um das bestehende Angebot aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig betont er, dass die Mehreinnahmen den finanziellen Mehrbedarf der Verkehrsunternehmen nur teilweise ausgleichen können.

DeutschlandTicket erhält langfristige Finanzierungsperspektive

Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder haben beschlossen, den Preis des DeutschlandTickets ab Anfang 2026 auf 63 Euro festzulegen. Damit soll eine verlässliche Perspektive für die kommenden Jahre geschaffen werden.

DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger
DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger Quelle: DSW21/Christian Bohnenkamp

Bund und Länder stellen dafür jeweils 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung. DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger sieht in der Entscheidung eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des Angebots.

Insbesondere im Bereich des DeutschlandTicket Job bestehe weiterhin Wachstumspotenzial, das künftig stärker genutzt werden soll.

Im VRR-Raum wird das DeutschlandTicket aktuell monatlich über 1,6 Millionen Mal verkauft. Auch bei DSW21 ist das Ticket stark nachgefragt, mit rund 170.000 laufenden Abonnements pro Monat.

„eezy.nrw“ bleibt von der Preisanpassung ausgenommen

Keine Preisänderung gibt es bei der digitalen Ticketlösung „eezy.nrw“. Der nutzungsabhängige Tarif, der über die DSW21- und DOTicket-App erhältlich ist, gewinnt nach Angaben des Verkehrsunternehmens kontinuierlich an Bedeutung.

Die Apps stehen kostenlos in den gängigen App-Stores zur Verfügung. Insbesondere Gelegenheitsfahrgäste nutzen das Angebot zunehmend als Alternative zu klassischen Einzeltickets.

Zweite Stufe der VRR-Tarifreform startet im Sommer

Nach der Tarifvereinfachung im Frühjahr 2025 folgt im Sommer die zweite Stufe der VRR-Tarifreform. Ziel ist es, das Tarifsystem weiter zu vereinfachen und stärker an den tatsächlichen Mobilitätsbedürfnissen auszurichten.

Kern der Reform ist die Neustrukturierung der Tarifgebiete. Städte wie Dortmund oder Düsseldorf werden künftig jeweils nur noch ein Tarifgebiet bilden. Darüber hinaus werden Tarifgrenzen im Niederrhein und Teilen des Ruhrgebiets neu zugeschnitten.

Davon sollen insbesondere Fahrgäste profitieren, die den öffentlichen Nahverkehr nur gelegentlich nutzen. Mit der Reform entfallen unter anderem die bisherigen Waben sowie der Zwei-Waben-Tarif.

Alle Preise zum 1.Januar 2026 im Überblick: 
https://www.bus-und-bahn.de/preistabelle


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

Unterstütze uns auf Steady

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert