INNOSPRINT E-Cycle zeichnet vier Projekte für nachhaltigen Elektronik-Kreislauf aus

Innovationen sollen Elektroschrott in Dortmund besser nutzbar machen

Gewinnerteam mit Urkunde
Platz eins beim INNOSPRINT E-Cycle belegte das Team von ReMed ReCycle, das auf die Wiederaufbereitung medizinischer Geräte zum Beispiel aus Krankenhäusern spezialisiert ist. Foto: Stadt Dortmund / Andreas Buck

Mit dem INNOSPRINT E-Cycle hat die Wirtschaftsförderung Dortmund ein neues Innovationsformat gestartet, um bessere Lösungen für Sammlung und Wiederverwendung von Elektroschrott zu entwickeln. Sieben Teams arbeiteten Ideen aus, die nun ausgezeichnet wurden. Der Wettbewerb soll dazu beitragen, Geräte länger nutzbar zu machen und wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen. Vier Projekte wurden prämiert – drei Jury-Preise und ein Publikumspreis.

Neue Ansätze für den Umgang mit Elektroschrott

In Dortmund landen täglich etwa sieben Tonnen Elektroschrott aus privaten Haushalten bei den EDG Recyclinghöfen und werden an den CJD Elektro-Recyclingbetrieb auf der Zeche Germania in Marten weitergegeben. Viele dieser Geräte sind eigentlich reparabel und enthalten wertvolle Rohstoffe wie zum Beispiel Seltene Erden, die in den wirtschaftlichen Kreislauf zurückgeführt werden könnten.

Gewinnerteam beim Pitch
Das Team von ReMed ReCycle beim Pitch ihrer Idee, ein kreislauffähiges System für medizinische Altgeräte aus Privathaushalten in Dortmund aufzubauen. Foto: Stadt Dortmund / Andreas Buck

Um das Potenzial des Elektroschrott in Privathaushalten besser zu nutzen, haben das Projektteam „DoZirkulär2030“ und das Team „greenhouse.ruhr“ der Wirtschaftsförderung Dortmund den INNOSPRINT E-Cycle initiiert. Bewerben konnten sich sowohl Einzelpersonen als auch Organisationen mit Vorschlägen für einen besseren Umgang mit ausgedienten Elektrogeräten.

Die sieben ausgewählten Teams arbeiteten beim Innovationssprint gemeinsam an Ideen und realisierbare Lösungsansätzen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie unter anderem Handys, Laptops, PCs oder Haushaltsgeräte effizient gesammelt und weiter genutzt oder ihre Bestandteile in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Zum Abschluss fand eine Preisverleihung im Innoclub im TechnologieZentrumDortmund statt.

Drei Jury-Preise und ein Publikumspreis

Alle ausgewählten Teams wurden prämiert und erhielten ein Preisgeld. Eine Jury aus Fachleuten aus Mikrotechnik, Elektrorecycling sowie Gründung und Transfer entschied über die Platzierungen. Platz eins ging an das Team „ReMed ReCycle“, das auf die Wiederaufbereitung medizinischer Geräte zum Beispiel aus Krankenhäusern spezialisiert ist. Das Projekt will dafür ein kreislauffähiges System für medizinische Altgeräte aus Privathaushalten in Dortmund aufbauen.

Freude beim Publikumsliebling
Das Team des Repair Cafés Aplerbeck freut sich über den Publikumspreis. Foto: Stadt Dortmund / Andreas Buck

Das das Forschungs- und Gründerteam von „Nano Alpha“, belegte Platz zwei. Es entwickelt einen spezialisierten elektrischen Heizreaktor und bio-basierte Filter, um hochwertige Metalle wie Gold, Kupfer und Seltene Erden zurückzugewinnen. Platz drei erhielt das Projekt „Ne#e-PCycle-Pir@ten“, die sich auf die Wiederaufbereitung von gebrauchten Solarpaneelen und Komponenten wie Wechselrichtern fokussieren.

Den Publikumspreis gewann das Team vom Repair Café Dortmund Aplerbeck, einem Angebot der Flüchtlingshilfe Aplerbeck e.V.. Hochwertige Haushaltsgeräte, die bereits auf dem „Schrott“ gelandet sind, werden mithilfe von Ehrenamtlichen eingesammelt, überprüft und gegebenenfalls instandgesetzt, um sie anschließend einer zweiten Verwendung zuzuführen.

Gesetzesänderung und Programme stärken Kreislaufprozesse

Mit dem überarbeiteten Elektrogesetz gilt ab dem 1. Januar 2026 das neue „Thekenmodell“. Dann nehmen geschulte Mitarbeitende der Entsorgungsunternehmen batteriebetriebene Geräte direkt entgegen, statt sie in Containern zu sammeln. Das senkt Brandschutzrisiken und erhöht die Chance auf Weiterverwendung gut erhaltener Geräte.

Zwei Programme der Wirtschaftsförderung bilden den Rahmen für den Innovationssprint: „greenhouse.ruhr“ ist seit 2020 das erste kommunale Social-Entrepreneurship-Gründungsprogramm im Ruhrgebiet und unterstützt nachhaltige Geschäftsideen. Es vernetzt Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, um soziale Innovationen voranzubringen.

Das Projekt „DoZirkulär2030: zirkulär und gemeinwohlorientiert wirtschaften“ verfolgt das Ziel, die Potenziale der Kreislaufwirtschaft in Dortmund zu stärken. Insgesamt 19 Pilotprojekte in den Bereichen Bauen, Elektronik und Ernährung sollen eine krisenfeste und zukunftsorientierte Wirtschaft fördern. Finanziert wird das Projekt durch den Bundeswettbewerb „Zukunft Region“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

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