Integrationspreise für herausragende Beiträge für Vielfalt und Teilhabe aus und in Dortmund

Das Projekt „Ankoppeln“ des VKII ist Preisträger des Jahres 2025

Gruppenfoto von der Preisverleihung
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Integrationspreises 2025 samt Jury und Laudatoren auf einen Blick. Foto: Stephan Schütze für die Stadt Dortmund

Dortmund hat seine besten Integrationsprojekte des Jahres 2025 gekürt: Beim feierlichen Festakt im Dietrich-Keuning-Haus wurden gestern (4. Dezember) die Preisträgerinnen und Preisträger des städtischen Integrationspreises geehrt. OB Alexander Kalouti und Leonid Chraga, bisheriger Vorsitzender des Integrationsrates, verliehen die Auszeichnungen vor rund 150 Gästen.

 „Dortmund hat eine Zivilgesellschaft, die selbst anpackt und nicht wartet“

Bereits zum neunten Mal würdigt das MIA-DO-Kommunale Integrationszentrum Dortmund gemeinsam mit dem Ausschuss für Chancengerechtigkeit und Integration Organisationen, Vereine und Initiativen, die sich mit innovativen Ideen, großem Engagement und nachhaltigen Konzepten für Integration, Teilhabe und ein gutes Miteinander einsetzen. Aus 29 Bewerbungen wählte eine Fachjury die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinnerbaus. Der Integrationspreis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

OB Alexander Kalouti würdigte den Einsatz der Dortmunder Zivilgesellschaft für Integration. Foto: Stephan Schütze für die Stadt Dortmund

Der Preis passe zu Dortmund als Stadt der Zuwanderung, Integration sei jedoch kein Selbstläufer, sagte Oberbürgermeister Alexander Kalouti. Wichtig sei, dass die Menschen wirklich teilhaben, ob in der Wirtschaft, im sozialen Bereich, in der Kultur oder in der Politik.

„Deswegen sind die Vereine, Initiativen und Projekte, die heute hier sind, so ungemein wichtig. Sie geben dem Ganzen ein Gesicht, und dieser Preis ehrt sie“, so Kalouti weiter. „Dortmund hat eine Zivilgesellschaft, die selbst anpackt und nicht wartet, bis ,die da oben‘ Lösungen präsentieren.“

Alle Bewerberinnen und Bewerber hätten eigentlich gewonnen, so Kalouti. „In Dortmund kommt es nicht auf die Herkunft oder Ethnie an. Es ist egal, wo jemand herkommt oder wie lange in dieser Stadt lebt.“

1. Platz: VKII Ruhrbezirk e.V. – Projekt „Ankoppeln“

Der erste Preis und damit 5.000 Euro gehen an das Projekt „Ankoppeln“, das vom Verein Kamerunischer Ingenieur*innen und Informatiker*innen Ruhrbezirk e.V. getragen wird. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flüchtlinge und Integration NRW sowie dem Jugendamt der Stadt Dortmund setzt das Modellprojekt neue Maßstäbe in der Arbeit mit jungen Menschen afrikanischer Herkunft.

Der 1. Preis und damit 5.000 Euro gehen an das Projekt „Ankoppeln“, das vom VKII. getragen wird. Foto: Stephan Schütze für die Stadt Dortmund

„Ankoppeln“ vermittelt gesellschaftliche Teilhabe auf Augenhöhe – durch Empowerment, kulturellen Austausch, Beratung, Jugendtreffs und Ferienprogramme. Die Zahlen sprechen für sich: Über 1.500 Kinder und Jugendliche, 850 Familien und 236 aktiv engagierte Jugendliche wurden erreicht; seit Projektstart fanden 243 Veranstaltungen mit mehr als 2.100 Teilnehmenden statt.

Herzstück ist das Ehrenamt: Jugendliche entwickeln eigene Formate, Eltern gestalten Angebote mit und Community-Mitglieder übernehmen Verantwortung für Räume und Strukturen. Das Projekt zeigt, wie migrantische Vereine nicht nur Zielgruppe, sondern aktive Mitgestalter*innen einer modernen, offenen Stadtgesellschaft sind.

2. Platz: VMDO e.V. – „Projekt KULSA – Kultursensible Seniorenarbeit“

Der zweite Preis (3.000 Euro) geht an das Projekt KULSA, das älteren Migrant*innen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und Einsamkeit vorbeugt. Das Projekt reagiert gezielt auf die Bedürfnisse von Senior*innen, vernetzt Stadtteile, Migrantenselbstorganisationen und Multiplikator*innen und arbeitet eng mit der städtischen Fachstelle „Alter und Migration“ zusammen, um Angebote weiterzuentwickeln.

Der 2. Preis (3.000 Euro) geht an das Projekt KULSA, das älteren Migrant*innen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und Einsamkeit vorbeugt. Foto: Stephan Schütze für die Stadt Dortmund

Aktuell begleitet KULSA 13 Gruppen älterer Menschen mit rund 250 Teilnehmenden. Sie erhalten muttersprachliche Informationen zu Pflege, Alltag und Freizeit, begleitet von geschultem Ehrenamt.

KULSA verbindet Bildung, Begegnung und Gemeinschaft – ein Modell, das über Dortmund hinaus als Vorbild gilt.

3. Platz: CHANCENGLEICH in Europa e.V.

Den dritten Preis (2.000 Euro) erhält der Verein CHANCENGLEICH in Europa e.V., der seit 2015 Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrungen stärkt. Der Leitgedanke „Frauen stärken – Gesellschaft gestalten“ zieht sich durch alle Angebote: Sprachförderung, politische Bildung, Empowerment, Beratung und Begegnung gehen Hand in Hand.

Den 3. Preis (2.000 Euro) erhielt der Verein CHANCENGLEICH in Europa e.V., der seit 2015 Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrungen stärkt. Foto: Stephan Schütze für die Stadt Dortmund

Besonders hervorsticht das Projekt „Kochpioniere“: Frauen kochen ehrenamtlich einmal pro Woche für obdach- und wohnungslose Menschen in Dortmund.

Damit bauen sie Brücken zwischen Lebenswelten – Integration wird hier gegenseitig gelebt. Viele Frauen berichten, dass sie im Verein „eine neue Familie“ gefunden haben.

Ehrenpreis: SPARRINGPARTNERFORYOU e.V.

Der Ehrenpreis geht an Pourya Solizadeh und Anahita Lotfi, die mit ihrem inklusiven Kampfsportverein SPARRINGPARTNERFORYOU e.V. einen Ort geschaffen haben, an dem Menschen jeden Alters und jeder Herkunft gemeinsam trainieren – kostenfrei und getragen von Ehrenamt.

Der Ehrenpreis geht an Pourya Solizadeh und Anahita Lotfi, die mit ihrem inklusiven Kampfsportverein einen Ort geschaffen haben, an dem Menschen jeden Alters und jeder Herkunft gemeinsam trainieren. Foto: Stephan Schütze für die Stadt Dortmund

Mehrfach-Weltmeister Pourya Solizadeh leitet das Training viermal wöchentlich unentgeltlich und vermittelt Werte wie Disziplin, Fairness und Zusammenhalt. Für viele Jugendliche aus schwierigen Lebenslagen ist er ein wichtiges Vorbild.

Anahita Lotfi verantwortet als Vorstandsmitglied das Management und sorgt dafür, dass der Verein reibungslos und sicher funktioniert. Gemeinsam zeigen sie, wie Sport Integration und Inklusion Tag für Tag lebendig machen kann.

Die Vielfalt aller eingereichten Projekte ist ab sofort auf dortmund.de/integrationspreis-2025 einsehbar.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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