Sommerfest: Der Ferien- und Freizeitdienst Dortmund hat 50. Geburtstag und feiert ihn am Samstag in der Nordstadt

Ostern 2008 im Schnee auf der Nordseeinsel Juist beim FFD - Ferienfreizeitdienst.
Seit Jahrzehnten fahren Dortmunder Gruppen auf die Nordseeinsel Juist.

Der Ferien- und Freizeitdienst der Evangelischen Kirche (FFD) wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Den runden Geburtstag feiert der FFD am kommenden Samstag, 15. August, von 11 bis 16 Uhr mit einem Sommerfest unter freiem Himmel im Innenhof der Jägerstr. 5. Der Eintritt ist frei.

Auf die Besucherinnen und Besucher warten preiswertes Essen und Trinken, Livemusik und Unterhaltung sowie ein Reisequiz und Tombola. Als Preise winken Fahrten zu Weihnachtsmärkten sowie Geldgutscheine.

Anfänge der Arbeit reichen bis in die 1920er Jahre zurück

Doch die Geschichte der kirchlichen Reisen reicht bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück.

Am Anfang stand die Idee, Dortmunder Kindern und Jugendlichen Erholung in sauberer Luft zu ermöglichen und die Erlaubnis, gegen eine Anerkennungsgebühr von zehn Reichsmark, neben einer Holzbaracke ein Zeltlager aufstellen zu dürfen.

Das alles geschah im Sommer 1925. In der Jubiläumsbroschüre zum 75-jährigen Bestehen der „Freizeiten mit der Evangelischen Kirche auf der Nordseeinsel Juist“ heißt es dazu: „Dem Leiter des evangelischen Jugenddienstes für Großdortmund, Pastor Wiedenfeld zu Dortmund, wird auf jederzeitigem Widerruf die Erlaubnis erteilt, auf der neben dem Lagerplatz der Badekarren liegenden Dünenfläche eine Holzbude von 15×5 Meter (…) aufzustellen und das umliegende Gelände von 20×20 = 400 qm zu nutzen“.

Der Dortmunder Pfarrer Gottlieb Wiedenfeld unterhielt drei Ferienheime

Ferienromantik: Sonnenuntergang über Juist.
Ferienromantik: Sonnenuntergang über Juist.

Der Grundstein für das spätere Seeferienheim war damit gelegt. Heute stehen auf dem Gelände längst feste Gebäude: das Dellerthaus und das Dünenhaus. I

m Laufe der Jahre erwarb Pfarrer Gottlieb Wiedenfeld noch zwei weitere Ferieneinrichtungen: 1929 das Ferienlager Hilgert im Westerwald und 1932 Schloss Kranzbach bei Mittenwald.

Die Geschichte von Schloss Kranzbach klingt beinahe wie ein Märchen. Noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges verliebte sich die Engländerin Mary J. Portman in die Gegend rund um Garmisch Partenkirchen und ließ sich dort das Schloss bauen. Seine Fertigstellung erlebte sie nicht mehr. Portman starb 1928 und das unvollendete Schloss geriet in Vergessenheit.

Wiederentdeckt wurde es 1931 von Pfarrer Wiedenfeld. Der war auf der Suche nach einem weiteren Haus für die Dortmunder Jugend. Schon im August 1932 konnte die erste Gruppe dort eine vierwöchige Freizeit verbringen.

Der damalige Eigentümer überließ es den Dortmunder unentgeltlich. Später wurde ein Pachtvertrag abgeschlossen. Schloss Kranzbach entwickelte sich, genau wie das Seeferienheim auf Juist, zu einer gefragten Stätte für Freizeiten der Evangelischen Kirche.

Kirchenkreis verkaufte das Schloss bei Mittenwald an einen Investor

Anfang der 1960er Jahre erwarb die Kirche das Schloss, das sich immer mehr zu einem Zentrum für Familienfreizeiten entwickelte.

Nachdem der „Evangelische Verein für Freizeit und Erholung“ 1972 seine Selbstauflösung beschlossen hatte, wurden seine Einrichtungen und sein gesamtes Vermögen – wozu auch Schloss Kranzbach gehörte – auf die Vereinigten Kirchenkreise Dortmund übertragen. Der verkaufte das Objekt 2003 an einen Investor. Heute ist Schloss Kranzbach ein Wellness-Hotel für eine zahlungskräftige Klientel.

Aus dem 1927 gegründeten Dortmunder Jugendferienlager-Ausschuss e. V. (Dojufela) wurde zunächst der „Evangelische Verein für Freizeit und Erholung“ und nach einigen Interimslösungen vor 50 Jahren der Ferien- und Freizeitdienst der Evangelischen Kirche Dortmund und Lünen (FFD).

Abschied von Ferienromantik in Zeltlagern – Neue Zielgebiete kamen hinzu

Der Ferien- und Freizeitdienst feiert am Samstag seinen 50. Geburtstag. Fotos: Schütze/VKK
Der Ferien- und Freizeitdienst feiert am Samstag seinen 50. Geburtstag. Fotos: S. Schütze/VKK

Damit hatte man sich endgültig von der Ferienromantik in Zeltlagern der 1920er und 1930er Jahre verabschiedet. „Die Wünsche der Reisenden änderten sich“, berichtet der heutige Leiter des FFD, Hans-Ulrich Liese.

Neue Zielgebiete kamen hinzu. Waren es lange Jahre Pfarrerinnen und Pfarrer, die die Reisen in Eigenregie organisierten, nutzen sie heute die Kompetenz und die Kontakte des FFD, um Urlaube mit der Gemeinde zu gestalten.

„Wir verstehen uns als Dienstleister und Partner für Kirchengemeinden“, erklärt Hans-Ulrich Liese die Geschäftsphilosophie des FFD. Neben neuen Reisezielen seien auch neue Zielgruppen hinzugekommen.

„Familien, Senioren, Alleinreisende und Alleinerziehende zählen heute zu unseren Kunden.“ Manche Angebote seien ursprünglich Gemeindefreizeiten gewesen. „Unsere Skifreizeiten in La Villa gründeten sich beispielsweise auf eine Idee von Pfarrer Lorenz aus der St. Mariengemeinde.“

 Der Dortmunder FFD bietet heute Reisen im In- und Ausland an

Heute bietet der FFD Reisen im In- und Ausland an. Sie führen weit über Deutschland und das europäische Ausland hinaus. In den Katalogen, die mehrmals im Jahr erscheinen, finden sich so exotische Orte wie Persien, Oman und Usbekistan. Die Azoren und Island gehören ebenso zum Angebot wie die USA und Südafrika. Doch allem Fernweh zum Trotz: „Juist ist immer noch der Renner unter den Reisen“, weiß Hans-Ulrich Liese. (chk)

 

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Reaktionen

  1. FFD

    Von Mexiko bis Bad Wildungen: Neue Reiseangebote des Ferien- und Freizeitdienstes der Ev. Kirche

    Rechtzeitig zum Jahresbeginn legt der Ferien- und Freizeitdienst (FFD) der Evangelischen Kirche seine Angebote für 2016 vor. Der 54-seitige Katalog präsentiert Reiseziele im In- und Ausland, für Familien und Einzelreisende, für Senioren und – in einem separaten Katalog – für Kinder und Jugendliche.

    Den Frühling schon im Februar erleben kann man auf Sao Miguel, der größten Insel der Azoren – mit Kraterseen und Vulkan, Wal- und Delfinbeobachtung (2. 2. bis 10.2.). Ebenfalls im Februar (9.2. bis 19.2.9) präsentiert sich Mallorca mitten in der Mandelblüte. „Die Luft ist klar, der Himmel blau und die Flora und Fauna grünt und blüht“, weiß Marius Drewe vom FFD. Sein Tipp für Senioren sind die Osterreisen nach Bad Kissingen (20.3. bis 30.3.) und Bad Wildungen (23.3. bis 2.4.).

    Schon mal vormerken kann man die Mexiko-Rundreise mit Badeurlaub im November. Buntes Stadtleben in Mexiko-City wechselt sich ab mit atemberaubenden Landschaften und farbenfrohen Indianer-Märkten. Und wer beim nächsten Jahreswechsel richtig lange Zeit hat, für den ist der Langzeiturlaub Weihnachten und Silvester 2016/17 ideal. Dann geht es für einen Monat an die Costa Tropical nach Andalusien.

    Der FFD hat eine 50-jährige Erfahrung als Reiseveranstalter. Seine Reisebegleiter sind geschult und umfangreich auf die jeweilige Reise vorbereitet. Ein komplettes Versicherungspaket ist immer inklusive.

    Übrigens: direkte Infos zu diesen und allen anderen Reisen gibt es auch bei der FFD-Reisemesse am Samstag, 23. Januar (11 bis 16 Uhr im Reinoldinum, Schwanenwall 34).

    Weitere Informationen, Katalogbestellung und Buchung unter http://www.ffd-do.de oder 0231/8494-190.

  2. FFD

    Reisemesse der Evangelischen Kirche

    Sein Reiseangebot präsentiert der Ferien- und Freizeitdienst des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund auf seiner Reisemesse am kommenden Samstag von 11 bis 16 Uhr im Reinoldinum, Schwanenwall 34. Reisebegleiter stellen unterschiedliche Reiseziele vor. Der druckfrische 54-seitige Katalog bietet Reiseziele im In- und Ausland, für Familien und Einzelreisende und für Senioren. Ein separater Katalog umfasst das Angebot für Kinder und Jugendliche.

    http://www.ffd-do.de

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