Die Direktvermarktung von regionalem Ökostrom ist ein Zukunftsfeld

Trinkwasser von der Ruhr soll mittels Windstrom noch umweltfreundlicher werden

„AIRWIN“ ist Ende Juli 1997 als 1. DEW21-Windrad ans Netz gegangen - zu den heutigen Neubauten ist er vergleichsweise klein.
„AIRWIN“ ist Ende Juli 1997 als 1. DEW21-Windrad ans Netz gegangen – verglichen mit Neubauten ist er vergleichsweise klein. Foto: Wasserwerke Westfalen GmbH

Mit einem ersten Pilotvertrag bezieht Wasserwerke Westfalen (WWW) seit Anfang des Jahres CO2-freien Windstrom aus Dortmund für die Trinkwasserproduktion. Die Windkraftanlage „Airwin“ der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) liefert seit 1. Januar 2023 ca. 600.000 kWh jährlich direkt an WWW.

Neuland in der Direktvermarktung von Windstrom beschritten

WWW und DEW21 betreten damit Neuland in der Direktvermarktung von Windstrom außerhalb des Gesetzes für Erneuerbare Energien (EEG). Die in der Fachwelt PPA genannten Verträge – power purchase agreement – tragen zu einer nachhaltigen und kalkulierbaren Stromversorgung ohne Subventionierung bzw. Förderung bei.

„Nach der Pilotphase beabsichtigen wir weitere Vertragsabschlüsse für einen CO2-freien Strombezug mit gut planbaren Kosten“, so WWW-Geschäftsführer Bernd Heinz zum weiteren Vorgehen. Gemeinsam mit eigener Photovoltaik, Wasserkraft und dem neuen regionalen Windstrom baut WWW ihren Strommix zukunftsfähig aus. Gesteuert wird das Portfolio über eine KI-gestützte Software für die Trinkwasserproduktion und Energieoptimierung.

Aus Sicht des Energieversorgers DEW21 sind mit PPA gute Zukunftsaussichten verbunden. Peter Flosbach, Geschäftsführer Technik der DEW21: „Die Direktvermarktung von regionalem Ökostrom ist ein Zukunftsfeld. Wir zeigen, dass dies im mittelständischen Bereich als Win-Win-Strategie für Erzeuger und Nutzer vor Ort umsetzbar ist und zusätzliche Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren Energien schafft.“ DEW21 und WWW testen ausgiebig alle Daten- und Bilanzierungsprozesse, um weitere PPA-Projekte in Angriff zu nehmen.

Mehr Informationen:

  • Wasserwerke Westfalen (WWW) – eine Tochtergesellschaft von DEW21 und GELSENWASSER – produziert mit ihren rund 135 Mitarbeitenden Trinkwasser für 1,5 Millionen Menschen.
  • Sechs Wasserwerke zwischen Wickede Ruhr und Witten bereiten das Wasser der Ruhr zu Trinkwasser von bester Qualität auf.
  • Das WWW-Versorgungsgebiet umfasst Teilbereiche des südlichen Münsterlandes, des mittleren und östlichen Ruhrgebietes sowie des nördlichen Sauerlandes. 2022 lag die Trinkwasserproduktion bei 102 Millionen Kubikmetern.
  • Des Weiteren betreibt WWW fünf Laufwasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen, die im letzten Jahr knapp 20 Millionen kWh grünen Strom produzierten und somit einen erheblichen Betrag zur CO2-Minderung leisteten.
  • www.wasserwerke-westfalen.de
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