„Nordwandel“-Ausstellung der FH Dortmund

Wie unentdeckte Orte der Nordstadt zu lebendigen Treffpunkten werden können

Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Sie sind in den lebhaften Straßen der Nordstadt leicht zu übersehen und doch sind sie überall: Die versteckten Ecken ohne Funktion, die nicht genutzten Plätze unbestimmter Identität – kurz: Die „Unorte“, die „Transiträume ohne menschliche Interaktion“, wie sie der französische Ethnologe Marc Augé definiert. 

Sieben Studierende präsentieren ihre Ideen an den jeweiligen Zielorten in der Nordstadt

Grafik: Loai Essaleh / FH Dortmund

Dies kann beispielsweise eine eine Unterführung sein, eine Treppe ins Nirgendwo, ein eigenwillig zum Parkplatz degradierter Grünstreifen: Trotz ihres ungeklärten Zwecks sind diese Orte für viele Menschen Bestandteil des alltäglichen Lebens, diese Orte existieren, wenn auch oft nur am Rande.

Es gilt, diese Räume zu erforschen und zu verstehen, um sie zu wertvollen, sinnstiftenden und flexiblen Orten zu transformieren, die den Bewohner*innen der Nordstadt einen Mehrwert bieten. Dieses Ziel hat sich ein Kurs aus dem Masterstudiengang Szenografie und Kommunikation der FH Dortmund unter Leitung von Prof. Nora Fuchs und Susanne Kleinlein gesetzt. 

Mit ihrer Aktion „Nordwandel“ weisen sieben Studierende auf das unentdeckte Potential dieser Räume in der Nordstadt hin, entwickeln temporäre Neugestaltungen, Problemlösungen und Utopien und setzen diese teilweise auch in die Realität um, stets in Bezug zu den diversen Lebensrealitäten und Bedürfnissen der Nordstädter*innen.

Ergebnisse des Projekts sind so bunt und vielfältig wie die Nordstädter*innen selbst

Grafik: Yuhang He und Zhongheng Lyu / FH Dortmund

So wird eine kleine Grünfläche zwischen Stromkasten und Moschee zum interkulturellen Gemeinschaftsgarten, speziell eingerichtete Zonen helfen Frauen, sich in bisher männlich dominierten Außenbereichen zu behaupten, Pop-Up-Möbel und modulare Sitzblöcke unterstützen die Kontaktaufnahme und Kommunikation im Blücherpark. 

Aus einer stillgelegten Treppe entsteht eine architektonische Vision, mobile Marktstände stellen verschiedene Kulturen vor und Kronkorken werden zu Abstimmwerkzeugen. Die Ergebnisse des Kurses sind so bunt und vielfältig wie das Leben in der Nordstadt selbst. Die Projekte werden am 23. September zwischen 14 und 17 Uhr an ihrem jeweiligen Zielort präsentiert, die Teilnahme ist kostenlos und alle Besucher*innen sind herzlich Willkommen.

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