
Der Dortmunder Arbeitsmarkt hat sich im Mai 2025 insgesamt stabil gezeigt, allerdings mit nur geringen Veränderungen. Die Frühjahrsbelebung, die sich im April noch leicht abzeichnete, ist weitgehend abgeklungen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt zwar weiterhin zu, jedoch weniger stark als in den Vorquartalen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist leicht gesunken – um lediglich 56 Personen im Vergleich zum Vormonat, was einem Rückgang von 0,1 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 11,9 Prozent. Die spezifische Quote der Arbeitsagentur bleibt bei 2,8 Prozent, während die Quote des Jobcenters um 0,1 Punkte auf 9,1 Prozent fällt.
Unternehmen melden rund ein Viertel weniger Stellen als im Vorjahreszeitraum
„Die Konjunkturentwicklung bleibt schwach und hinterlässt am Arbeitsmarkt erkennbare Spuren, das ist auch in Dortmund klar erkennbar. Sowohl der Anstieg der Beschäftigung als auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit fallen verhaltener aus als in früheren Jahren. Weiterhin abwartend zeigt sich die Lage am Stellenmarkt. Seit Jahresbeginn meldeten Dortmunder Unternehmen gut ein Viertel weniger offene Stellen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, berichtet Heike Bettermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund.

Die Gründe hierfür sind bekannt: Geopolitische Unsicherheiten, hohe Energiepreise, vielfach fehlende qualifizierte Bewerbungen. Allerdings meldet das Statistische Bundesamt aktuell für das erste Quartal mit 0,4 Prozent ein stärkeres Wachstum der deutschen Wirtschaft, als zunächst angenommen.
„In wieweit sich diese vorsichtig zuversichtlich stimmende Entwicklung vor allem beim produzierenden Gewerbe und beim Export auch auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt niederschlägt, der ja stärker dienstleistungsorientiert ist, werden wir genau beobachten und bei unseren Beratungsangeboten berücksichtigen“, so Bettermann.
Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit bleibt wichtig und fordernd
Auch das Jobcenter Dortmund verzeichnet einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit um 151 Personen im Vergleich zum Vormonat. Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, zeigt sich erfreut: „Besonders erfreulich ist, dass sich dieser Rückgang nahezu gleichmäßig auf Männer und Frauen verteilt und auch junge Menschen unter 25 Jahren überdurchschnittlich davon profitieren konnten.“

Allerdings verweist er auch auf einen Wermutstropfen: Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ist um 79 Personen gestiegen. „Diese Entwicklung verdeutlicht, dass wir weiterhin gezielt in nachhaltige Integrationspfade investieren müssen. Denn gerade für Menschen, die schon länger ohne Beschäftigung sind, braucht es intensive Begleitung und Qualifizierungsangebote, um ihnen eine echte berufliche Perspektive zu eröffnen.“
Weichert betont zudem, dass der weiterhin hohe Unterstützungsbedarf sich auch im Anstieg der erwerbsfähigen und nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sowie der Bedarfsgemeinschaften widerspiegelt.
Die Jugendarbeitslosenquote beträgt aktuell 9,5 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in Dortmund ist weiterhin von hoher Fluktuation geprägt. Im Mai wurden 6.073 Personen neu oder erneut arbeitslos registriert, davon kamen 1.776 aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig meldeten sich 6.151 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, darunter 1.417 wegen einer neuen Beschäftigung – das sind 104 weniger als im Vormonat.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich auch Personen in Maßnahmen oder mit Sonderstatus erfasst, ist ebenfalls leicht zurückgegangen. Aktuell werden 48.824 Menschen in der Unterbeschäftigung gezählt – 266 weniger als im April.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist weiter rückläufig. Im Mai waren 3.329 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet – 78 weniger als im April, aber 164 mehr als im Vorjahresmonat. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt aktuell 9,5 Prozent.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt leicht, bleibt aber auf niedrigem Niveau. Im Mai wurden der Agentur für Arbeit 672 neue Stellen gemeldet, 68 mehr als im April, aber 78 weniger als im Mai des Vorjahres. Der Stellenbestand liegt aktuell bei 3.943, das sind 61 Stellen weniger als im Vormonat. Besonders gefragt sind weiterhin die Bereiche Verkauf, Lagerwirtschaft, Zustellung sowie Büro und Sekretariat.
Die Veranstaltung „Erlebniswelt Ausbildung“ will Entscheidungshilfen bieten
Auf dem Ausbildungsmarkt beginnt nun die heiße Phase. In zwei Monaten startet die erste große Welle der neuen Auszubildenden. Noch gibt es mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerberinnen. Seit Beginn des Berichtsjahres wurden 3.450 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 157 weniger als im Vorjahr. Rund die Hälfte davon ist noch unbesetzt. Gleichzeitig haben sich seit Oktober 2024 etwa 3.004 Jugendliche als Bewerberinnen registrieren lassen – sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Derzeit sind noch 1.416 junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

„Die gute Nachricht zuerst: Das Interesse an einer dualen Berufsausbildung ist unter den jungen Menschen in Dortmund weiterhin sehr hoch. Wir verzeichnen einen deutlichen Zuwachs an Bewerberinnen und Bewerbern“, berichtet Heike Bettermann.
„Doch treffen sie auf ein abnehmendes Angebot bei den Unternehmen. Die anhaltend schwierige Lage hinterlässt deutliche Spuren am Ausbildungsmarkt. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze hat im Vergleich zum Vorjahr spürbar abgenommen. Drei oder dreieinhalb Jahre Ausbildung sind eine Investition in die Zukunft, das wissen die Unternehmen, doch in unsicheren Zeiten zögern viele, sich so lange zu binden“, so die Chefin der Arbeitsagentur.
Trotzdem bleibt die Zuversicht bestehen, dass sich in den kommenden Wochen noch viel bewegen wird. Viele Entscheidungen sind noch offen. Entscheidungshilfe bietet etwa die Veranstaltung „Erlebniswelt Ausbildung“, bei der am 13. Juni in der Zeche Hansemann über 35 Ausbildungsberufe präsentiert werden – zum Anschauen, Ausprobieren und Mitmachen.
Alle Zahlen und Infos als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_Mai_2025