Vortrag im Evinger Schloss beleuchtet das bewegte Leben des Künstlers Benno Elkan

Ein Abend über Leben, Werk und Wirkung des Bildhauers Benno Elkan

Die große Menorah vor der Knesset in Jerusalem stammt von Benno Elkan. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Der Evinger Geschichtsverein lädt am Montag, 20. Oktober 2025, um 18 Uhr zu einem Vortrag des Kunsthistorikers Dr. Peter Schmieder ins Evinger Schloss, Nollendorfplatz 2, ein. Unter dem Titel „Benno Elkan. Ein jüdischer Künstler aus Dortmund“ erinnert Schmieder an Leben und Werk eines der bedeutendsten Söhne der Stadt. Der Eintritt ist frei.

In England fand Elkan eine neue Heimat, blieb seiner Geburtsstadt aber verbunden

Benno Elkan, 1877 in Dortmund geboren, gehört zu den Künstlerpersönlichkeiten, deren Lebensweg eng mit den Brüchen des 20. Jahrhunderts verbunden ist. Nach seiner Schulzeit in Dortmund und in der Schweiz wandte er sich zunächst einer kaufmännischen Ausbildung zu, bevor seine künstlerische Leidenschaft ihn an die Kunstakademien in München und Karlsruhe führte.

Benno Elkan vor der Menorah für die Knesset. Foto: Tamar Hayardeni, Quelle: Wikipedia
Benno Elkan vor der Menorah für die Knesset. Foto: Tamar Hayardeni / Wikipedia CC

Stationen in Paris, Rom und Frankfurt prägten sein Schaffen, bis er 1934 gemeinsam mit seiner Frau Hedwig und den beiden Kindern vor den Nationalsozialisten nach London emigrierte.

In England fand Elkan eine neue Heimat, blieb seiner Geburtsstadt aber zeitlebens verbunden. Nach dem Krieg besuchte er Deutschland mehrfach, ohne dauerhaft zurückzukehren.

Sein Werk – Büsten, Medaillen, Denkmäler, Leuchter und Zeichnungen – zeugt von einer außergewöhnlichen handwerklichen wie geistigen Präzision. Die berühmte Große Menorah in Jerusalem gilt als sein Vermächtnis, viele von ihm gestaltete Grabmäler sind auf dem Dortmunder Ostenfriedhof zu sehen.

Künstlerische Entwicklung sowie familiäre und gesellschaftliche Wurzeln im Blick

Peter Schmieder beleuchtet in seinem Vortrag nicht nur die künstlerische Entwicklung Elkans, sondern auch dessen familiäre und gesellschaftliche Wurzeln in Dortmund.

Die Arbeit „Die Wandelnde“ von Benno Elkan auf Grabmal Richter-Seippel auf Feld 10
Die Arbeit „Die Wandelnde“ von Benno Elkan auf Grabmal Richter-Seippel auf Feld 10. Foto: Katrin Pinetzki für die Stadt Dortmund

Sowohl Benno als auch sein Vater waren sportlich aktiv – der eine am Schachbrett, der andere auf dem Fußballplatz – und hinterließen damit Spuren, die über die Stadt hinaus wirkten.

Der Referent, selbst ehemaliger Geschäftsführer des Künstlerhauses Dortmund, gilt als ausgewiesener Kenner Elkans. Bereits 1997 veröffentlichte er gemeinsam mit dem verstorbenen Dr. Fritz Hofmann eine Publikation über den Künstler.

2011 kuratierte Schmieder zusammen mit Sandra Knorr vom Museum Ostwall im Dortmunder U die bislang umfangreichste Ausstellung zu Elkan im Museum für Kunst und Kulturgeschichte.

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