Vortrag im Evinger Geschichtsverein über Grubenunglücke im Ruhrbergbau

Historikerin spricht über Ursachen, Folgen und Erinnerungskultur

Denkmal für das Grubenunglück auf der Zeche Minister Stein.
Das Denkmal für die Opfer der Schlagwetterkatastrophe auf Minister Stein, von Bildhauer Friedrich Bagdons, wurde 1927 auf dem Nordfriedhof in Eving eingeweiht. Foto: Foto: Gabriele Unverferth

Vor 100 Jahren ereignete sich auf der Dortmunder Zeche Minister Stein ein schweres Grubenunglück mit 136 Toten. Am 21. Juli 2025 erinnert der Evinger Geschichtsverein mit einem Vortrag an dieses Ereignis. Die Historikerin Gabriele Unverferth beleuchtet dabei die Ursachen und gesellschaftlichen Folgen solcher Katastrophen im Ruhrbergbau. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im ehemaligen Wohlfahrtsgebäude der Zeche Minister Stein (Nollendorfplatz 2 im Evinger Schloss) in dem Versammlungsraum des Geschichtsvereins (1. Etage). Der Zugang ist barrierefrei und der Eintritt kostenlos.

Vortrag: „Schlagende Wetter. Grubenunglücke im Ruhrbergbau“

Ereignisse, wie das  Explosionsunglück auf der Dortmunder Zeche Minister Stein, erregten von jeher große Anteilnahme in der Bevölkerung und sorgten für teils heftige Debatten in der breiten Öffentlichkeit und in den Parlamenten. 

Gedenk-Titelblatt
Titelblatt der Sondernummer der Zechen-Zeitung für die Schachtanlagen Minister Stein und Fürst Hardenberg zur Schlagwetterexplosion am 25. Februar 1925. Evinger Geschichtsverein

Was waren die Ursachen für die Zunahme der meist durch Schlagwetterexplosionen hervorgerufenen Massenunglücke, die sich seit den 1860er Jahren in immer kürzeren Intervallen wiederholten – „ehernes Schicksal“, menschliches Versagen oder gar das kapitalistische Wirtschaftssystem? Welche Maßnahmen ergriffen Politik, Bergbehörden und Unternehmen zur Reduzierung der Risiken und zur Verbesserung der Grubensicherheit?

Vor welchen Herausforderungen standen die Grubenwehrleute bei der Rettung oder Bergung ihrer Kameraden? Und schließlich: Welche Deutungsmuster spiegeln sich in Formensprache und Symbolik der vielen Denkmäler, die die Bergwerke zu Ehren ihrer „auf dem Feld der Arbeit“ verunglückten Bergleute errichteten?

Antworten auf diese Fragen gibt die Historikerin Gabriele Unverferth in ihrem Vortrag „Schlagende Wetter. Grubenunglücke im Ruhrbergbau“. Unverferth war von 1980 bis 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Westfälischen Wirtschaftsarchiv in Dortmund, für das sie auch weiterhin ehrenamtlich tätig ist. Seit Jahrzehnten beschäftigt sie sich mit der Wirtschafts-, Technik-, Architektur- und Sozialgeschichte des Ruhrbergbaus, gelegentlich auch – wie in ihrem Vortrag – mit den eher traurigen Kapiteln dieser so wechselvollen Geschichte.

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