Tragen von Behelfsmasken dringend empfohlen – Was beim Corona-Infektionsschutz konkret zu beachten ist

In den Werkstätten der AWO in Dortmund wird noch gearbeitet: An der Nähmaschine sitzt Marita Krüger.
Einfache Textilmasken gewähren zwar keinen umfassenden Schutz, doch können sie die weitere Verbreitung von Viren unterbinden.

In kleinen Schritten wird ab heute, 20. April, bundesweit das öffentliche Leben wieder gelockert. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bussen und Bahnen und beim Einkaufen ist Teil des Schutzpakets und wird bis auf Weiteres jedem dringend empfohlen. „Einfache Textilmasken, die Mund und Nase bedecken, halten zwar keine Viren zu hundert Prozent ab. Aber sie helfen die Verbreitung der Viren im Nahbereich zu stoppen. Maskenträger können auf diese Weise andere Menschen vor einer Tröpfcheninfektion schützen, falls sie das Corona-Virus in sich tragen“, bringt die Verbraucherzentrale NRW die aktuelle Empfehlung von Bund und Ländern auf den Punkt.

Verbraucherzentrale NRW gibt konkrete Hinweise zum Gebrauch eines Mund-Nasenschutzes

Foto: Alex Völkel

„Der wichtigste Schutz besteht jedoch nach wie vor darin, einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen einzuhalten, das Niesen und Husten in die Armbeuge sowie gründliches Händewaschen nach jeder Berührung von Flächen und Gegenständen außerhalb der eigenen vier Wände nicht zu vergessen“, warnt die Verbraucherzentrale.

Ziel ihres erneuten Vorstoßes: sich durch das Tragen einer Behelfsmaske in falscher Sicherheit zu wiegen. Zur konkreten Anwendung des individuellen Corona-Infektionsschutzes hat sie folgende Hinweise: ___STEADY_PAYWALL___

  • Baumwollmasken nur Notbehelf: Wer bereit ist, bei allen unvermeidlichen Gängen und Kontakten einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sollte sich jedoch keine medizinischen Filtermasken besorgen. Denn OP- und andere Profi-Masken (FFP1- und FFP2- Masken) werden dringend zum Schutz von Patienten, Ärzten und Pflegepersonal benötigt. Die begehrte und inzwischen äußerst knappe Ware wird am Markt oft als Fake-Variante oder zu völlig überteuerten Preisen angeboten. Das Nähen und Tragen einer einfachen Stoffmaske – am besten aus Baumwolle – ist zwar nur ein Notbehelf, der beim Gang nach draußen jedoch helfen kann, die Verbreitung von Corona-Viren etwas mehr einzudämmen.
  • Mund-Nasenschutz „Marke Eigenbau“: Eine Tröpfcheninfektion ist nach derzeitigem Stand der Hauptübertragungsweg für Corona- Viren. Das Tragen einer Mund-Nasen-Maske kann vor allem andere Menschen vor einer Infektion schützen. Wer zu selbstgenähten Masken aus Stoff greift, sollte darauf achten, dass sie aus mehreren Lagen bestehen – am besten indem eine Schicht in Falten gelegt wird. Nur ein an den Rändern enganliegender, mehrschichtiger Schutz, der Mund und Nase bedeckt, fängt die Tröpfchen auf, die sonst beim Sprechen, Husten oder Niesen in einem Umkreis von 1,50 Meter ausgestoßen und verteilt werden. Außerdem trägt der Mundschutz dazu bei, das unwillkürliche Anfassen von Mund und Nase zu unterbinden. Als Material eignet sich am besten Baumwolle, weil dieses Material luftdurchlässig ist und in der Maschine bei 60 Grad waschbar ist.
  • Bezugsquellen für Behelfsmasken: Viele Menschen nähen aus Kapazitätsmangel am Markt den Mund-Nasen-Schutz selbst, verschenken oder vertreiben ihn über kommunale Einrichtungen, in Onlineportalen oder in kleinen Geschäften. Auch Textilhersteller stellen ihre Produktion zum Teil auf Stoffmasken um. Bereitwillige Maskenträger können sich in ihrem persönlichen Umfeld nach entsprechenden Angeboten umsehen. Kunden, die im Internet auf ein Selfmade-Angebot stoßen, sollten auf die Seriosität des Anbieters bei seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen und im Impressum achten und vom Kauf teurer Produkte absehen.
  • Hygiene beachten, ist weiterhin erste Pflicht: Wer vom Einkaufen oder Spaziergang nach Hause kommt und dabei in Kontakt mit unzähligen Oberflächen gekommen ist, muss unbedingt weiterhin zuerst seine Hände gründlich mit Seife waschen. Erst anschließend sollte man den Mundschutz abnehmen und ihn so aufhängen, dass er nichts berührt und gut trocknen kann. Die Maske sollte auf keinen Fall mit ungewaschenen Händen an der Innenseite, sondern am besten nur an den Bändern berührt werden. Hände danach nochmal gründlich waschen! Das gilt vor allem bei einer mehrfachen Anwendung des Notbehelfs. Wie die eigene Zahnbürste sollte auch ein Mund-Nasenschutz mit niemandem geteilt werden! Den Mundschutz so häufig wie möglich in der Maschine bei 60 Grad mit herkömmlichem Voll-Waschmittel waschen, auch wenn man nur ein Exemplar besitzt.

Rechtlichen Rat zum Warenkauf bieten die örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW – derzeit ausschließlich telefonisch oder per E-Mail.

Kontaktdaten finden Ratsuchende im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/beratung-vor-ort. Spezielle Antworten auf Corona-Fragen zur Bewältigung des Verbraucheralltags gibt’s auch telefonisch unter (02 11) 3399 5845, montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr, und online unter www.verbraucherzentrale.nrw/corona.

 

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Reaktionen

  1. Lebensritter rufen auf: „Nur mit Maske“ (Pressemitteilung vom Netzwerk Organspende NRW)

    Lebensritter rufen auf: „Nur mit Maske“ – Netzwerk Organspende NRW bietet Tipps und Information

    Für transplantierte Menschen gehören Vorsichtsmaßnahmen gegen Viren und Bakterien zur Normalität – es ist lebensnotwendig! In Zeiten von Corona müssen inzwischen alle Menschen Hygienemaßnahmen einhalten.

    Deshalb haben wir Informationen rund um das Corona-Virus auf dem Webportal der Lebensritter unter https://www.lebensritter.de/organspende/die-lebensritter-rufen-auf-nur-mit-maske/ zusammengestellt.

    Inzwischen wird u.a. das Tragen eines Mund-Nasenschutzes von führenden Virologen, Epidemologen, Fachärzten und Wissenschaftlern, ausdrücklich empfohlen. Die Lebensritter rufen deshalb auf: Nur mit Maske – und geben Tipps, wie eine solche Schutzmaske selbst genäht oder gebastelt werden kann.

    Machen Sie mit! Werden auch Sie ein Lebensritter!


    Hintergrund-Informationen:

    Das Projekt LEBENSRITTER hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen das Thema Organspende näherzubringen. Dabei wollen wir sie für die Geschichten dahinter sensibilisieren und auf die Vielfalt des Engagement aufmerksam machen. Die Lebensritter sind ein Projekt des Netzwerks Organspende NRW, einem Zusammenschluss der Selbsthilfeorganisationen zu den Themen Organspende und Transplantation in Nordrhein-Westfalen. Unterstützt wird das Netzwerk im Rahmen der Selbsthilfeförderung durch die Ersatzkassen in NRW.

    Wir versammeln auf der Seite http://www.lebensritter.de authentische Geschichten von Betroffenen, Angehörigen und Engagierten. Menschen, die sich für andere einsetzen und somit als Vorbild fungieren, eben echte Lebensritter!

    So möchten wir einen Zugang zum Thema Organspende vermitteln, der sich ebenso vielfältig zeigt, wie die Menschen deren Geschichten wir erzählen. Damit ermöglichen wir den Besuchern, individuelle Anknüpfungspunkte zu finden und sich tiefer mit diesem sehr persönlichen Thema auseinanderzusetzen. Nur so können wir erreichen, dass sich mehr Menschen für einen Organspendeausweis entscheiden!

  2. Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“: Flüchtlingsfamilien nähen Gesichtsmasken (Pressemitteilung)

    Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“: Flüchtlingsfamilien nähen Gesichtsmasken

    „Können wir dabei helfen, Gesichtsmasken zu nähen?“ Mit dieser Frage wandte sich eine afghanische Flüchtlingsfamilie an das Dortmunder Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“ – und das wurde aktiv. Nach einer ersten Kontaktaufnahme bei anderen Flüchtlingen, die ansonsten Rat und Hilfe bei „lokal willkommen“ suchen, meldeten sich quasi über Nacht 20 geflüchtete und ehrenamtliche Näherinnen und Näher, die sich an der Hilfsaktion beteiligen wollten.

    Zwei Anrufe des gut vernetzten Teams genügten, um die Arbeiterwohlfahrt Dortmund mit ins Boot zu holen. Die AWO sucht dringend Ehrenamtliche, die Behelfsmasken herstellen können, um sie Beschäftigten in den Seniorenzentren, der ambulanten Pflege und in den Notgruppen der Kindertageseinrichten und Tagespflege zur Verfügung zu stellen.

    In einem ersten Schritt stellte die AWO das Material für 100 Behelfsmasken, den zugeschnittenen Stoff, das Garn, den Draht, das Gummiband und die Nähanleitung zur Verfügung. Die Nähanleitung wurde ins Persische und Arabische übersetzt. Die Mitarbeitenden von „lokal willkommen“ verteilten es an die Näherinnen und Näher. Bis heute konnten bereits über 400 fertig genähte Masken an die AWO übergeben werden.

    Sozialdezernentin Birgit Zoerner, Leiterin des Krisenstabs, freut sich über diese Aktion. „Dieses Hilfsangebot beweist, dass viele Menschen, die als Flüchtlinge in unsere Stadt gekommen sind, gut in Dortmund angekommen sind und sich als aktiver Teil der solidarischen Stadtgesellschaft verstehen. Darüber freue ich mich sehr“, sagt sie.

    Im nächsten Schritt wird „lokal willkommen“ selbst weiteres Material für Behelfsmasken zur Verfügung stellen. Geplant ist, dass künftig die AWO das Material zuschneidet, „lokal willkommen“ es an die helfenden Flüchtlingsfamilien verteilt, die fertigen Masken abholt und sie auch Einrichtungen außerhalb der AWO zur Verfügung stellt. Ziel ist die Herstellung von mindestens 2000 Masken. Dabei will das Integrationsnetzwerk auch mit weiteren Nähinitiativen zusammenarbeiten.

    Auch Menschen, die keine eigene Nähmaschine besitzen, haben ihre Unterstützung angeboten. Der Verein „Projekt Ankommen“ ist auf der Suche nach „Leihgeräten“, um die Produktion steigern zu können.

    AWO-Vorsitzende Anja Butschkau ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Dortmunderinnen und Dortmunder. „Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich bei allen, die genäht haben und noch nähen“, sagt sie. Wenn das Begegnungsverbot aufgehoben wird, möchte sie alle Helferinnen und Helfer gerne im Integrationsnetzwerk „lokal willkommen“ besuchen, sich persönlich bedanken und in den Austausch gehen.

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