„SchlauDabei“: Neues Projekt des Diakonischen Werkes für osteuropäische Zuwandererkinder

Petra Weber-Schwene (Mitte mit Scheck), Präsidentin von Soroptimist International in Dortmund, überreichte den Scheck für das Bildungspatenprojekt "SchlauDabei" des Diakonischen Werkes. (Foto: Joachim vom Brocke)
Petra Weber-Schwene (Mitte mit Scheck), Präsidentin von Soroptimist International in Dortmund, überreichte
den Scheck für das Bildungspatenprojekt „SchlauDabei“ des Diakonischen Werkes. (Foto: Joachim vom Brocke)

Von Joachim vom Brocke

„SchlauDabei“, ein neues Projekt des Diakonischen Werkes für Kinder aus Familien osteuropäischer Zuwanderer, wird von Soroptimist, Club Dortmund RuhrRegion, unterstützt. Präsidentin Petra Weber-Schwene überreichte einen Scheck über rund 1600 Euro. Soroptimist ist ein internationaler Serviceclub für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben und wurde 1930 in Kalifornien gegründet.

Ehrenamtliche Paten betreuen die Kinder

Hinter dem Projekt „SchlauDabei“, das nach den Sommerferien starten soll, steckt diese Idee: Ehrenamtliche Paten betreuen verbindlich ein Kind für ein Schuljahr mindestens ein- bis zwei Mal pro Woche 1,5 Stunden in der Schule. Dabei soll eine verbindliche Lernpatenschaft entstehen. Gemeinsam mit den Kommunalen Integrationszentrum Dortmund ist die Idee „SchlauDabei“ entwickelt worden. 

Zwei Schulen, die Nordmarktgrundschule und die Albrecht Brinkmann Grundschule, wurden für eine Kooperation gewonnen. Die Suche nach Ehrenamtlichen wurde bereits im Januar gestartet. Dabei konnten bereits einige Menschen gewonnen werden. Ilka Ekmen vom Diakonischen Werk: „Gesucht werden besonders Männer, die sich ein solches ehrenamtliches Engagement vorstellen können“. 

Anleitung und Unterstützung von Muttersprachlern

Ziele sind: mit den Kindern sprechen, spielen und lernen mit Anleitung und Unterstützung eines deutschen Muttersprachlers. Die Kinder haben zwischen Schule und Elternhaus eine persönliche Bezugsperson, die für mindestens ein halbes Schuljahr (besser ein ganzes Schuljahr) zur Verfügung steht. Den Kindern wird das Leben in Deutschland mit seinen Regeln und Normen so vertrauter. Lese-, Schreib- und Lernaufgaben werden mit dem Kind zusammen bearbeitet.

Das Themenfeld EU Binnenwanderung, Zuwanderung aus den EU-Osterweiterungen betrifft Dortmund besonders. Zurzeit leben etwa 5500 Menschen aus Rumänien und Bulgarien in Dortmund. Viele von ihnen kommen aus sehr prekären Verhältnissen in ihren Herkunftsländern und erhoffen sich hier für sich und ihre Kinder eine bessere Zukunftsperspektive. Das Diakonische Werk engagiert sich seit langem zusammen mit vielen Partnern, hier konkret mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Dortmund.

Basisarbeit: „Einige haben noch nie einen Schreibstift in der Hand gehabt“

Von 530 Kindern in Dortmunds größter Grundschule, der Albrecht-Brinkmann-Grundschule im Hafenviertel, sind 33 ohne Migrationshintergrund. Darüber informierte Martin Nölkenbockhoff. Viele kommen aus Bulgarien oder Rumänien, doch ebenso aus Marokko.

Ähnlich die Situation in der Nordmarktgrundschule, wie die stellvertretende Leiterin Alma Tamborini berichtete. Von den insgesamt 320 ABC-Schützen hier kommen 55 aus Rumänien und 59 aus Bulgarien und außerdem ebenfalls eine Reihe aus Marokko. „Es sind alles ganz tolle Kinder“, davon sind die beiden engagierten Pädagogen überzeugt. Wohlwissend, dass viel Arbeit auf sie wartet: „Einige von ihnen haben noch nie eine Schere oder einen Schreibstift in der Hand gehabt“. 

Projekt „SchlauDabei“ wird von Soroptimisten unterstützt

Dortmunds Soroptimisten unterstützen die Idee des Projektes „SchlauDabei“ und stellten Spenden aus dem Equal Pay Day in Höhe von 1600 Euro zur Verfügung. Der Betrag wurde anlässlich des jährlichen Filmabends im Depot gesammelt. Zusätzlich fließen in das Projekt Mittel aus dem Gewinn des Integrationspreises der Stadt Dortmund aus dem Jahr 2013 für das diakonische Projekt „Schritt-Weise“.

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