„Reviergänge – auf den Spuren von Kohle und Stahl“: Mathes Schweinberger stellt seine Arbeiten im Hoesch-Museum aus

Der in der Nordstadt lebende Künstler Mathes Schweinberger stellt im Hoeschmuseum aus. „Reviergänge - auf den Spuren von Kohle und Stahl“.
Der in der Nordstadt lebende Künstler Mathes Schweinberger stellt im Hoeschmuseum aus. Foto: J.v. Brocke

Von Joachim vom Brocke

„Reviergänge – auf den Spuren von Kohle und Stahl“ ist Thema einer Sonderausstellung im Hoesch-Museum. Sie wird am Sonntag, 22. Januar, um 11 Uhr eröffnet und ist bis zum 12. März zu sehen. Gezeigt werden 59 Zeichnungen des in der Nordstadt lebenden Künstlers Mathes Schweinberger.

 Mathes Schweinberger ist seit fast 25 Jahren als Architekturzeichner unterwegs

Der in der Nordstadt lebende Künstler Mathes Schweinberger stellt im Hoeschmuseum aus. „Reviergänge - auf den Spuren von Kohle und Stahl“.Eine Einführung gibt der Kurator und ehemalige Kulturamtsleiter im Kreis Unna, Thomas Hengstenberg. Dazu singt der Sänger Boris Gott Nordstadt-Chansons.

Vorwiegend Motive aus Dortmund präsentiert der Künstler Mathes Schweinberger. Der 53-Jährige, aufgewachsen nahe der Dortmunder Stadtgrenze in Brambauer, durchstreift beinahe seit 25 Jahren als Architekturzeichner die Stadt und das Revier.

„Meine Motive zeigen vorwiegend den Dortmunder Raum“, sagt er. Stahlwerke, Stadtviertel, Gebäude, der Hafen: „Alle Motive sind vor Ort entstanden“. „Ich sitze mit meinem Höckerchen und meinem Zeichenblock da und los geht’s“, erklärt Schweinberger seine Arbeitsweise.

Dabei kommt er natürlich mit den Anliegern ins Gespräch. „Gerne sogar“, freut er sich über die zahlreichen Gespräche und Kontakte während seiner Arbeit.

„Die moderne Architektur gefällt mir überhaupt nicht“

Beliebte Motive sind Zechen, alte Stadtküchen, Wohnhäuser. „Die dezente und graue Tristesse mag ich. Die moderne Architektur gefällt mir überhaupt nicht und bietet mir nichts. Das sind alles zu glatte Flächen mit viel Glas“, sagt er.

Obwohl die industriegeprägten ehemaligen Arbeiterviertel allmählich verschwinden und die klassische Revierromantik mit rußgeschwärzten Fassaden immer weniger werden, findet Mathes Schweinberger immer noch genügend Motive. „Mich interessieren inzwischen die vielen Innenhöfe. Da gibt es noch so viel zu sehen und zeichnerisch festzuhalten“ – an Arbeit und Ideen mangelt es nicht.

Stipendium ermöglichte einen Monat Arbeit unter Tage

Der in der Nordstadt lebende Künstler Mathes Schweinberger stellt im Hoeschmuseum aus. „Reviergänge - auf den Spuren von Kohle und Stahl“. Seine interessanteste Epoche begann nach der Stilllegung der meisten Zechen und Hüttenwerke, als diese bis dahin „verbotenen Städte“ auch für ihn zugänglich wurden und sie zeichnerisch erkunden konnte.

Durch ein Stipendium der Aldegrever-Gesellschaft wurde im Jahr 1995 ein einmonatiger Zeichenaufenthalt „unter Tage“ ermöglicht. Ein Teil der hier entstandenen Zeichnungen sind im Hoesch-Museum ebenfalls zu sehen.

Mathes Schweinberger studierte visuelle Kommunikation an der Fachhochschule in Münster. Seine Diplomarbeit war ein grafisches Mappenwerk für ein Tiefbauunternehmen im Ruhrgebiet. Der Künstler machte 1993 seinen Abschluss als Diplom-Designer und ist seitdem als freischaffender Maler und Grafiker unterwegs.

Michael Dückershoff, Leiter des Hoesch-Museums, erinnern die Zeichnungen von Mathes Schweinberger an Adolph von Menzel, der als der bedeutendste Realist des 19. Jahrhunderts gilt. Oder auch an den „Zeichner des Bergbaus“ Hermann Kätelhön.

Reiz der Ruhrgebietslandschaft in Bildern einfangen

Von der Nordstadt aus erweiterte der Künstler seine Reviergänge bis zu den denkmalgeschützten Industriearealen der Zeche Zollern, der Kokerei Hansa und der Phoenix-Hütte in Hörde. Doch ebenso gehörten die benachbarten Städte dazu – meist in den nördlichen Vierteln oberhalb der großen Bahnlinien.

Mit den Hochöfen des Duisburger Landschaftsparks hatte er den westlichsten Punkt erreicht. Durch seine Zeichnungen möchte Mathes Schweinberger „den Reiz der Ruhrgebietslandschaft in der Zeit des Strukturwandels einfangen, um sie für spätere Zeiten zu vermitteln“.

 Mehr Informationen:

  •  Die Ausstellung „Reviergänge – Auf den Spuren von Kohle und Stahl“ wird am Sonntag, 22. Januar, um 11 Uhr im Hoesch-Museum, Eberhardstraße 12, eröffnet.
  • Es sprechen: PD Dr. Karl Lauschke, Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums, Museumsleiter Michael Dückershoff und Thomas Hengstenberg, Unna. Musikalische Umrahmung: Boris Gott.
  •  Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 12. März zu den üblichen Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von 13 bis 17 Uhr, Donnerstag von 9 bis 17 Uhr, Sonntag von 10 bis 17 Uhr.
  •  Interessierte können die gezeigten Arbeiten auch kaufen.
  •  www.mathesdermaler.de 

Schweinberger

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Reaktionen

  1. Hoeschmuseum

    Letzte Gelegenheit für „Reviergänge“: Ausstellung endet am Sonntag

    Im Hoeschmuseum endet am Sonntag die Ausstellung „Reviergänge – auf den Spuren von Kohle und Stahl“ mit Zeichnungen des Nordstadt-Künstlers Mathes Schweinberger. Wer die letzte Gelegenheit nutzen möchte, die Sonderausstellung zu sehen, kann dies in kompetenter Begleitung tun: Mathes Schweinberger führt am Sonntag, 12. März, 11 Uhr durch seine Ausstellung. Der Eintritt ist frei.

    Mehr zum Künstler unter http://www.mathesdermaler.de
    http://www.hoeschmuseum.dortmund.de

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