„Parzelle Festival“: Angelika Hoffmann und FreundInnen entführen ihr Publikum in magische Klang- und Bildwelten

Angelika Hoffmann in ihrem Domizil in der Parzelle im Depot. Vor ihr ein selbsgebauter hölzerner Schuh der ihr als Kunstobjekt aber auch als Perkussionsinstrument dient. Foto: Sascha Fijneman

Angelika Hoffmann ist Künstlerin mit Leib und Seele. Seit 20 Jahren bewirtschaftet sie die Parzelle im Depot, kooperiert immer wieder mit anderen KünstlerInnen, MusikerInnen und Freigeistern der darstellenden, performativen und bildenden Kunst. Zum Jubiläum lädt sie vom 31. Oktober bis zum 3. November alle interessierten BürgerInnen aus Dortmund und Umgebung in ihr experimentelles Forschungslabor ein. Hier werden die Gäste daran teilhaben können, wie Hoffmann und unzählige andere KünstlerInnen und Akteure ihre Visionen in Bild und Ton, Licht und Schatten, Experimenten und Konzerten umsetzen. So werden sie künstlerische Entstehungsprozesse hautnah miterleben.

Das Publikum soll am Entstehungsprozess künstlerischer Visionen teilhaben

Dieses Bild des Musiker Tacos Stamou versinnbildlicht die Experimentierfreudigkeit der KünstlerInnen.
Dieses Bild des Musiker Tacos Stamou zeigt die Experimentierfreudigkeit der KünstlerInnen.

Das Jubiläum dient Hoffmann als Anlass, die seither in der Parzelle produzierten und veranstalteten Kunstprojekte in einen aktuellen Diskurs zu stellen, an dem das Publikum teilhaben soll. Hierbei wird sie von alten und neuen Weggefährten unterstützt. „Viele der Akteure begleiten mich schon sehr lange Zeit. Ich verehre sie geradezu“, so die Gastgeberin.

Die Gäste erwartet ein bunt gemischtes Programm aus Licht und Schatten-Vorführungen, musikalischen Experimenten, Ausstellungen und Workshops, wobei die unterschiedlichsten Stile und Herangehensweisen das gemeinsame Ziel verfolgen, die Entstehung von komplexen Klang- und Bildwelten für die ZuschauerInnen nachvollziehbar zu machen.

Es wird analog oder digital gespielt, frei improvisiert oder mit festgelegten Passagen experimentiert. Es geht Hoffmann um die Schnittstellen zwischen Performance, Klang und Komposition. Neben dem musikalischen Programm wird es visuelle, objekt -und bewegungsbezogene Performances geben. Die KünstlerInnen lassen sich hierbei in die Karten schauen, lassen das Publikum teilhaben und verstecken nichts, von dem, was gemacht wird.

Auch die Stille ist ein kreatives Element des improvisierten Klangs

Der international renommierte Saxophonist Jan Klare tritt gemeinsam mit Limpe Fuchs auf. Foto: Medienmalocher
Der international renommierte Saxophonist Jan Klare tritt gemeinsam mit Limpe Fuchs auf. Foto: Medienmalocher

Es wird laute und leise Momente geben, denn auch die Stille dient als künstlerisches Element. Unsere Hör- und Sehgewohnheiten werden ad absurdum geführt, wenn die KünstlerInnen instinkthaft die Magie des Moments für Regelbrüche nutzen und so neue Klang- und Bildwelten für die ZuschauerInnen eröffnen.

„Das Parzelle-Festival verfolgt an sich kein spezifisches Thema. Es geht mir nicht darum, eine Botschaft zu vermitteln. Ich möchte, dass KünstlerInnen untereinander ins Gespräch kommen. Es geht um den Austausch untereinander und mit dem Publikum“, erläutert Hoffmann ihr Konzept.

Ein besonderes Highlight für Hoffmann ist die Performance der 76-jährigen Limpe Fuchs, die als Pionierin des Improvisationsklangs gilt. Die Komponistin bewegt sich an den Grenzen der musikalischen Möglichkeiten. Ihre Partituren, die sie unter anderem für selbstgebaute Instrumente und tönende Objekte schreibt, sind herausfordernd und ungebunden frei.

Limpe Fuchs und Jan Klare bewegen sich am Rande der musikalischen Möglichkeiten

Die 76-jährige Limpe Fuchs gilt als Pionierin des Improvisationsklangs. Foto:
Die 76-jährige Limpe Fuchs gilt als Pionierin des Improvisationsklangs.

Zusammen mit dem international renommierten Jazz-Saxophonisten Jan Klare, wird sie für magische Momente sorgen, die unsere Hörerwartungen und Gewohnheiten in Frage stellen, sie gar manipulieren. 

Mit Hingabe und Genuss werden die beiden MusikerInnen ihr Publikum in neue Klangwelten entführen. Der Auftritt beginnt am 3. November um 20 Uhr. Da die Akteure teilweise mehrere Auftritte im Rahmen des Festivals haben, macht es Sinn sich den im Anhang verlinkten Plakatfolder herunterzuladen.

Angelika Hoffmann selbst kreiert seit 1994 künstlerische Spannungsfelder auf der Suche nach medial-ästhetischen Entdeckungen, bei denen Schatten jeweils neu erfundene Rollen spielen. Im Rahmen des Parzelle-Festivals arbeitet sie unter dem Titel „Konsens“ mit der bereits erwähnten Pionierin des Improvisationsklangs Limpe Fuchs und weiteren MusikerInnen zusammen. 

Mit der Klang-Schatten-Performance von „Konsens“ steht Hoffmann selber auf der Bühne

Mit der Projektformation „Konsens" steht Angelika Hoffmann selber auf der Bühne. Foto: Rai Sejk
Mit der Projektformation „Konsens“ steht Angelika Hoffmann selber auf der Bühne. Foto: Rai Sejk

Gemeinsam wollen sie die Lust am ungebundenen, spontanen Dialog zwischen Bild und Ton feiern.Sie werden mit Licht und Schatten, analogen und elektroakustischen Klängen, Objekten und Material experimentieren, die gemeinsam in der perfekten Anordnung fantastische Schatten- und Klangwelten erschaffen werden, die ihr Publikum unmittelbar ins dialogische Geschehen hineinholen.

„Konsens“ werden am 31. Oktober um 20 Uhr ihre Bühnenpremiere im Dortmunder Depot haben. Ein weiterer Programmpunkt, auf den Angelika Hoffmann sich besonders freut ist der Auftritt des süddeutschen Trios Trionys. Gemeinsam mit einem früheren Konzertmeister des Dortmunder Philharmonischen Orchesters werden sie Improvisationen, die wie Kompositionen anmuten präsentieren. 

„Der Violinist Günther Marx vom Trio Trionys ist ein wahrer Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Als Dr. Jekyll spielt er die klassische Geige, so wie sie uns allen durch unsere Hörgewohnheiten bekannt ist. Aber sobald die Elektronik mit ins Spiel kommt und die Klänge des Instruments verfremdet werden, wird er zu Mr. Hyde“, freut sich Angelika Hoffmann auf die Performance.

Hoffmann: „Die ZuschauerInnen sollten offen sein, für alles, was passiert.“

Mit Achim Zepezauer steht laut Hoffmann ein Stück „einfallsreiches Dortmund" auf der Bühne.
Mit Achim Zepezauer steht laut Hoffmann ein Stück „einfallsreiches Dortmund“ auf der Bühne.

Des Weiteren werden Joke Lanz und Audrey Chen Musik zwischen Abstraktion und Narration präsentieren. Mit Achim Zepezauer wird ein Stück „einfallsreiches“ Dortmund auf der Bühne stehen. Gemeinsam mit dem elektroakustischen Komponisten Tasos Stamou wird er die Gäste auf eine Exkursion mitnehmen, die voller Überraschungen steckt.

Unter dem Titel Lichter-Musik werden verschiedene KünstlerInnen sich mittels Overheadprojektoren, Spiegeln und Halogenlämpchen auf die Suche nach der perfekten Synthese zwischen Licht und Klang begeben, während sich andere musikalisch mit dem esoterischen Konzept des Enneagramms auseinandersetzen, einem neunstufigen Modell zur Persönlichkeitsbeschreibung und Entwicklung.

Alle weiteren Programmpunkte sind dem Plakatfolder im Anhang des Artikels zu entnehmen. „Am besten ist es, die ZuschauerInnen kommen einfach und sind offen für all das, was passiert“, lädt Angelika Hoffmann alle Interessierten in die Nordstadt ein, um gemeinsam das 20-jährige Bestehen der Parzelle im Depot zu feiern.

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Weitere Informationen:

Tickets und Preise :

Abendkasse:

  • Mittwoch , 31.Oktober 2018: 15 Euro / ermäßigt 10 Euro 
  • Donnerstag, 01. November bis Samstag 03. November 2018: jeweils 25 Euro / ermäßigt 15 Euro

 Dauerkarte

  • Von Mittwoch 31. Oktober bis Samstag 3. November 2018: 50 € / ermäßigt 35 € 

 Ermäßigung für SchülerInnen, Auszubildende und Studierende, EmpfängerInnen von Sozialleistungen, Dortmund-Pass-InhaberInnen und Professionals.

Begrenzte Platzwahl und Tickets

Vorverkauf bei der Veranstalterin, Parzelle im Depot, telefonisch unter: 0231/88 22 001 oder online unter a.h.performance@t-online.de 

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