Ökumenischer Gottesdienst für Unbedachte wird viermal im Jahr gefeiert

Namentliches Gedenken für 100 Verstorbene

Ökumenischer Gottesdienst für Unbedachte in der Evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi (v.l.): Im Wechsel verlasen Pfarrer Ansgar Schocke (Bild), Oberbürgermeister Thomas Westphal und Pfarrer Michael Küstermann die Namen und das Alter der einhundert Verstorbenen. Stephanie Faulhaber-Manns und Uwe Schrader (im Hintergrund) entzündeten am Altar je eine Kerze für jede und jeden von ihnen.
Ökumenischer Gottesdienst für Unbedachte in der Evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi (v.l.): Im Wechsel verlasen Pfarrer Ansgar Schocke (Bild), OB Thomas Westphal und Pfarrer Michael Küstermann die Namen und das Alter der einhundert Verstorbenen. Stephanie Faulhaber-Manns und Uwe Schrader (im Hintergrund) entzündeten am Altar je eine Kerze für jede und jeden von ihnen. Foto: Michael Bodin / Kath. Pressestelle Dortmund

Einhundert Kerzen brannten am jetzt auf dem Altar in der Evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi. Jede dieser Kerzen erinnerte an eine Verstorbene oder einen Verstorbenen. Ihrer hatte noch niemand gedacht. Daher feierten die Katholische und die Evangelische Kirche gemeinsam mit der Stadt Dortmund den ökumenischen Gottesdienst für jene Verstorbenen, die in der Zeit vom 31. März bis 15. Juli 2022 durch die Stadt Dortmund bestattet wurden.

Alle Menschen haben und sterben mit einer Geschichte

Viermal im Jahr wird dieser Gottesdienst für Unbedachte in Dortmund gefeiert. Fast immer sind es zwischen annähernd 90 und 100 Menschen, für die sich nach ihrem Tod keine Angehörigen fanden, die sich um eine Beerdigung und eine Trauerfeier kümmerten.

In den Gottesdiensten wird der Verstorbenen namentlich gedacht, für Jede und Jeden wird eine Kerze angezündet und ihre Namen erscheinen in einer gemeinsamen Todesanzeige in den Dortmunder Tageszeitungen.

„Hinter jedem dieser Namen steht eine Frau oder ein Mann mit einer einzigartigen Geschichte, ein Mitbürger, eine Mitbürgerin“, verwies Pfarrer Michael Küstermann von der Evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi auf die Einmaligkeit eines jeden Menschen. Gott gebe jedem Menschen seine Bedeutung, „als Mensch, wie er geschaffen wurde, mit seiner Würde und Schönheit“.

Oft waren die Pfleger:innen die einzigen verbliebenen Bezugspersonen

Ökumenischer Gottesdienst für Unbedachte in der Evangelischen Stadtkirche St. Reinoldi (v.l.): Uwe Schrader (Ev. Stadtkirche St. Reinoldi), Stephanie Faulhaber-Manns (Katholische Stadtkirche), Reinoldikantor Christian Drengk (Orgel), Pfarrer Ansgar Schocke (Katholische Stadtkirche), Pfarrer Michael Küstermann (Ev. Stadtkirche St. Reinoldi) und Oberbürgermeister Thomas Westphal (Stadt Dortmund).
(v.l.): Uwe Schrader, Stephanie Faulhaber-Manns, Christian Drengk, Ansgar Schocke, Michael Küstermann und OB Thomas Westphal. Foto: Michael Bodin / Kath. Pressestelle Dortmund

Da sei der Mann aus dem Vorort, der irgendwann nicht mehr an der Hausecke stand oder die Frau aus dem Pflegeheim, für die die Pflegerinnen und Pfleger die einzigen verbliebenen Bezugspersonen waren, beschrieb Pfarrer Küstermann mögliche Schicksale jener Verstorbenen, an die in diesem Gottesdienst gedacht wurde.

Im Wechsel verlasen Pfarrer Ansgar Schocke (KatholischeStadtkirche), Oberbürgermeister Thomas Westphal und Pfarrer Michael Küstermann die Namen und das Alter der einhundert Verstorbenen. Stephanie Faulhaber-Manns (Katholische Stadtkirche) und Uwe Schrader (Ev. Stadtkirche St. Reinoldi) entzündeten am Altar je eine Kerze für jede und jeden von ihnen.

Unter den Besucherinnen und Besuchern des Gottesdienstes waren auch Bekannte der Verstorbenen. Pfarrer Ansgar Schocke wies zum Ende darauf hin, dass Seelsorgerinnen und Seelsorger im Anschluss in der Kirche für Gespräche zur Verfügung stehen.

Mehr Informationen:

Der nächste Gottesdienst für Unbedachte wird am Dienstag, 8. November um 17 Uhr wieder in der Reinoldi-Kirche gefeiert. Zur Mitfeier laden die beiden Kirchen und die Stadt Dortmund herzlich ein.

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Gottesdienst für Unbedachte am 8. November um 17 Uhr in St. Reinoldi (PM)

    In Erinnerung an die Verstorbenen, die von der Stadt Dortmund bestattet wurden, laden die Katholische und die Evangelische Kirche gemeinsam mit der Stadt Dortmund zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst für Unbedachte ein. Beginn ist am Dienstag, 8. November um 17 Uhr in der St. Reinoldi-Kirche. In diesem Gottesdienst wird der 103 Verstorbenen namentlich gedacht, welche in der Zeit vom 16. Juli bis 17. Oktober 2022 bestattet wurden. Für Jede und Jeden wird eine Kerze angezündet. Mitwirkende in diesem Gottesdienst sind Pfarrer Ansgar Schocke (Katholische Stadtkirche), Bürgermeister Norbert Schilff (Stadt Dortmund), Pfarrer Michael Küstermann (Stadtkirche St. Reinoldi) und Reinoldikantor Christian Drengk. Die ökumenischen Gottesdienste für Unbedachte werden viermal im Jahr gefeiert. In 2023 finden sie nach längerer Pause wieder in der Grabeskirche Liebfrauen an der Amalienstraße statt.

  2. Nächster Gottesdienst für Unbedachte am Dienstag, 7. Februar, um 17 Uhr in der Grabeskirche (PM)

    Zum ökumenischen Gottesdienst für Unbedachte laden die katholische und evangelische Kirche gemeinsam mit der Stadt Dortmund am 7. Februar um 17 Uhr in die Grabeskirche Liebfrauen, Amalienstraße, ein. In diesem Gottesdienst wird namentlich an die Menschen gedacht, die von der Stadt Dortmund anonym beigesetzt wurden. Gedacht wird in diesem Gottesdienst an 105 Verstorbene, die in der Zeit vom 18. Oktober 2022 bis 25. Januar 2023 durch die Stadt Dortmund bestattet wurden. Zur Mitfeier des Gottesdienstes wird herzlich eingeladen. Die Kirche ist nicht beheizt, daher wird eine ausreichend warme Kleidung empfohlen.

  3. Gottesdienst für Unbedachte (PM)

    Am Dienstag, 2. Mai um 17 Uhr in der Grabeskirche Liebfrauen

    Zum ökumenischen Gottesdienst für Unbedachte laden die katholische und evangelische Kirche gemeinsam mit der Stadt Dortmund am Dienstag, 2. Mai um 17 Uhr in die Grabeskirche Liebfrauen, Amalienstraße, ein. In diesem Gottesdienst wird namentlich an die Verstorbenen gedacht, die von der Stadt Dortmund anonym beigesetzt wurden. Verlesen werden dabei die Namen von 76 Verstorbenen, die in der Zeit vom 26. Januar 2023 bis 17. April 2023 durch die Stadt Dortmund bestattet wurden. Die Gedenkfeier werden Propst Andreas Coersmeier für die Katholische Stadtkirche Dortmund, Superintendentin Heike Proske für den Evangelischen Kirchenkreis Dortmund und Oberbürgermeister Thomas Westphal für die Stadt Dortmund gestalten. Zur Mitfeier des Gottesdienstes wird herzlich eingeladen. Die Kirche ist nicht beheizt, daher wird eine ausreichend warme Kleidung empfohlen.

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert