Nachhaltige Energieversorgung: Studierende der FH Dortmund entwickeln mobilen Anhänger

Das Projekt „eTrail-Ing“ versorgt per Sonne, Akku und Brennstoffzelle

Blick in die Werkstatt
Prof. Dr. Sönke Gößling (r.) bespricht mit Fin Floßbach die Pläne zum Energieanhänger. Maschinenbau-Student Niklas Wenderoth arbeitet derweil weiter an der Konstruktion des Anhängers. Foto: FH Dortmund / Benedikt Reichel

Eine zuverlässige Energieversorgung ohne Anschluss ans Stromnetz ist eine Herausforderung. Studierende der Fachhochschule Dortmund haben sich dieser gestellt und einen mobilen Energieanhänger, der mehrere Tage ohne Stromanschluss betrieben werden kann, entwickelt. Das Masterprojekt „eTrail-Ing“ kombiniert Photovoltaik, Batteriespeicher und Brennstoffzelle zu einem autarken System. Erste Komponenten sind bereits getestet, der Prototyp soll Ende 2026 einsatzbereit sein.

Mobile Energieversorgung unabhängig vom Stromnetz

Ob bei Festivals, auf der grünen Wiese, in Krisengebieten und nach Katastrophen oder bei abgelegenen Forschungseinsätzen – eine zuverlässige Energieversorgung ohne Anschluss ans öffentliche Stromnetz ist problematisch. Die Alternative: Dieselgeneratoren, laut und klimaschädlich. Eine nachhaltige Lösung soll nun ein Projekt der Fachhochschule Dortmund liefern.

Digitales Modell des Anhängers
So soll der Energie-Anhänger des Projekts eTrail-Ing aussehen. Rendering Finn Floßbach / FH Dortmund

Das Masterprojekt „eTrail-Ing“ am Fachbereich Maschinenbau setzt auf einen mobilen Energieanhänger, der mithilfe von Photovoltaikmodulen, einem Batteriespeicher und einer Wasserstoff-Brennstoffzelle funktioniert. „Der Anhänger liefert dabei sowohl Strom für Geräte als auch für den integrierten Kühlraum“, erklärt Student Niklas Wenderoth. „Je nach Einsatz lassen sich dort Getränke kalt stellen, aber auch Blutkonserven oder Medikamente kühlen.“

Möglich wird dies durch das Zusammenspiel von ausklappbaren Photovoltaikmodulen mit einer Leistung von fast 4 Kilowatt, einem leistungsfähigen Batteriespeicher und einer 2,5-Kilowatt-Wasserstoff-Brennstoffzelle. „Die Herausforderung ist das komplexe Zusammenspiel verschiedener Systeme“, sagt Finn Floßbach. Neben der Technik spielt auch das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle. Ein Softwaresystem überwacht kontinuierlich die kritischen elektrischen Prozesse und sorgt so für maximale Betriebssicherheit, damit zum Beispiel Kühlketten nicht unterbrochen werden.

Der Prototyp entsteht Schritt für Schritt auf dem Campus

Aktuell wird der Rahmen für den Energieanhänger in den Werkstätten der FH Dortmund am Campus Sonnenstraße zusammengebaut. Die elektrischen Komponenten, darunter der Batteriespeicher und die Brennstoffzelle, sind bereits getestet und für den späteren Einbau vorbereitet. Für den Prototypen setzen die Studierenden zudem auf größtmögliche Flexibilität, um den Anhänger im Prozess weiter zu optimieren.

„Im Mittelpunkt des eTrail-Ing-Projekts stehen die Studierenden selbst“, betont Prof. Dr. Sönke Gößling vom Fachbereich Maschinenbau. Er begleitet das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Yves Rosefort. „Die Studierenden planen, konstruieren und entwickeln den Energieanhänger über mehrere Semester hinweg weiter – von der Dimensionierung der Teilsysteme über Sicherheitskonzepte bis hin zur Integration der Brennstoffzelle“, so Sönke Gößling.

Darüber hinaus koordinieren sie auch die Zusammenarbeit mit Industriepartnern. „So entsteht nicht nur ein funktionales, nachhaltiges Produkt, sondern zugleich eine Plattform für Wissenstransfer und angewandte Ingenieurausbildung – das eigentliche Ziel des Projekts.“ Voll funktions- und einsatzfähig soll der Energieanhänger Ende 2026 sein.

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