Mit „bodo“ um die Welt: Das Netzwerk der Obdachlosen-Zeitungen liefert Geschichten für die Sommerausgabe

Im Ferienmonat August geht es mit „bodo“ einmal um die Welt. Das Straßenmagazin erzählt eigentlich „Geschichten von hier“: Reportagen aus der Region, Interviews mit interessanten Menschen zwischen Herne und Unna, Empfehlungen für Orte und Veranstaltungen „um die Ecke“. Doch keine Regel ohne Ausnahme. Diesmal kommen die Geschichten von allen Kontinenten.

Internationales Netzwerk der Straßenzeitungen stellt ein „Sommer-Best-Of“ zusammen

Mehr als 100 Magazine aus 34 Ländern haben sich mit „bodo“ im Internationalen Netzwerk der Straßenzeitungen (INSP) zusammengeschlossen. So unterschiedlich die jeweiligen (Stadt-) Gesellschaften und die für sie erstellten Hefte, so weltumspannend ist die einfache Idee: Obdachlosen nicht Almosen, sondern Möglichkeiten zu handeln, eine Perspektive zu geben – in Form eines journalistischen Produkts. Die Hälfte des Verkaufspreises bleibt bei den Verkäufern.

„Die gemeinsamen Zahlen sind beeindruckend“, sagt Bastian Pütter, Redaktionsleiter des Straßenmagazins „bodo“. „Jedes Jahr verdienen 21.000 Menschen eigenes Geld mit dem Verkauf von Straßenzeitungen. 20 Millionen Hefte werden pro Jahr verkauft.“

Für die Sommer-„bodo“ hat die Redaktion einer Auswahl der besten Geschichten der internationalen Straßenmagazine zusammengestellt: Ein Gespräch mit dem wohl bekanntesten chinesischen Künstler Ai Weiwei über Flucht und Grenzen. Eine Reportage aus Süditalien, wo Flüchtlinge Tomaten ernten – weil sie billiger als Maschinen sind.

Bastian Pütter: „Wir möchten sowohl die Vielfalt unseres Netzwerks zeigen“

Eine Ich-Reportage aus der englischen Quidditch-Liga, wo aus dem Harry-Potter-Spiel auf fliegenden Besen ein skurriler Vollkontakt- sport geworden ist. Ein Besuch bei „Giuvlipen“, dem feministischen Romnija-Theater in Rumänien. Eine Fotoreportage aus der Casa Xochiquétzal, einem Wohnheim für ältere Sexarbeiterinnen in Mexiko- Stadt. Dazu weitere Reportagen aus Kanada, Norwegen und Japan, sowie Beiträge von Straßenmagazin-Verkäufern aus Portland, Bern, Kopenhagen, Kapstadt, Steyr, Vancouver, Mailand, Melbourne, Athen, Tokio, Bochum.

„Wir möchten sowohl die Vielfalt unseres Netzwerks zeigen“, sagt Bastian Pütter, „als auch die journalistische Qualität der Magazine unserer Kolleginnen und Kollegen weltweit.“ Ab dem 1. August ist die August-„bodo“ an rund 150 Verkaufsplätzen im östlichen Ruhrgebiet für 2,50 Euro zu erwerben.

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