Vielfältiges Programm mit Workshops und Umzug für alle Interessierte

Mexikanische Tradition meets Dortmund: „El día de los muertos“ feiert den Tod und das Leben

Im Projekt-Speicher in der Nordstadt wurde „Día de Muertos“ gefeiert.
Seit 2016 wird der „Tag der Toten“ gefeiert – hier u.a. Im Projekt-Speicher in der Nordstadt. (Archivbild)

Anlässlich des mexikanischen Volksfests „El día de los muertos“ finden auch in Dortmund seit 2016 traditionelle, kulturelle Angebote statt. In diesem Jahr feiern ein Umzug unter dem Motto „Gracias a la vida“ (Danke für das Leben) und ein Fest im Tanzcafé „Omadoris“ in der Dortmunder Innenstadt die Lebenden und die Toten.

Mexikanische Tradition aus präkolumbischer Kultur ehrt den Tod und das Leben

Der Tag der Toten gehört in Mexiko zu einem der wichtigsten Feiertage und stammt aus der präkolumbischen Zeit. Es handelt sich bei der Festlichkeit, an der den Toten gedacht wird, nicht um eine Trauerveranstaltung, sondern um ein farbenprächtiges Volksfest, das 2003 von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ernannt wurde und 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde.

Im Projekt-Speicher in der Nordstadt wurde „Día de Muertos“ gefeiert.
Eine „ofrenda“ im Projekt-Speicher in der Nordstadt 2017. Nordstadtblogger-Redaktion | Nordstadtblogger

Die Vorbereitungen für die Feierlichkeit beginnt Mitte Oktober, gefeiert wird vom Vorabend von Allerheiligen (31. Oktober) bis zum Gedächtnis Allerseelen am 2. November. Nach dem mexikanischen Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen an diesen Tagen zu den Familien zurück, um sie zu besuchen.

Daher steht während der Tage das Gedenken an die Verstorbenen im Vordergrund. Die Straßen werden mit Blumen geschmückt, Symbole des Todes und der Vergänglichkeit, Skelette und Schädel in den unterschiedlichsten Ausführungen werden in den Schaufenstern platziert.

Am Freitag wird wieder in mexikanischer Tradition das „Fest der Toten“ begangen.
Am 13. Oktober wird wieder in mexikanischer Tradition das „Fest der Toten“ begangen. Foto: Oliver Schaper

Obwohl sich die Traditionen regional unterscheiden, existieren einige Bräuche auch überregional: So beispielsweise die „Calaveras“. Sie sind Skelette aus Pappmaché, Gips oder Zucker, die auf den Straßen und in Geschäften in allen möglichen Alltagssituationen dargestellt werden.

Auch die „Ofrendas“, die traditionellen Totenaltäre oder Gabentische in den Wohnungen und auf öffentlichen Plätzen, sind das Zentrum der Feierlichkeiten. Sie sind mit reichlich Speisen und Getränken, Blumen und persönlichen Erinnerungsgegenständen gedeckt. Eine typische Speise anlässlich der Feierlichkeiten ist dasPan de Muerto, ein süßes Brot, das oft Anissamen enthält und mit Knochen und Schädeln aus Teig verziert ist.

Vielfältiges kulturelles Programm gibt die Möglichkeit, mexikanische Kultur zu schnuppern

Die bildende Künstlerin Virginia Novarin, die Sängerin Marisa Alvarez und der Musiker Josué Partida haben das Fest der Toten 2016 in der Dortmunder Nordstadt etabliert. Sie finden: „Der Tag der Toten bringt die vielen verschiedenen Kulturen, die in der Stadt leben, durch ein Thema zusammen, das uns alle betrifft: Tod und Leben.“

Virginia Novarin und Josué Partida. Foto: Forum Dunkelbunt e.V:

In diesem Jahr finden die Veranstaltungen zu der mexikanischen Festlichkeit erstmals – nach einer zweijährigen, obligatorischen Pandemie-Pause – analog statt.

Am 13. Oktober um 17 Uhr startet ein Gedenkumzug am Vinckeplatz im Kreuzviertel unter dem Motto „Danke für das Leben“, in Spanisch „Gracias a la vida“. Am 28. Oktober findet dann ab 18 Uhr ein kostenfreies Fest im Tanzcafé „Omadoris“ statt.

Zudem gibt es den gesamten Oktober über die Möglichkeit, an kostenlosen Workshops in verschiedenen Dortmunder Kulturorten teilzunehmen. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.festdertoten.de

Im Projekt-Speicher in der Nordstadt wurde „Día de Muertos“ gefeiert.


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