Familien wünschen sich bessere Radwege - Sonntag ist Aktionstag:

„Kidical Mass“ – Fahrrad-Demo für Kinder

So sah die „Kidical Mass“ in den letzten Jahren aus, als sich jeweils über tausend Menschen beteiligten.
So sah die „Kidical Mass“ in den letzten Jahren aus, als sich jeweils über tausend Menschen beteiligten.

Sichere Radwege wünschen sich viele Familien. Damit dieser Wunsch in Dortmund Wirklichkeit wird, gehen sie am Sonntag (25. September 2022) bei der Familien-Fahrrad-Demo „Kidical Mass“ auf die Straße. Die Dortmunder:innen sind damit nicht allein: An dem „Kidical-Mass“-Aktionswochenende für mehr Kinderfreundlichkeit und bessere Radwege  beteiligen sich weltweit über 200 Städte.

Auch und gerade bei Kindern: „Wer Rad fährt, braucht Qualität“

Zahlreiche junge Radfahrerinnen und Radfahrer auf dem Wallring und den großen Straßen, dazu Musik, Fahrradklingeln und fröhliches Kinderlachen statt Motorenlärm. So sah die „Kidical Mass“ in den letzten Jahren aus, als sich jeweils über tausend Menschen beteiligten.

Organisiert wird die „Kidical Mass Dortmund“ von VeloCityRuhr und Aufbruch Fahrrad Dortmund, die zeigen wollen, dass es in Dortmund viele Kinder und Familien gibt, die sich mehr Freiräume und sichere Radwege wünschen.

Am 25. September ist es wieder soweit. Los geht es um 14 Uhr auf dem Hansaplatz, Ziel ist der Hoeschpark. Acht Zubringer aus dem Unionviertel, Marten, Eving, Wambel, Körne, Dorstfeld, Hörde und vom Nordmarkt starten bereits etwas früher.

„Die Radfahrenden in Dortmund erleben jeden Tag, dass die Radwege einfach nicht gut genug sind“, sagt Peter Fricke vom Team der „Kidical Mass“. „Wer Rad fährt, braucht Qualität“, so Fricke weiter, und für Kinder und Jugendliche gelte das erst recht. Darum solle man die Erfolgsrezepte der Niederlande übernehmen: Breite, von Auto- und Fußverkehr getrennte Radwege und gute Sicht an den Kreuzungen.

„Zugeparkte Radwege sind in Dortmund leider der Normalzustand“

„Im Mai hat der Rat eine sogenannte Radverkehrsstrategie beschlossen“, sagt Felix Fesca, ebenfalls vom „Kidical Mass“-Team. „Leider hat er dabei die Chance vergeben, die Straßen und Radwege künftig so zu gestalten, dass sie auch von Kindern und Jugendlichen sicher benutzt werden können“, bedauert Fesca.

Statt einer stärkeren Trennung von Rad- und Autoverkehr sollen in Zukunft an einigen Stellen sogar Linienbusse auf den Radfahrstreifen fahren, z.B. auf der Steinstraße am Haupbahnhof. „Insgesamt ist die Radverkehrsstrategie eine große Enttäuschung und wird zu einem weiteren verlorenen Jahrzehnt für den Radverkehr in Dortmund führen“, meint Fesca.

Ein weiteres Problem spricht Anna Meckmann vom Team der Kidical Mass an. „Zugeparkte Radwege sind in Dortmund leider der Normalzustand“, sagt Meckmann. „Das Wichtigste für uns ist, dass unsere Verkehrsflächen auch von Kindern und Ungeübten sicher genutzt werden können“, erklärt Meckmann.

Aufruf zur Teilnahme am ADFC-Fahrradklima-Test

Über den Zustand der Radwege und die Qualität des Radverkehrs insgesamt kann aktuell beim ADFC-Fahrradklima-Test abgestimmt werden (Link am Ende).

Der Dortmunder ADFC freut sich über rege Teilnahme: „Bewerte in nur zehn Minuten die Situation für Radfahrende in Dortmund. Gib Politik und Verwaltung damit eine wichtige Rückmeldung aus Sicht der ,Alltagsexperten:innen‘!“ Mehr als 400 Dortmunder:innen haben bereits an der Abstimmung teilgenommen.

Die Stadt Dortmund wähnt sich bereits auf einem guten Weg: „Wer regelmäßig mit dem Fahrrad in Dortmund unterwegs ist, hat es festgestellt: Das Radwegenetz der Stadt wurde in den vergangenen Jahren an vielen Stellen verbessert, zahlreiche Bereiche und Abschnitte wurden sicherer und attraktiver gestaltet“, heißt es dazu von der Stadt.

„Das Thema Radverkehr bekommt in Dortmund vor dem Hintergrund der Verkehrswende eine immer größere Bedeutung“ betont die Stadt und ruft ebenfalls zur Teilnahme an der Umfrage auf.

Dass die Dortmunder:innen immer häufiger aufs Rad steigen, ist ein Trend, den zum Beispiel auch das diesjährige „Stadtradeln“ widerspiegelt. Die Dortmunder:innen erreichten auch dieses Jahr das beste Ergebnis des Ruhrgebiets beim bundesweiten Wettbewerb des Klimabündnisses. Haben 2019 noch 1.398 Teilnehmer:innen für mehr Klimaschutz und Radverkehr in die Pedale getreten, waren es in diesem Jahr bereits über 6.000, die über eine Million Kilometer erradeln konnten.

Mehr Informationen:

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Reaktionen

  1. Aktualisierter & verbesserter Fahrradstadtplan ab sofort verfügbar (PM)

    2016 ist die letzte Auflage des Dortmunder Fahrradstadtplans erschienen. Passend zur EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE vom 16.bis 22. September 2022 hat das Warten auf eine aktualisierte Darstellung des Dortmunder Radverkehrsnetzes ein Ende. „Ab sofort ist der Fahrradstadtplan 2022 mit detaillierter Übersicht und Radtouren im Handel erhältlich“, freut sich Andreas Meißner, Bereichsleiter der Mobilitätsplanung im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt über das neue Produkt.

    Aktualisiert & verbessert

    Das kompakte vierteilige Kartenmaterial wurde thematisch aktualisiert und verbessert. Während eine Seite sämtliche Radwege und Streckenempfehlungen darstellt, sind auf der jeweiligen Rückseite die Radtouren der Stadt und das Knotenpunktnetz des radrevier.ruhr zu finden.

    Detaillierte Übersicht der Dortmunder Radwege

    In der Übersicht der Radwege wird dabei beispielsweise differenziert, ob es sich um befestigte oder unbefestigte Radwege handelt. „Für jemanden, der auch bei schlechtem Wetter sauber mit dem Rad zur Arbeit kommen möchte oder der naturnahe Radwege sucht, können diese Informationen sehr hilfreich sein“, sagt Fabian Menke, Fuß-und Radverkehrsbeauftragter der Stadt Dortmund.

    Einige Radwege, wie der beliebte Hunde- und Bananenradweg wurden zudem seit der letzten Ausgabe des Fahrradstadtplans mit einer glatten und breiten Asphaltdecke aufgewertet und bieten sich seitdem noch mehr für Pendler*innen an. Farblich wird dargestellt, ob auf den Wegen, kein, wenig oder viel Kfz-Verkehr zu erwarten ist.

    Praktische Angaben zur jeweiligen Steigung sind vor allem für diejenigen wichtig, die ohne Akku und Motor im Sattel sitzen. Hilfreiche Hinweise zu Stationen des ruhrgebietsweiten Leihradsystems „metropolradruhr“, gesicherten Fahrradabstellplätzen und zu sogenannten „Schlauchomaten“ im Falle einer Reifenpanne vervollständigen das Gesamtbild.

    Lokale & überregionale Radtouren

    Neben den altbekannten Radtouren, die seit der Bundesgartenschau 1991 mit ihren typischen quadratischen Hinweisschildern durch die Dortmunder Stadtteile führen, werden auch überregionale Radwege, wie der Emscherweg oder die „Route Eselohren“ dargestellt. Auch Fahrradgeschäfte für die schnelle Hilfe, Schutzhütten zum Rasten und Schwimmbäder zur Abkühlung sind mit der Karte schnell zu finden.

    Im Handel erhältlich

    Vertrieben wird der Fahrradstadtplan, der in Zusammenarbeit von Vermessungs- und Katasteramt, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt sowie Tiefbauamt entstanden ist, über die örtlichen Buchhändler sowie im Vermessungs- und Katasteramt, Märkische Str. 24-26, Zimmer 230. 2.500 Exemplare zum Stückpreis von 7,00 € sind ab sofort erhältlich.

    Fahrradnavigation online & gratis für alle Dortmunder*innen

    Wer neben der Karte auch digitales Material sucht, kann sich gratis und mit elektronischer Ansage über die Fahrrad-App Bike Citizens navigieren lassen. Ob „gemütlich“, „normal“ oder „schnell“ wird vor jeder Fahrt zur Auswahl gestellt. Ist die kostenfreie Offline-Karte von Dortmund einmal heruntergeladen, ist mobiles Internet für die Navigation nicht mehr notwendig. Die Radtouren aus dem Fahrradstadtplan sind in Kürze auch in der App abrufbar.

    Weitere Informationen zum Radverkehr in Dortmund stehen unter http://www.dortmund.de/radverkehr bereit.

  2. Ist Dortmund schon ein Fahrradparadies? Jetzt beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 abstimmen! (PM)

    Ab sofort können Radfahrerinnen und Radfahrer wieder das Fahrradklima vor ihrer Haustür bewerten. Der ADFC Dortmund ruft die Bürger*innen auf, bis Ende November zahlreich an der Abstimmung teilzunehmen.

    Rebecca Peters, ADFC-Bundesvorsitzende, sagt: „Immer mehr Politiker*innen sehen in einer gut ausgebauten Radinfrastruktur auch die Chance, ihre Städte und Gemeinden nachhaltig und lebenswerter umzugestalten. Der ADFC Fahrradklima-Test hilft Ihnen, die Stärken und Schwächen in der bisherigen Radverkehrsförderung zu erkennen und weitere Aktivitäten an den Bedürfnissen der Bürger*innen vor Ort auszurichten.

    Werner Blanke, ADFC-Vorsitzender Dortmund ergänzt: „Die Dortmunder*innen sind als Alltagsexpert*innen für den Radverkehr vor Ort gefragt: Wie ist das Fahrradklima? Was läuft schon gut und wo müssen Veränderungen her? Wir rufen alle dazu auf, an der Befragung unter http://www.fahrradklima-test.de teilzunehmen und den Politiker*innen somit den konkreten Handlungsbedarf aufzuzeigen. Denn oft haben sie den Eindruck, schon viel für den Radverkehr getan zu haben, doch die Wahrnehmung der Bürger*innen ist eine ganz andere.“

    Zufriedenheits-Index der Radfahrenden

    Der ADFC Fahrradklima-Test fragt in 27 gleichbleibenden Fragen, die Fahrradfreundlichkeit vor Ort ab.

    Bis zum 6.10.2022 haben bereits 759 Menschen in Dortmund an der Befragung teilgenommen.

    2020 bewerteten knapp 230.000 Radfahrerinnen und Radfahrer die Fahrradfreundlichkeit in 1.000 Städten und Gemeinden. Dortmund wurde dabei mit der Schulnote 4,35 bewertet und landete auf dem vorletzten Platz im Städteranking der Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohner*innen. Besonders die fehlende Kontrolle von Falschparkenden, die Breite der Wege für Radfahrende und die Führung an Baustellen wurden dabei kritisiert. Gelobt wurde das Angebot an öffentlich zugänglichen Leihfahrrädern.

    Förderung durch Bundesverkehrsministerium

    Der ADFC-Fahrradklima-Test findet bereits zum zehnten Mal statt und ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit. Die Förderung erfolgt durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 vorgestellt.

    Über den ADFC:

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit.

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