Interessanter Vortrag in der Steinwache: „Volksgemeinschaft am Ende – Gesellschaft und Gewalt 1944/45“

Die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, Steinstraße 50, lädt am Mittwoch, 24. Juni, 19 Uhr, zu einem Vortrag von Dr. Sven Keller „Volksgemeinschaft am Ende. Gesellschaft und Gewalt 1944/45“ ein.

Sven Keller untersucht die „Endphasenverbrechen“ des Zweiten Weltkriegs

Dr. Sven Keller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.
Dr. Sven Keller arbeitet  am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.

Im Untergang erreichte die allgegenwärtige Gewalt des NS-Regimes ihren letzten Höhepunkt. Sven Keller untersucht die „Endphasenverbrechen“ und fragt nach den Bedingungen der Gewalt sowie nach ihrer Funktion. Der systematische Terror stabilisierte das Regime, das damit bis zum Schluss seine Handlungsfähigkeit bewies.

Während viele das Kriegsende herbeisehnten, stemmten sich Durchhaltefanatiker gegen Niederlage und Zusammenbruch. Orientierung bot ihnen dabei die tödliche Exklusionslogik der Volksgemeinschaftsideologie: Sie stempelte Zwangsarbeiter, Häftlinge und kriegsmüde Deutsche zu „Rassefeinden“, „Volksverrätern“ und „Defaitisten“, die Volk und Front von innen bedrohten.

Tausende fielen so noch in letzter Minute dem Wahn zum Opfer, ein zweites „1918“ zu verhindern.

Referent arbeitet am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

Dr. Sven Keller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Gewalt- und Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus, Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und Strafverfolgung von NS-Verbrechen, Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts.

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