Indonesisches Forum: Auf die Gemeinschaft kommt es an – Spenden für die alte Heimat und indonesische Traditionen

Forum Indonesische BürgerInnen in Dortmund und Umgebung. Foto; Klaus Hartmann
Das Forum Indonesischer BürgerInnen in Dortmund und Umgebung. Foto: Klaus Hartmann

Das Indonesische Forum setzt sich ein: Die Gruppe sammelt Spenden für Menschen in ihrer Heimat und bringt gleichzeitig die Kultur aus Indonesien in die Dortmunder Nordstadt. Einmal im Monat treffen sich die etwa 40 Mitglieder aus den unterschiedlichen indonesischen Regionen wie Ost- und Westjava oder Sumatra im Dietrich-Keuning-Haus. Dann proben sie traditionelle Tänze, musizieren und essen traditionelle Speisen.

Gemeinsames Essen und Hilfe in schwierigen Situationen

„Das gemeinsame Essen ist Indonesiern sehr wichtig. Dabei kann man über den Alltag sprechen und Erfahrungen austauschen. Gegenseitig haben wir uns bereits in schwierigen Situationen helfen können“, sagt Gayatri Hendradi. Sie ist seit der Gründung 1998 im Forum tätig und gehört zu den sechs Koordinatoren der Gruppe. In Dortmund hat sie damals studiert. Heute wohnt sie mit ihrer Familie in Hüllhorst, reist jedoch immer noch jeden Monat zum Dietrich-Keuning-Haus an.

„Anfangs haben wir uns nur privat getroffen. Da die meisten von uns neu im Land waren, haben wir versucht uns gegenseitig bei den alltäglichen Herausforderungen zu unterstützen“, erinnert sie sich. Viele Mitglieder sind aufgrund von politischen Unruhen in Indonesien nach Deutschland gekommen. Die sozialen Probleme wie fehlende Bildung und Armut in ihrem Heimatland blieben für sie aber auch hier ein wichtiges Thema. „Wir wollten etwas tun.“

Das Forum schickt regelmäßig Geld nach Indonesien und unterstützt zwei Schulen

Länderabend Indonesien im DKH
Im Dietrich-Keuning-Haus präsentierte sich die indonesische Tanzgruppe. Foto: Alex Völkel

Deshalb begann die Gruppe Geld zu sammeln. Aus den regelmäßigen Aktivitäten entstand die Idee das „Forum Indonesische BürgerInnen in Dortmund und Umgebung“ zu gründen. Immer noch schickt das Forum regelmäßig Geld nach Indonesien. Zwei Schulen werden so unterstützt. Die Spendengelder werden bei Kulturveranstaltungen gesammelt, bei denen die Gruppe traditionelle Musik und Tänze vorstellt. Knapp zehn Auftritte sind es pro Jahr.

„Wir wollen auch unseren Spaß an der Tradition vermitteln, und die indonesische Kultur vorstellen“, erklärt Gayatri Hendradi. Sei es das von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnete Instrument Angklung oder der aus Westjava stammende Tanz „Jaipong“. „Wir freuen uns über die neuen Mitglieder aus allen Nationen, die wir dazu gewinnen konnten.“

Baden-Württemberger liebt fremde Kulturen lernte den „Pfauentanz“

Auch Patrick Bulling gehört zum Indonesischen Forum. Der gebürtige Baden-Württemberger lebt mittlerweile in Recklinghausen. Er hat sich schon von klein auf für fremde Kulturen interessiert und war bereits in vielen internationalen Tanzgruppen aktiv, darunter auch einer indonesischen. Dort lernte er den „Pfauentanz“, den er nun mit den Forums-Mitgliedern einstudiert.

„Mit Indonesiern wird man schnell warm – sie sind Gemeinschaftsmenschen“, begründet der 33-Jährige, warum er sich nach seinem Umzug ins Ruhrgebiet gerade dieser Gruppe angeschlossen hat. Er komme gerne zu den Treffen, obwohl er, wie viele der Mitglieder auch, nicht aus Indonesien stammt.

Dadurch sind auch viele Religionen im Verein vertreten. Religiöse Feste feiern die Mitglieder, die von überall anreisen, gemeinsam. Diese Mischung ist das Besondere am Indonesischen Forum: „Alle tolerieren einander“, sagt Gayatri Hendradi, „Wir sind eine Gemeinschaft aus verschiedenen Religionen und Kulturen, die einander respektieren und unterstützen – ganz im Sinne des indonesischen Staatsmottos `Einheit in Vielfalt`.“

 

Nordstadt-Logo.farbigHINWEIS:

– Der Artikel  ist ein Beitrag aus dem Buch “Wir: Echt Nordstadt”. Das Buch mit 106 Gruppenportraits ist kostenlos beim Quartiersmanagement Nordstadt, Mallinckrodtstraße 56, 44147 Dortmund, erhältlich. (Mail: info@nordstadt-qm.de)

– Eine große Ausstellung mit Bildern und Texten zu  “Wir: Echt Nordstadt” ist bis zum 31. März 2015 auf der Phoenix-Insel in Hörde zu sehen.

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