Hadischa Muhamedina mit ihrem Buch „Spuren fremder Welten“ am Freitag zu Gast beim „Nordstadt Talk“

Hadischa Muhamedina ist am Freitag zu Gast beim „Nordstadt Talk“ und gewährt tiefe Einblicke in ihr bewegtes Leben zwischen den Kulturen. Die Veranstaltung wird als Live-Stream online übertragen. Foto: privat

Beim „Nordstadt Talk“ am Freitag, 16. April 2021, spricht Julia Rumi mit Hadischa Muhamedina über die Entstehung ihres Buchs „Spuren fremder Welten“, über weitere Aktivitäten, die damit zusammenhängen und darüber, wie man vom Träumen zum Machen kommen kann. Die Veranstaltung wird  ab 17 Uhr live auf Facebook aus dem „Chancen-Café 103“ übertragen (Link im Anhang des Artikels).

Hadischa Muhamedina gewährt tiefe Einblicke in ihre Lebensgeschichte

„Als Migrantentochter eines Stahlarbeiters erblickte ich im Jahre 1978 in einem Dortmunder Krankenhaus das Licht der Welt. Meine Kindheit war nicht immer einfach, ich konnte mich zwar in Deutschland integrieren, aber ich kam mit der türkischen Mentalität nicht zurecht. Gewalt, Trauer, Streit und Hetzerei gehörten zum Alltag. Da ich mir nicht anders zu helfen wusste, floh ich in ein katholisches Kinderheim. Dort erlitt ich meine erste Psychose“, so die Autorin. Ihr freiwilliger Auszug aus dem vom Vater dominierten Zuhause in ein katholisches Kinderheim sowie ein unfreiwilliger Türkei-Aufenthalt sind dabei Eckpunkte auf ihrem Lebensweg.

Auf die Frage, wie es dazu gekommen sei, dass ein 13-jähriges Mädchen, das aus einem muslimisch geprägtem Haushalt stammt, in ein katholisches Kinderheim floh, antwortet sie, dass sie den Islam nie wirklich gelebt habe und immer offen für andere Religionen gewesen sei. „Ich sehe mich als Mensch, der einen großen Bezug zu Gott hat. In der Bibel suche ich nach der Wahrheit.“

In ihren Jugendjahren beginnend erzählt die Autorin von prägenden Momenten. Muhamedina trifft in ihrer Ausbildung und ihren Jobs auf unterschiedliche Personen, durch die sich ihr Leben oft schlagartig ändert. Auch ihr Verhältnis zu ihrem Glauben und ihr Umgang mit der Erkrankung sind Bestandteil ihrer Erzählungen.

Das Buch ist keine Abrechnung mit der Familie – es gab auch wunderschöne Momente

„Ich wollte Stellung beziehen und mich positionieren, da ich für die Familie immer das schwarze Schaf war.“ Durch die Arbeit am Buch habe sie auch Verständnis für die Perspektive ihrer Eltern entwickeln können und bemerkt, dass es für die gesamte Familie schwer war. Wenn sie heute die Vergangenheit Revue passieren lasse, würde sie sich trotz der schwierigen Zeiten auch an wunderschöne Momente erinnern.

„Ich möchte Menschen helfen, zu erkennen, dass, egal, wie tief man fällt oder wie oft man stolpert, es möglich ist, immer wieder hochzukommen. Ich habe durch meinen Glauben und durch Gott die Stärke und eine Lösung für meine Erlebnisse gefunden. Und ich möchte, dass man mich versteht und auch zum gegenseitigen Verständnis in der Familie beitragen“, erklärt Hadischa Muhamedina ihre Motivation.

Neben dem Hörbuch, das in ca. sechs Wochen veröffentlicht wird, werden auch zwei Songs, mit Jaykes, zu dem Thema veröffentlicht. Der Dortmunder Musiker ist Organisator der Spendenaktion, die in Zusammenhang mit dem Hörbuch zu „Spuren fremder Welten“stattfinden wird. Vier Euro pro verkauftem Hörbuch werden an die Kinderkrebshilfe gehen.

 

 

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Weitere Informationen:

Der Nordstadt Talk ist Teil des Programms “Namaste 103” von Anup Khattri Chettri / Machbarschaft Borsig11 e.V., gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen, von Interkultur Ruhr und vom Kulturbüro Dortmund, realisiert mit den Chancen der Bewohner des Borsigplatz-Quartiers. www.borsig11.de

 

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